Kwasniok richtet sich nach Niederlage an Kovač – mit Bayern-Appell
Zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln ging es am Samstagabend freundschaftlich zu. Nicht auf dem Platz – dort ärgerte Köln den Favoriten lange, ehe der BVB erst in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Maximilian Beier mit 1:0 gewann.
Dafür aber auf den Rängen (beide Fanlager verbindet eine langjährige Freundschaft) und im Presseraum des Westfalenstadions.
1. FC Köln: Kwasniok richtet Wunsch an Niko Kovač
Etwas bedröppelt und doch, wie er selbst sagte, "irgendwo stolz", saß Kölns Trainer Lukas Kwasniok vor einer gelb tapezierten Werbewand im Presseraum.
Er gratulierte dem Gegner zum Sieg – und schob einen Wunsch hinterher, der auch als versteckte Botschaft an den FC Bayern verstanden werden konnte. "Niko, dir alles Gute", sagte Kwasniok und fügte hinzu: "Lass die Bayern nicht entkommen".
FC Bayern – ein Team macht Kurs auf die Meisterschaft
Kovac nahm die Worte dankend zur Kenntnis, verzichtete aber darauf, den Blick Richtung München zu lenken. Vermutlich aus Gründen. Denn der FC Bayern zieht auch in dieser Saison an allen Teams davon. Mit acht Spielen und 24 Punkten führen sie die Tabelle an – ohne Niederlage, ohne Punktverlust.
Und dahinter? Da klafft eine Lücke: RB Leipzig mit 19 Punkten auf Platz zwei, Borussia Dortmund auf Rang drei mit zwei Zählern weniger. Zwei Teams, die (so scheint es) für das bayerische Star-Ensemble keine unmittelbare Bedrohung sind.
Doch statt sich über die Dominanz der Bayern zu äußern, richtete Niko Kovač sein Augenmerk auf etwas anderes: die Verletzung von Kölns Verteidiger Timo Hübers. "Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder auf dem Fußballplatz stehen wird", sagte der BVB-Trainer.
Horror-Verletzung von Hübers überschattet BVB-Sieg
Für den 1. FC Köln wog die Verletzung des 29-Jährigen schwerer als die Niederlage selbst. Hübers hatte sich in einem Zweikampf mit BVB-Stürmer Serhou Guirassy das Knie verdreht und blieb sofort liegen. Er wurde auf dem Platz behandelt und anschließend mit einer Trage abtransportiert. Das Stadion verließ er im Krankenwagen.
"Er ist nach wie vor aufgewühlt und weint, weil er starke Schmerzen hat", berichtete Kwasniok im Sky-Interview. "Es sieht nach einer richtig schweren Knieverletzung aus. Es wird keine sechswöchige Verletzung sein, sondern er wird für uns Monate ausfallen."
Auch die Mitspieler reagierten betroffen. "Ich hoffe, dass noch irgendwas zu retten ist", sagte Dominique Heinz. "Es sah auf jeden Fall nicht gut aus."
Torhüter Marvin Schwäbe sprach von einem "rundum beschissenen Abend" – nicht wegen des späten Gegentors, sondern wegen der Bilder, die sich auf dem Rasen abgespielt hatten. "Einen Mitspieler so leiden zu sehen und zu wissen, dass es nicht gut aussieht, will man nicht."
