Geht es nach Bayern-Boss Uli Hoeneß, ist der sportliche Wert von Konrad Laimer klar. Bereits zu Beginn der Vorbereitung sagte er beim Bayern-Trainingslager am Tegernsee über den Mittelfeldspieler: "Auch die Diskussion um die Sechs stellt sich mir gar nicht, weil ich glaube, dass Laimer ein Transfer ist, an dem wir sehr, sehr, sehr viel Spaß haben werden."
Seitdem gilt Hoeneß als Laimer-Fan. Doch genau deshalb könnte die Stimmung beim Ehrenpräsident der Münchner nach dem ersten Bundesliga-Spiel gegen Bremen in der vergangene Woche trotz 4:0-Sieg ein wenig getrübt sein. Laimer musste sich die Partie zunächst von der Bank anschauen, kam erst in den letzten elf Minuten zum Einsatz.
Das könnte sich in Zukunft aufgrund einer Überlegung von Trainer Thomas Tuchel jedoch ändern. Die Überlegung hat mit einem möglichen Abgang von Verteidiger Benjamin Pavard zu tun. Um den Franzosen gibt es schon seit Wochen Wechselgerüchte. Der 27-Jährige will den deutschen Rekordmeister gerne verlassen, um in Zukunft häufiger in der Innenverteidigung aufzulaufen.
Immer wieder gibt es Gerüchte um das Interesse von Manchester United und Inter Mailand. Zuletzt sollen die Italiener sogar schon ein Angebot abgegeben haben. Demnach ist nur noch offen, wie die Münchner dann auf der Rechtsverteidigerposition planen würden. Nach einem Pavard-Abgang hätte Tuchel nämlich mit Noussair Mazraoui nur noch einen Rechtsverteidiger zur Verfügung.
Im "Bild"-Podcast "Bayern Insider" hat Bayern-Reporter Christian Falk nun eine Überlegung von Tuchel enthüllt, die Konrad Laimer beinhaltet:
Die Position als Rechtsverteidiger wäre für den österreichischen Nationalspieler nicht neu. Bei seinem ehemaligen Klub, RB Leipzig, spielte er immerhin 24 Mal auf der Position. Laut dem Podcast könnte Laimer vor allem dann spielen, wenn es gegen stärkere Gegner gehe. "Bild"-Reporter Tobias Altschäffl erklärt: "Konrad Laimer wird daher intern als die Backup-Lösung hinten rechts gegen offensivstarke Gegner gesehen."
Trotzdem gibt es weiterhin eine Kandidatenliste, die für den FC Bayern interessant werden könnte. Vor einigen Tagen wurden beispielsweise die beiden Leipziger Lukas Klostermann oder Mohamed Simakan genannt. Gleichzeitig gelten auch Thilo Kehrer (West Ham), Armel Bella-Kotchap (Southampton) oder Lutsharel Geertruida als Kandidaten.
Wen Tuchel am Ende noch im Kader begrüßen kann, ist offen. Er selbst würde sich aber über einen weiteren Sechser freuen. Das hat er immer wieder betont. Dann wäre allerdings auch Uli Hoeneß nicht zufrieden, weil die Einsatzchancen von Laimer im zentralen Mittelfeld sinken würden.