Dass der FC Bayern nicht ohne Grund an der Spitze des deutschen Fußballs steht, liegt für einen Großteil der Fans auf der Hand. Zwar spielt auch Geld eine große Rolle, doch um sich gegen Mannschaften wie Paris Saint-Germain zu behaupten, braucht es mehr als das. Darunter fallen auch Spielstrategien, mühsam ausgearbeitet von den Trainern, die den Spielern den Weg durch die Partie weisen.
Ein solcher Matchplan mit diversen Informationen über die Spieltaktik des FC Bayern wurde nun jedoch geleakt. So veröffentlichte die "Sport Bild" drei Zettel, anhand derer Trainer Julian Nagelsmann seine Mannschaft auf das Spiel gegen den VfL Bochum vom 11. Februar vorbereitet hatte.
Die Partie hatten die Münchner mit 3:0 eindeutig für sich entschieden, der Plan dahinter ist nun jedoch öffentlich. So geht es aus den Dokumenten unter anderem hervor, wie gezielt Nagelsmann Außenspieler wie Serge Gnabry, seine sogenannten "Joker", einsetzt. Zudem zeigen sie die Notfallaufstellungen der Bayern, etwa im 5-3-2-System, falls sie einmal unter extremen Druck stehen sollten.
Die Veröffentlichung der Spieldokumente beschäftigt Nagelsmann. So äußerte er sich in der Pressekonferenz am Freitag vor dem Duell mit Bayer Leverkusen umfassend und eindeutig zu der Situation. Dabei scherzte er zwar, dass er den Maulwurf nicht finden könne, weil diese "unter Artenschutz" stehe, zeigte sich aber auch frustriert:
Auf die Motive der jeweiligen Person komme er jedoch nicht, erklärte der Bayern-Trainer. Dass dieses monetär sei, glaube er nicht, da er stark bezweifle, "dass der Springer-Verlag 500.000 Euro bezahlt für so eine Information".
Gleichzeitig zeigte er sich verständnisvoll, aber auch enttäuscht von der Presse und kündigte indirekt Konsequenzen an:
Inwiefern die Informationen, die aus dem Matchplan hervorgehen, sensibel sind, beantwortete Nagelsmann allerdings nur schleierhaft. So sagte er einerseits, dass es sich hierbei nicht "um das große Einmaleins" handle und man den FC Bayern nun auch nicht entschlüsseln könne.
Dennoch räumte der Münchner Trainer auch ein, dass hinter seinen Plänen Jahre an Arbeit stecken würden. Durch die geleakten Bilder sei es zudem einfacher, die Mannschaft zu analysieren und einige "Dinge vielleicht rauszulesen".
Vielleicht gerade deshalb zeigte sich Julian Nagelsmann auch so empört über denjenigen oder diejenige, der oder die den Leak initiiert hatte. Ihm persönlich sei es wichtig, abends in den Spiegel schauen zu können, in dem Wissen, gut mit seinen Spielern und Trainerkollegen umzugehen. Das könne die für den Leak verantwortliche Person hingegen laut Nagelsmann nicht:
Zudem erklärte der Bayern-Trainer, dass man mit einer derartigen Aktion nicht nur ihm, sondern auch seinen Spielern schade. Hoffnung, dass der Übeltäter gefunden werden könne, habe er jedoch keine.