Haas-Chef Günther Steiner wird ein schwieriges Verhältnis zu Mick Schumacher nachgesagt. Eine Übertreibung, wie er findet. Dennoch: Schumacher ist seit dem Ende der Saison 2022 nicht mehr Teil des Haas-Teams. Statt auf ihn setzt der Rennstall in der aktuellen Saison auf Nico Hülkenberg.
Dass Steiner sich von seinem ehemaligen Schützling getrennt hatte, löste vor allem in Teilen der deutschen Öffentlichkeit massives Unverständnis aus. Enorm war der Gegenwind, nachdem im vergangenen November bekannt gegeben wurde, dass Schumachers Vertrag nicht verlängert werden würde.
Die negativen Gefühle entluden sich in den vergangenen Monaten auf den Haas-Teamchef. Teilweise bis heute. Nun verrät er, was er von der ganzen Aufregung hält.
Trotz der vielen Negativ-Schlagzeilen, die die Trennung von Mick Schumacher mit sich brachte und immer noch bringt: Günther Steiner bereut die Entscheidung offenbar nicht.
Er sei als Teamchef für den Rennstall verantwortlich und müsse nun einmal Entscheidungen treffen, sagte er gegenüber "Sport 1" vor dem Rennwochenende in Barcelona. "Und da ich kein Diktator bin, sondern gemeinsam mit dem Team entscheide, kann ich mit Gewissheit sagen: Ja, wir haben das Richtige gemacht."
Letztlich sei die Trennung keine Wahl gegen Mick Schumacher gewesen, sondern für das Team. Er stellt klar: "Ich wollte nicht seine Karriere zerstören." Das war ein Vorwurf, dem sich der Südtiroler seit dem Haas-Abschied von Mick Schumacher des Öfteren anhören musste.
Derzeit ist Mick Schumacher Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. Als Pilot bei Haas fuhr er 43 Rennen und holte dabei zwölf WM-Punkte.
Offenbar zu wenig.
Dass er etwas gegen Mick habe, sei falsch, wie Günther Steiner im Interview weiter erklärt:
Mick macht er keinen Vorwurf. Haas habe auf zwei erfahrene Piloten setzen wollen. Mick habe als Neuling nicht genügend Zeit gehabt, um viel Erfahrung zu sammeln. Im Gegensatz zu Hülkenberg.
Die heftigen Reaktionen weiß der Haas-Chef heute klar einzuordnen. Er glaubt, dass diese nicht zuletzt an Mick Schumachers Bekanntheit durch dessen berühmten Vater Michael begründet liegen.
"Wäre es bei Rosberg genauso gewesen?", fragt Steiner. Die Antwort gibt er sich selbst: "Vermutlich nicht." Ihm sei jedoch schon bei Micks Einstellung vor zwei Jahren klar gewesen, dass der Name Schumacher "Fluch und Segen zugleich" bedeuten könne. "Der berühmte Name spielt natürlich eine Rolle", sagt Steiner.
Obwohl der 58-Jährige über die Entscheidung keine Reue zeigt, würde er heute einiges anders machen, wie er zugibt. Besonders in Sachen Kommunikation hätte er eigenen Angaben zufolge etwas besser machen können. Dazu sagt er schlicht: "Hinterher ist man immer schlauer."
Gleichzeitig teilt er gegen die deutsche öffentliche Aufmerksamkeit aus: