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FC Bayern: Uli Hoeneß kritisiert Borussia Dortmund und gibt Oliver Kahn einen Rat

Uli Hoeneß wurde am Mittwoch 70 Jahre alt.
Uli Hoeneß wurde am Mittwoch 70 Jahre alt.Bild: www.imago-images.de / Christoph Hardt
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Ehemaliger Bayern-Boss Hoeneß mit BVB-Kritik: "Waren nach Transfers eher schwächer"

05.01.2022, 14:42
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70 Jahre wurde Uli Hoeneß am Mittwoch, 5. Januar, alt. Davon war er 30 Jahre lang Manager des FC Bayern und anschließend Präsident der Münchner. Noch heute sitzt er im Aufsichtsrat und der Bayern München AG und hat deshalb auch ein Wort mitzusprechen in der Vereinspolitik.

Anlässlich seines Geburtstags gab Hoeneß dem ZDF ein ausführliches Interview, in dem er nicht nur versöhnliche Worte sprach, sondern auch Kritik übte.

Beispielsweise an die Konkurrenz aus Dortmund. Seit mehr als zehn Jahren gilt Borussia Dortmund als der große Bayern-Verfolger schlechthin. Zuletzt konnte der BVB allerdings 2012 den Münchnern den Titel in der Liga wegschnappen. Hoeneß liefert dem ZDF dafür eine Erklärung: "Borussia Dortmund hat in den letzten Jahren eine geschickte Transferpolitik betrieben. Sie haben viel mehr Geld eingenommen als wir. Sie haben dann aber festgestellt, dass es oft einfacher ist, teure Spieler zu verkaufen als adäquaten Ersatz für etwas weniger Geld zu bekommen. Daran liegt es, dass sie nach den Transfers nicht besser waren, sondern eher schwächer."

Tipp für Oliver Kahn

Gleichzeitig lässt es sich Hoeneß nicht nehmen, auch leichte Kritik zur aktuellen Dortmunder Saison zu üben: "Dass sie dieses Jahr schon in der Vorrunde in einer relativ leichten Gruppe ausgeschieden sind, ist natürlich schlecht." Er bezieht sich hier auf das Abschneiden der Dortmunder in der Champions League. In der Gruppe mit Ajax Amsterdam, Sporting Lissabon und Besiktas Istanbul landete der BVB nur auf dem dritten Platz. Hoeneß ergänzte: "Ich bin kein Freund davon, dass Dortmund unbedingt super spielt, aber für den deutschen Fußball wäre es prima."

Auch bei Oliver Kahn, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Bayern, sieht Uli Hoeneß noch Verbesserungspotential: "Oliver Kahn könnte sich noch mehr in die Öffentlichkeitsarbeit einbringen." Hoeneß schränkt aber auch ein, dass es normal sei, dass sich Kahn zunächst ein Bild machen müsse von seinen neuen Aufgaben, eher er dann "seine Meinung auch nach außen trägt."

Bayern-Vorstand Oliver Kahn (r.) und Uli Hoeneß im Austausch auf der Tribüne in der Allianz Arena.
Bayern-Vorstand Oliver Kahn (r.) und Uli Hoeneß im Austausch auf der Tribüne in der Allianz Arena.Bild: www.imago-images.de / Sammy Minkoff

Außerdem verrät Hoeneß, welchen Teil er beim Wechsel von Leroy Sané zum FC Bayern beigetragen hat. Im Sommer 2019, als ein Sané-Wechsel von Manchester nach München bereits wegen eines Kreuzbandrisses geplatzt war, lud Hoeneß den Nationalspieler zu sich an den Tegernsee ein. Sané hatte sich in Innsbruck operieren lassen.

Hoeneß erzählt dazu: "Hasan (Salihamidžić, d. Red.) hat mich mal angerufen und gesagt, dass der Leroy in der Klinik in Innsbruck ist und hat gefragt, ob wir ihn da nicht mal abholen können, weil es ja nicht so weit sei. Dann war Leroy mit seiner Frau und dem kleinen Kind bei uns im Garten. Die Frau und das Kind haben mit unserem Hund Ben gespielt und es hat sich bis heute eine Freundschaft entwickelt."

Als Sané dann wieder zurück in die Klinik musste, sei sich Hoeneß sicher gewesen, dass der Angreifer nun bereit für einen Wechsel zum FC Bayern wäre. Ein Jahr später ging dieser Wechsel dann tatsächlich über die Bühne. Sané kam für 60 Millionen Euro von Manchester City zu den Bayern.

Klare Kante gegen Impfverweigerer

Hoeneß blickt im Interview allerdings nicht nur zurück, sondern legt auch den Finger in die Wunde, als es um Corona geht: "Ich bin entsetzt über die Demonstrationen und die Impfgegner, weil es eine Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft gegenüber ist, die zum Himmel schreit."

In einem anderen Interview, dass Hoeneß der "Zeit" gab, wurde er gegenüber Impfverweigerern noch drastischer: "Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen."

(stu)

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