Chukwuemeka kommt beim BVB zu kurz – Kovač erklärt, warum
Mit Carney Chukwuemeka, so die Hoffnung der Dortmunder Verantwortlichen, sollte jener Spieler gefunden sein, der das Mittelfeld des BVB endlich wieder mit mehr Kreativität und Spielwitz belebt. Ein Akteur, der den Unterschied macht, das fehlende Puzzlestück.
Doch bislang bleibt Chukwuemeka ein Versprechen. Der Engländer, im Sommer fest bis 2030 verpflichtet, kommt beim BVB zu kurz. "Das muss ich auch sagen", räumte Niko Kovač auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Köln ein.
BVB: Niko Kovač lässt Chukwuemeka auf der Bank sitzen
Tatsächlich saß der 22-Jährige in den vergangenen Wochen häufiger, als ihm lieb sein dürfte, auf der Bank. Zu Saisonbeginn wurde er viermal in der Bundesliga eingewechselt, in den beiden jüngsten Partien aber gar nicht mehr berücksichtigt.
In der Champions League durfte er gegen Athletic Bilbao von Beginn an ran, beim Spiel gegen Kopenhagen kam er in der 62. Minute für Julian Brandt – und hinterließ Eindruck.
"In den 30 Minuten haben wir wieder gesehen, wie gut er ist", lobte Kovač seinen Schützling und appellierte an sich selbst: "Ich muss auch die Balance finden."
Überangebot an Spielern: Niko Kovač hat Luxusproblem
Denn das Dortmunder Mittelfeld ist derzeit prominent besetzt. Marcel Sabitzer, Felix Nmecha, Pascal Groß und Jobe Bellingham besetzen im Wechsel die Zentrale. Davor hat Kovač in Julian Brandt, Karim Adeyemi und Maximilian Beier drei Spieler, die fit sind, funktionieren und regelmäßig liefern. Ein Luxusproblem, bei dem sowohl Chukwuemeka als auch der Trainer selbst zum Leidtragenden werden.
"Ich habe das eine oder andere Mal auch schon Bauchschmerzen", gestand Kovač, der sich schwertut, Entscheidungen zu treffen. "Aber das gehört zum Trainerjob dazu."
BVB: Chukwuemeka mit Luft nach oben
Im Sommer hatten die Dortmunder die Leihgabe von Chelsea fest verpflichtet. Chukwuemeka unterschrieb einen langfristigen Vertrag bis 2030, 20 Millionen Euro zahlten die Borussen an Ablöse.
"Es war uns wichtig, im offensiven Mittelfeld noch einmal an Qualität und Kreativität zuzulegen", erklärte Geschäftsführer Lars Ricken bei der Verpflichtung. Denn schon in der Rückrunde und während der FIFA-Klub-WM hatte Chukwuemeka gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt.
In zehn Bundesliga-Spielen – neunmal als Joker – holte Dortmund mit ihm auf dem Platz im Schnitt 2,5 Punkte, ohne ihn nur 1,3. Besonders in Erinnerung blieb sein Startelfeinsatz beim 4:1 in Freiburg, als er sein erstes Tor für die Schwarz-Gelben erzielte.
Noch beeindruckender sind seine individuellen Werte aus der letzten Saison. In nur 245 Bundesliga-Minuten war Chukwuemeka an 15 Torschüssen beteiligt – alle 16 Minuten Teil einer Offensivaktion.
Auch Kovač zeigt sich angetan von seinem Schützling. Chukwuemeka habe sich "sehr gut entwickelt", besonders "körperlich" und "gegen den Ball". Dort habe er "Verbesserungsbedarf" gehabt, so der Trainer, fügte jedoch mit einem Schmunzeln hinzu: "Er macht es noch nicht top – aber das ist bei Stürmern immer so."
