Red Bull dominiert aktuell die Formel 1. Und das mit völliger Leichtigkeit. Das Team konnte in diesem Jahr bislang jeden der zwölf Grand Prix für sich verbuchen. Zehn Siege gingen bisher auf das Konto von Max Verstappen, sein Rivale Sergio Pérez führte Red Bull bisher zweimal bei Rennen auf den ersten Platz, einmal in Saudi-Arabien und einmal in Aserbaidschan.
Dass Red Bull die Saison dominiert, liegt also allein an Max Verstappen. Das findet zumindest der McLaren-Teamchef Zak Brown. Er hat mit Blick auf die Dominanz des Rennstalls eine klare Meinung zu den beiden Red-Bull-Piloten. Dabei hält er sich auch mit einem Seitenhieb gegen Pérez nicht zurück.
Brown äußerte sich vor dem Großen Preis der Niederlande (27. August) beim Sender ESPN: "So sehr Red Bull im Moment alles gewinnt ... eigentlich ist es Max, der im Moment alles dominiert." Die Kombination aus "Max und Red Bull" sei derzeit einfach unschlagbar und Verstappen und das Team machen nach Meinung des McLaren-Teamchefs "keine Fehler".
Zudem konnte sich der 51-Jährige eine Spitze gegen den Verstappen-Rivalen Pérez nicht verkneifen: "Wenn sie zwei Sergios im Auto hätten, wäre die Meisterschaft, bei allem Respekt, ziemlich offen." Nur die Zusammenarbeit zwischen Max Verstappen und dem Rennstall sei eben "etwas ganz Besonderes", wie Brown findet.
Die Wahrheit ist: Sergio Pérez konnte in dieser Saison immerhin zwei Renn-Siege für sich verbuchen. Und: Er ist mit 189 Punkten in der Fahrerwertung Zweiter hinter dem Zweifach-Weltmeister Verstappen. Er war der Einzige, der Dominator Verstappen das Wasser reichen kann. So zumindest die Meinung vieler vor der Saison. Wahr ist aber auch: Pérez ist längst abgeschlagen und hat eigentlich keine Chance auf einen Titelkampf.
Sogar Teamchef Christian Horner sagte jüngst: "Pérez weiß auch, dass Verstappen den Titel schon hat." Immer wieder ist der Red-Bull-Pilot Zielscheibe für Kritik. Deshalb gibt es vermehrt Spekulationen um einen baldigen Wechsel des Mexikaners. Nicht zuletzt deshalb, weil Pérez' Vertrag nur noch bis 2024 läuft.
Wer statt des Mexikaners ins Red-Bull-Cockpit einziehen könnte? Geht es nach der Meinung von Brown, sollte ausgerechnet McLarens-Pilot Lando Norris Pérez' Nachfolger werden. Der britische Rennfahrer hatte sowohl in England als auch in Ungarn den zweiten Platz geholt.
Derzeit ist jedenfalls die Formel-1-Saison durch die Red-Bull-Dominanz für den Teamchef offenbar nicht so spannend, wie er sie sich wünschen würde. Das verdeutlicht ein Gedankenspiel, das Brown zu Verstappens Sieg-Serie äußert: "Wenn man Max herausnimmt und jedem, der in diesem Jahr Zweiter geworden ist, einen Sieg gönnt, wäre es eine ziemlich kompetitive, spannende Meisterschaft."