Sport
FC Schalke

Schalke 04: Ex-Spieler rechnet mit Trainer und Verein ab – "Ich hatte auch Angst"

v.l. Danny LATZA (GE), Benito RAMAN (GE), Malick THIAW (GE), Victor PALSSON (GE), Salif SANE (GE), Simon TERODDE (GE), Marcin KAMINSKI (GE) klatschen sich ab, Fussball Testspiel, FC Schalke 04 (GE) -  ...
Benito Raman (Zweiter von links) kam 2019 von Fortuna Düsseldorf für 10 Millionen Euro und wechselte jetzt zum RSC Anderlecht. Bild: SVEN SIMON / Anke Waelischmiller/Sven Simon
Sport

Ex-Schalke-Spieler stellt Verein an den Pranger – "Hatte die Nase voll"

18.08.2021, 16:51
Mehr «Sport»

Schalke 04 ist nach der vergangenen Saison nach 33 Jahren erstmals wieder aus der Bundesliga abgestiegen. Dabei glich die Saison einem Albtraum für alle Beteiligten. Fünf Trainer, katastrophale sportliche Leistungen, am Ende lediglich 16 Punkte und der verdiente Abstieg als Letzter. Dazu kamen Fan-Ausschreitungen mit Spielern. Rundum: Ein Jahr zum Vergessen.

Jetzt hat sich ein Beteiligter geäußert. Benito Raman, 2019 zu Schalke gewechselt, hätte es nicht länger bei den Königsblauen ausgehalten: "Wenn ich noch ein halbes Jahr auf Schalke geblieben wäre, hätte ich aufgehört, Fußball zu spielen. Ich hatte die Nase voll von dem, was dort passierte", sagte Raman gegenüber den belgischen Zeitungen Les Sports und Het Nieuwsblad.

"Ja, ich hatte auch Angst. Wir hatten Anspruch auf Polizeischutz, und ich habe ihn beantragt."
Raman nach den Fan-Ausschreitungen

Dabei wirkte die sportliche Situation auf die Spieler gar nicht bedrohlich. Alle Spieler hätten nie das Gefühl gehabt, dass sie absteigen könnten, sagte Raman. "Bis zu dem Moment, als wir dann wirklich abgestiegen sind."

Schalke-Spieler gesteht: "Hatte Angst"

Nach dem feststehenden Abstieg am 30. Spieltag bei Arminia Bielefeld wurden die Spieler bei der Ankunft in Gelsenkirchen von einem wütenden Fan-Mob empfangen. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen Spielern und Fans. "Ja, ich hatte auch Angst. Wir hatten Anspruch auf Polizeischutz, und ich habe ihn beantragt", erklärte der Belgier und fügte an: "Zwei oder drei Wochen lang patrouillierte eine private Schutzfirma vor meinem Haus. Vor allem, als wir elf Tage lang in Quarantäne beim Klub bleiben mussten. Ich wollte nicht, dass meiner Frau oder meinem Sohn etwas zustößt."

Raman über Gross: "Er kannte nicht einmal unsere Namen"

Über Christian Gross, dem vierten von fünf Trainern in der Saison, ließ Raman kein gutes Haar: "Er kannte nicht einmal unsere Namen. Unter ihm ist nichts passiert. Keine Taktik, keine ruhigen Phasen.“ Die Taktik hätten dann die erfahrenen Spieler übernommen. Sie setzten sich zusammen und überstimmten den Trainer bei seiner Taktik. Bereits zuvor kam Kritik an Gross auf. Er hatte auf einer Pressekonferenz Namen verwechselt und nannte den Spieler Alessandro Schöpf "Massimo Schüpp".

Einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart gab es einen Spieleraufstand bei dem Sportvorstand. Sie forderten die Entlassung von Gross. Der wurde nach dem Spiel in Stuttgart entlassen. Den Abstieg von Schalke 04 hatte es nicht verhindert.

(drob)

DFB-Team: Toni Kroos widerspricht Warnung vor "schwierigem" Sané

Obwohl Leroy Sané nach seiner Rot-Sperre aktuell gar nicht für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz stehen kann, drehen sich zahlreiche Diskussionen um den Top-Star des FC Bayern.

Zur Story