Karl und El Mala zur WM 2026? Christoph Kramer mahnt zur Geduld
Die Bundesliga hat ihr neues Lieblingsduo: El Karla. So nennt Copa-TS-Host Tommi Schmitt das junge Gespann aus Lennart Karl und Saïd El Mala.
Die zwei Teenies entfachen in ihren Vereinen derzeit eine neue Euphorie: Karl, 17, schreibt für den FC Bayern als jüngster deutscher Torschütze der Champions League Geschichte. Und Kölns El Mala, 19, trifft, trickst und spielt sich in die Herzen einer ganzen Stadt.
Seit Wochen schwärmen Experten, Fans und Medien gleichermaßen von den beiden – und fragen: Sind Karl und El Mala Kandidaten für die Nationalmannschaft, vielleicht sogar für die WM 2026?
ZDF-Experte lehnt vorschnelle DFB-Debatte ab
Noch nicht, findet ZDF-Experte Christoph Kramer. In der aktuellen Podcast-Folge von Copa TS malt er beiden zwar gute Chancen aus. Von einer vorschnellen DFB-Debatte will er aber nichts wissen: "Ich bin ein großer Fan davon, die mitzunehmen, die im Mai oder Juni eine gute Form haben", sagt Kramer.
"Wenn Lennart Karl oder El Mala dann so eine Form haben wie jetzt, kann man darüber reden. Aber im November 2025 schon von der WM zu sprechen – weiß ich nicht."
Kramer teilt die Haltung vieler Trainer: Erstmal liefern, und zwar konstant. Für die Youngster gelte es, so Kramer, ihre Leistung über einen längeren Zeitraum zu bestätigen. "Das Schwierige ist, das lange zu halten – diese 100 Prozent, diese Gier, diese Geilheit, in die Startelf zu rücken."
Bürde oder Booster: Christoph Kramer warnt vor Hype
Was Karl und El Mala aktuell auszeichne, sei ihre Unbekümmertheit, meint Kramer. "Gerade können diese Spieler nichts verlieren", sagt er. Als Nationalspieler sei das anders. Denn der Schritt in die Nationalmannschaft ist mehr als nur eine sportliche Beförderung.
"Es ist etwas anderes, für Deutschland zu spielen als für deinen Verein, wo du Publikumsliebling bist." Mit dem Ruhm wachse auch der mediale Druck und die Erwartungshaltung an einen selbst, so Kramer.
"Dieses Logo im Ohr – Nationalspieler – das macht was mit dir", verrät er. "Nationalmannschaft kann ein Booster sein, aber auch eine Bürde."
Kramer weiß, wovon er spricht: Sein Debüt für die Nationalmannschaft gab er 2014, nur wenige Wochen bevor er Weltmeister wurde. Mit gerade einmal 23 Jahren.
WM 2026: Effenberg und Matthäus sind sich uneins
Auch Lothar Matthäus mahnt zur Vorsicht. In seiner Sky-Kolumne appellierte der ehemalige Nationalspieler daran, junge Spieler wie Karl und El Mala "behutsam aufzubauen" und sie nicht vorschnell mit großen Schlagzeilen zu überfrachten.
Er wünsche sich, so Matthäus, dass die beiden "nicht jeden zweiten Tag die Worte Nationalmannschaft und Weltmeisterschaft hören oder lesen".
Ganz anders bewertet Stefan Effenberg die Situation. Der frühere Bayern-Kapitän hält Lennart Karl schon jetzt für einen möglichen WM-Fahrer.
In seiner Kolumne für "T-Online" schrieb er, wenn Karls Entwicklung so weitergehe, "muss" der 17-Jährige ein Kandidat für Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der WM 2026 sein.
