FC Bayern passt Vertrag von Lennart Karl zum 18. Geburtstag an
Zwei Traumtore in vier Tagen, Schlagzeilen in allen Sportmedien, ein Hype, wie es ihn in München seit Jamal Musiala nicht mehr gegeben hat – der 17-jährige Lennart Karl erlebt gerade, was man im Fußballjargon wohl einen kometenhaften Aufstieg nennt.
Nur gut, dass die Verantwortlichen an der Säbener Straße längst die Weichen gestellt haben, um Karl langfristig an den Verein zu binden.
Lennart Karl: Vertragsverlängerung am 18. Geburtstag
Es gilt längst als bekannt, dass sich Karls Ausbildungskontrakt an seinem 18. Geburtstag, dem 22. Februar, automatisch in einen Profivertrag umwandelt – eine Regelung, die bereits bei seiner Verlängerung Anfang August festgelegt wurde.
Nun nennt der "Kicker" weitere Details zu dem Abkommen.
Demnach ist die Vertragsumwandlung nur ein Teil eines umfassenderen Pakets, das vor allem finanzielle Anpassungen beinhaltet. Mit dem Wechsel in den Profistatus soll Karls Gehalt deutlich steigen, zugleich wird auch die Laufzeit angepasst: Der bislang bis 2028 gültige Vertrag soll sich laut dem Fachmagazin "in einen langfristigen" umwandeln.
Dass Karls Vertrag im Sommer lediglich bis 2028 verlängert wurde, war keine strategische Entscheidung des Vereins, sondern eine Folge der Regularien, nach denen Minderjährige Verträge nur über maximal drei Jahre abschließen dürfen. Mit der Volljährigkeit verliert diese Einschränkung ihre Gültigkeit.
FC Bayern: Lennart Karl schreibt Geschichte
Karl, der von Ex-Nationalspieler Michael Ballack beraten wird, hat sich das Vertrauen des Vereins auf dem Platz erarbeitet – Schritt für Schritt, Spiel für Spiel. Sein Aufstieg wirkt derzeit wie ein Selbstläufer.
Mit seinem Zaubersolo und dem linken Hammer in den rechten Winkel eröffnete er beim 4:0 gegen den FC Brügge nicht nur das Torfestival, sondern schrieb auch Geschichte.
Mit 17 Jahren und 242 Tagen ist Karl nun der jüngste deutsche und zugleich der jüngste Münchner Torschütze in der Champions League. Ein Rekord, den zuvor Jamal Musiala gehalten hat. "Das", sagte Trainer Vincent Kompany nach dem Spiel, "ist nicht normal". Sportdirektor Christoph Freund sprach von einer "verrückten Story" und "schönen Geschichte".
Spätestens nach seinem Treffer beim 3:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach zeigte sich auch sein Teamkollege Joshua Kimmich beeindruckt. "Er ist schon selbstbewusst und mutig", sagte Kimmich, ebenso bemüht, den Hype einzuordnen.
"Aber wir achten schon darauf, dass er jeden Tag Vollgas gibt. Er steht am Anfang seiner Karriere und ich wünsche ihm, dass er dieses Jahr auch ohne Druck genießt."
Bayern-Jungstar Karl "muss" WM-Kandidat sein
Während Kimmich also zur Ruhe mahnte, kam von anderer Seite die erste große Ansage. Stefan Effenberg, einst selbst Publikumsliebling an der Säbener Straße, sieht in Lennart Karl schon jetzt einen möglichen WM-Fahrer.
In seiner Kolumne bei "T-Online" schrieb der frühere Nationalspieler, wenn Karls Entwicklung so weitergehe, "muss" der 17-Jährige ein Kandidat für Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der WM 2026 sein.
Neben den fußballerischen Qualitäten lobte Effenberg aber auch Karls Haltung. Der 17-Jährige sei "keiner, der sich einer Euphorie hingibt", und das habe viel mit seinem Berater zu tun. Mit Michael Ballack an seiner Seite habe Karl "eine bessere Kombination kaum finden können".
