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Der Saison-Auftakt der Formel 1 ist vor allem von einem Thema überschattet: von der Affäre um Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Auch vor dem zweiten Saisonrennen im saudischen Dschidda beherrscht die Kontroverse die Schlagzeilen.
Nachdem eine Angestellte des Rennstalls dem Teamboss übergriffiges Verhalten vorgeworfen hatte, hat Red Bull eine interne Untersuchung gegen Horner eingeleitet. Am Ende haben sich die Verantwortlichen für einen Verbleib des Briten ausgesprochen.
Doch das Thema ist noch lange nicht durch: Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, dass sogar Star-Fahrer Max Verstappen einen Abschied forcieren könnte, wenn sich Red Bull nicht doch noch von Horner trennt. Vor allem Vater Jos Verstappen soll die treibende Kraft dahinter sein: Er und Horner tragen schon seit Jahren einen Machtkampf hinter den Kulissen aus.
Während es sportlich für Red Bull ausgezeichnet läuft – beim ersten Rennen in Bahrain war das Auto der Bullen der Konkurrenz haushoch überlegen – sehen viele Expert:innen die Möglichkeit, dass das Team an der Causa Horner zerbrechen könnte.
Der umstrittene Teamchef hat nun jedoch unerwartet Zuspruch aus dem Fahrerlager erhalten.
Denn während sich bei Red Bull aktuell viele bedeckt halten, hat sich Daniel Ricciardo vom Schwesterteam Visa Cash App RB zu Wort gemeldet. "Ich hoffe, dass diese Dinge langsam verschwinden und Red Bull sich einfach darauf konzentrieren können, ein Rennteam zu sein, und sich die Probleme langsam auflösen. Im Moment gibt es eine Menge Lärm", sagte dieser vor dem Rennen in Dschidda.
Ricciardo gab zudem zu verstehen, dass er für seinem Weggefährten Horner – beide haben bei Red Bull von 2014 bis 2018 zusammengearbeitet – Empathie hat. "Fühle ich mit ihm durch all das? Ja, ich kenne Christian schon sehr lange. Er hat sich immer gut um mich gekümmert. Ich hoffe also, dass es bald ein faires Ergebnis und eine Lösung gibt", sagte Ricciardo.
Worte, die bei einigen Fans Empörung hervorriefen. "Er besitzt die Frechheit, so zu tun, als sei die ganze Angelegenheit nur Lärm", schreibt einer bei X, dem früheren Twitter. Dann legt er in Richtung des Australiers nach: "Ein Sitz ist wichtiger als deine Integrität? Ich habe keinen Respekt mehr vor dir."
In die gleiche Kerbe wie sein Vorredner schlägt auch ein anderer Fan bei X. "Du bist nur eine Cashcow – die hofft, eines Tages wieder im Red Bull sitzen zu können", kritisiert er Ricciardo. "Daniel hat seine Seele verkauft", schreibt ein anderer.
Daniel Ricciardo macht kein Geheimnis daraus, dass es sein Ziel ist, bald wieder für Red Bull um den Weltmeister-Titel zu fahren. Nach der laufenden Saison ist es nicht unwahrscheinlich, dass mindestens eins der Cockpits frei wird. Neben den Wechselgerüchten um Verstappen gilt nämlich auch Sergio Pérez als angezählt, weil er in den vergangenen Saisons nicht mit seinem Teamkollegen mithalten konnte.
Fest steht: Aus welchen Beweggründen Ricciardo seine Aussagen zu Horner getätigt hat, ist für Außenstehende kaum zu beurteilen. Dass er den Red-Bull-Boss aus Eigennutz verteidigt, ist keineswegs bewiesen.
