Felix Kroos warnt den VfB Stuttgart vor möglichem Problem
Am Samstag lag der Fokus der deutschen Fußballöffentlichkeit vor allem auf zwei Mannschaften: Der FC Bayern und der BVB begingen am Abend das Topspiel, durch einen 2:1-Sieg bauten die Münchener dabei ihren Vorsprung an der Bundesliga-Tabellenspitze aus.
Das Duell brachte aber auch einen anderen Gewinner hervor, den momentan womöglich viele gar nicht so sehr als solchen auf dem Zettel haben: Der VfB Stuttgart ist wie RB Leipzig an Borussia Dortmund vorbeigezogen und nun Tabellendritter.
Stuttgart gelingt nach schwachem Saisonstart die Wende
Es ist eine Positionierung, die zu Saisonbeginn nicht unbedingt zu erwarten war. Zwei Niederlagen aus den ersten drei Ligaspielen, der Wechsel von Nick Woltemade kurz vor dem Ende der Transferperiode – Sebastian Hoeneß hatte plötzlich mehrere Baustellen.
Mit vier Bundesliga-Dreiern in Folge haben die Stuttgarter aber eine vorzügliche Antwort gegeben. Die Defensive ließ in der Zeit nur einen Gegentreffer zu, vorne knipste zunächst Ermedin Demirović. Der Stürmer aber fällt nun für mehrere Wochen mit einer Fußverletzung aus.
Gegen Wolfsburg klappte es am Samstag auch ohne den Deutsch-Bosnier. Tiago Tomás, Maximilian Mittelstädt und Angelo Stiller schossen den 3:0-Sieg heraus. Markus Babbel, als Spieler sowie Trainer einst beim VfB angestellt, schwärmte am Sonntag im "Doppelpass". Die Stuttgarter gehören demnach zu jenen Teams, die den ansehnlichsten Fußball der Liga spielen.
VfB in drei Wettbewerben dabei: Kroos erkennt ein Problem
Große Widerworte gab es dafür von Felix Kroos nicht, der RTL-Experte äußerte aber trotzdem gewisse Bedenken. Man müsse die Frage stellen, "wie es auf Strecke" aussieht. Der VfB tritt schließlich auch in der Europa League und im DFB-Pokal an. Bis zur nächsten Länderspielpause Mitte November haben die Schwaben ausschließlich Englische Wochen.
"Gerade in der Offensive gehen ihnen die Optionen aus, um zu rotieren, um mal Kräfte zu sparen", hat Kroos ein Problem ausgemacht. "Da wird es interessant." Das gilt mit Blick auf Demirović, aber auch ein wenig mit Blick auf Deniz Undav. Der Nationalspieler ist nach einer Knieverletzung zwar zurück, wird aber noch vorsichtig herangeführt.
Grundsätzlich aber schwärmte Kroos von den Bedingungen in Stuttgart: "Sie haben einen Toptrainer und jeder weiß, was er zu tun hat. Jeder weiß auch, was der Nebenmann macht. So kann man es auch ausgleichen, dass vorne drin nicht der klassische Mittelstürmer steht."
Babbel blickt kritisch auf Hin und Her um Woltemade zurück
Trotzdem dürfte der eine oder andere Fan auch Woltemade vermissen. Der hatte im Sommer mit einem Wechsel zum FC Bayern geliebäugelt, die Münchener aber wollten den schwäbischen Ablöseforderungen nicht nachkommen.
"Diese Ablösegeschichte mit Bayern München hat ihm mehr geschadet, als dass es ihm etwas gebracht hat – obwohl er nichts dafür konnte", blickte Babbel auf das Hin und Her zurück. Der VfB setzte seine Forderungen letztlich in England durch, kassierte von Newcastle United knapp 80 Millionen Euro.
Und auch für Woltemade selbst scheint sich der Transfer zu lohnen. Bei seinem neuen Klub ist er frei von Anlaufschwierigkeiten, hat in acht Spielen bereits fünfmal getroffen. Babbel ist von diesem Topstart nicht überrascht: "Der ist völlig klar im Kopf und darüber hinaus einfach ein herausragend guter Fußballer. Er bringt alles mit, was man in der Premier League braucht."
Zuschauer macht "Doppelpass"-Moderator König "wütend"
Als die Runde vom "Doppelpass" in der Folge zum nächsten Thema, dem HSV-Auftritt bei RB Leipzig, übergehen wollte, kam plötzlich Unruhe auf. Nicht etwa aufgrund der beiden Klubs, sondern weil ein Zuschauer im Hintergrund lautstark herumschrie.
Was genau die Person dabei aus dem Hintergrund rief, war über die Mikrofone nicht zu verstehen. Moderator Florian König aber war davon nicht begeistert. Es mache ihn "wütend", den Ausführungen seiner Gäste konnte er daher kurzzeitig kaum folgen. Auch das restliche Publikum schien wenig begeistert.
Nach knapp zwei Minuten war das Theater schließlich vorbei. Es endete mit der Erkenntnis: Wer im "Doppelpass" mit wütendem Gebrüll Beifall kassieren möchte, muss anrufen. Und zwar am besten vom Tegernsee aus.