Wohl kaum ein Deal der Bundesliga-Geschichte war so zäh in den Verhandlungen wie der um den Mittelstürmer Harry Kane. Nach langem Hin und Her hat der FC Bayern den Top-Stürmer nun unter Vertrag genommen. Dafür haben die Münchner eine gewaltige Millionen-Summe springen lassen.
Nun verriet Bayern-Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß weitere überraschende Details über den Kane-Transfer. Demnach wäre der Deal beinahe kurz vor Abschluss geplatzt. duch über die genauen Modalitäten sprach Hoeneß und stellte klar, was der FC Bayern nun genau als Fix-Summe bezahlt habe.
Die Verpflichtung von Harry Kane hat sich der FC Bayern ordentlich kosten lassen. Die Münchner blätterten für das Top-Talent eine neue Rekord-Summe hin, wie es kurz nach Bekanntwerden des Deals hieß: 100 Millionen als Fixsumme für den Transfer. Und: Tottenham Hotspur könnte zusätzlich noch 20 Millionen Bonuszahlungen erhalten.
Nun stellt der Bayern-Funktionär Uli Hoeneß gegenüber "Welt" klar: "Die wirkliche Cash-Summe, die wir jetzt garantiert zu zahlen haben, liegt unter 100 Millionen." Allerdings könnte Kane den Klub an der Säbener Straße noch deutlich teurer zu stehen kommen.
Laut Hoeneß stehen möglicherweise weitere Beträge an, etwa "wenn wir zum Beispiel deutscher Meister werden oder die Champions League gewinnen". Im Frühling hatte der Bayern-Funktionär noch verlauten lassen, dass es "völlig gaga" sei, eine Summe von 100 Millionen an einen Spieler zu bezahlen. Dieser Satz von damals sei "nicht so unwahr", sagt Hoeneß.
Das bedeutet aber nicht, dass der FC Bayern für Kane nicht noch mehr hätte springen lassen: "Wir hätten den Transfer aber auch durchgezogen, wenn die Summe bei 100 Millionen Euro gelegen hätte", sagt Hoeneß. Denn, so begründete er den Sinneswandel: Man müsse immer bereits sein, im Leben "Dinge neu zu bewerten".
In den Verhandlungen ging es wohl heiß her. So soll laut Hoeneß der Deal um Kane kurz vor Abschluss noch auf der Kippe gestanden haben. "Es ging in jener Nacht noch einmal um einen größeren Betrag", sagt der Bayern-Mogul. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen habe dann gesagt: "Keinen Penny mehr!"
Besonders brisant: Das Flugzeug habe bereits seit dem Morgen der Verhandlungen für Harry Kane bereitgestanden, um Kane nach München zu befördern. Hoeneß gegenüber "Welt" zu den zähen Verhandlungen:
Für Levys Verhalten während der Verhandlungen findet Hoeneß kein Verständnis. Dieser hatte sich inmitten der Verhandlungen in den Urlaub verabschiedet. Dadurch seien die Gespräche noch komplizierter geworden als sie ohnehin schon waren: "Ich fand es nicht gut, dass Levy in den Urlaub nach Miami geflogen ist, als der wichtigste Spieler seines Klubs, der Kapitän der englischen Nationalelf, den Verein verlassen wollte."
Aus diesem Grund habe der Bayern-Vorstandsvorsitzende Dreesen die komplizierten Verhandlungen oft mitten in der Nacht führen müssen, wegen der Zeitverschiebung. "Ich bewundere seine Geduld", sagt Hoeneß dazu.