FC Bayern: Bei zwei Leistungsträgern stehen die Zeichen auf Abschied
In der zurückliegenden Transferperiode stand Max Eberl mächtig im Fokus. Der Sportvorstand hatte beim FC Bayern einen Umbruch zu bewerkstelligen, handelte sich dabei einige Körbe ein und stand öffentlich in der Kritik.
Vielen Fans dauerte es zu lange, bis der Kader endlich komplett war. Kritik kam aber auch aus den eigenen Reihen. Uli Hoeneß nannte Eberl "empfindlich" und trat damit eine kleine Debatte los.
Letztlich ist der Sommer nach dem Geschmack des Sportvorstands aber gut ausgegangen. "Wir haben eine Transferperiode hinter uns gebracht, in der wir unter den Vorgaben, die wir hatten, viele Dinge umgesetzt haben, wie wir es uns vorgestellt hatten", sagte er im September.
Beim FC Bayern laufen im Sommer sieben Verträge aus
Das mag im Auge des Betrachters liegen, der sportliche Fabelstart in diese Saison aber hält als gutes Argument für eine stimmige Kaderplanung her. Klar ist allerdings schon jetzt, dass trotz der eingefädelten Deals die nächsten Monate nicht viel einfacher für Eberl und sein Team werden. Denn im kommenden Sommer laufen die Verträge von gleich sieben Bayern-Profis aus.
Manuel Neuer, Sven Ulreich, Dayot Upamecano, Raphaël Guerreiro, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Nicolas Jackson sind nur noch bis zum Ende der Saison an den FCB gebunden.
Leihprofi Jackson bildet dabei eine kleine Ausnahme, denn der Anschlussvertrag soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge bereits ausgehandelt sein. Dafür müssen die Bayern aber die Kaufoption über 65 Millionen Euro ziehen – oder mit Chelsea nachverhandeln.
Das Handgeld könnte bei Bayerns Upamecano entscheidend werden
Fakt ist, dass mit Ausnahme von Ulreich alle aufgeführten Profis in dieser Saison eine wichtige Rolle spielen. Ein Verlust dieser Stammspieler würde die Bayern auch wegen der geringen Kaderbreite treffen. Bei zwei Spielern zeichnet sich trotzdem ein Abschied ab.
Wie die "Bild"-Reporter Christian Falk und Tobias Altschäffl im Podcast "Bayern-Insider" berichten, deutet sich bei Upamecano und Goretzka eine Trennung im Sommer ab. Mit dem französischen Innenverteidiger, der in dieser Saison bisher stark aufspielt, würden die Bayern zwar gerne verlängern, in den Gesprächen kommen sie aber seit Wochen nicht voran.
Ein Problem liegt offenbar im Angebot der Konkurrenz. Real Madrid sei demnach bereit, ein Handgeld von 20 Millionen Euro zu zahlen – ein übliches Prozedere bei ablösefreien Transfers. Die Bayern wiederum wollen demnach für die mögliche Vertragsverlängerung kein derart üppiges Handgeld auf den Tisch legen.
Goretzka könnte unter einer Bedingung beim FC Bayern bleiben
Dazu kommt, dass die Interessentenliste immer länger werden soll. Nach Real Madrid, dem FC Liverpool und PSG sei nun auch Chelsea an Upamecano dran. "Das könnte schlecht ausgehen", ordnete Falk die Situation aus Bayern-Sicht ein.
Bei Goretzka ist die Lage indes etwas anders. Der deutsche Nationalspieler soll schon in den vergangenen Jahren auf der Münchener Verkaufsliste gestanden haben, der 30-Jährige selbst präferierte aber einen Verbleib. Nun soll Fenerbahçe Istanbul Interesse bekundet haben, die Bayern sind laut Falk gesprächsbereit.
Das muss aber nicht zwangsläufig in einer Trennung münden. Denn mit seinen aktuellen Leistungen betreibt der DFB-Profi Eigenwerbung. Wenn er zu Gehaltseinbußen bereit ist, könnte er doch noch einen neuen Vertrag erhalten.
"Es wird mit Goretzka gesprochen. Die Tendenz geht aber deutlich mehr Richtung Abschied als bei Gnabry", erklärte Altschäffl. Offensivmann Gnabry wiederum sei zu Gehaltseinbußen bereit. Unter dieser Prämisse könnte es tatsächlich zur Vertragsverlängerung kommen.
Bei Goretzka und Gnabry wird in den kommenden Monaten also entscheidend sein, ob sie die Bereitschaft für finanzielle Einbußen tatsächlich auch dann zeigen, wenn ihnen ein Vertrag mit reduzierten Bezügen vorgelegt wird. In der Vorsaison scheiterte es bei Leroy Sané genau an diesem Punkt. Zudem muss das Duo die gute Frühform bestätigen.
Unabhängig vom Ausgang der Gespräche dürfte aber auch klar sein, dass sich die Münchener keinen Verkauf auf den letzten Drücker leisten können. Werden Profis wie Upamecano, Goretzka oder Gnabry im Winter verkauft, entsteht im Kader direkt eine Lücke. Diese zu schließen, dürfte kostspielig werden. Sie wiederum offenzulassen, würde die sportlichen Ziele gefährden. Eberl muss also ganz genau abwägen – mal wieder.