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Champions League: BVB-Trainer Kovač macht Brandt öffentlich Hoffnung

Dortmund's Julian Brandt celebrates after scoring his side's fourth goal during the Champions League opening phase soccer match between Borussia Dortmund and Athletic Club Bilbao in Dortmund ...
Wird für den BVB immer wichtiger: Julian Brandt.Bild: AP / Martin Meissner
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BVB-Trainer Niko Kovač macht Julian Brandt öffentlich Hoffnung

Niko Kovač lobt Julian Brandt in höchsten Tönen – und deutet an, dass bald mehr auf ihn zukommt, als seine Kritiker vielleicht dachten.
21.10.2025, 10:4821.10.2025, 10:48

Julian Brandt ist ein Spieler, an dem sich Meinungen reiben wie Schienbeinschoner im Zweikampf. Mal wirkt er, als schleppe er sich mit halber Kraft über den Rasen, dann wieder entscheidet er Partien mit einem Pass, den so in Deutschland kaum jemand spielen kann.

Vielleicht lohnt es sich also, weniger auf seine Körpersprache als auf die Zahlen zu schauen: fünf Torbeteiligungen in neun Spielen – mehr als Florian Wirtz nach dessen Wechsel nach Liverpool. Und genau mit diesen beiden hatte Niko Kovač ihn doch verglichen: Brandt bewege sich "irgendwo in der Range" der beiden Supertalente, sagte der BVB-Trainer einst zu Beginn seiner Dortmund-Zeit.

Nun, kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen, schwärmt Kovač erneut von seinem Spielmacher.

BVB: Brandt winkt Einsatz in der Startelf

"Ich freue mich. Du siehst ja, ich strahle wie ein Reaktor", sagte Kovač auf einer Pressekonferenz angesprochen auf den Offensivspieler am Montag. Eine Metapher, so ungewöhnlich wie treffend: Brandt bringt den Trainer offenbar zum Leuchten. "Jule ist ein toller Spieler und ein toller Mensch", fügte Kovač hinzu – und machte damit deutlich, dass er im 29-Jährigen weit mehr sieht als nur einen Edeljoker.

Dabei war Brandt in den letzten Wochen nicht gesetzt. Dreimal in Folge saß er zu Beginn auf der Bank, kam nur als Einwechselspieler – und überzeugte trotzdem. Gegen Mainz etwa, als er nach seiner Einwechslung das Spiel drehte und zwei Tore auflegte. Oder gegen die Bayern, wo er in der 84. Minute kam und mit seinem ersten Ballkontakt zum 1:2 verkürzte.

Kovač erklärte, warum es zuletzt nur zu Jokereinsätzen reichte: "Jule hatte durch seine Handverletzung ein wenig Probleme", außerdem hätten "die anderen es in dieser Phase gut gemacht". In einer funktionierenden Offensive sei es "schwierig", personelle Veränderungen vorzunehmen.

Doch Kovač ließ keinen Zweifel daran, dass Brandt bald wieder wichtiger werden wird, und machte ihm ein deutliches Versprechen:

"Ich weiß, was Jule kann. Er wird auf Sicht sicherlich auch wieder von Beginn an spielen. Ich bin froh, dass ich ihn habe."

BVB: Julian Brandt erhält Rückendeckung von Niko Kovač

Dass Kovac so über Brandt spricht, kommt nicht überraschend. Schon als Kritiker wie Didi Hamann oder Lothar Matthäus ihm vorwarfen, es mangele an Körpersprache, Haltung und Führungsqualität, stellte sich der Trainer hinter ihn. Hamann hatte sogar gefordert, ein Sommerabgang sei "für alle Parteien das Beste". Doch Kovac sah das anders und offenbar auch richtig.

Brandt ist in dieser Saison wieder einer der produktivsten Dortmunder, kreativer Passgeber und Taktgeber zugleich.

Brandt selbst hat nie verheimlicht, dass er niemand ist, der seine Mitspieler wachrüttelt. "Ich bin von Natur aus nicht so aggressiv wie beispielsweise Emre Can", sagte er bei Sport1. In Dortmund hat man das längst akzeptiert – und sogar in Führung übersetzt. Bereits Kovač' Vorgänger Nuri Şahin übergab ihm die Rückennummer 10 und ernannte ihn zum Vizekapitän.

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