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Hertha BSC: Jürgen Klinsmann mit brutaler Bewertung zu jedem einzelnen Spieler

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Jürgen Klinsmanns Zeit als Trainer von Hertha BSC war kurz.Bild: ap / Martin Meissner
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So brutal bewertet Klinsmann jeden einzelnen Spieler: "Ständig krank" bis "zu schwach"

28.02.2020, 15:35
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Es wird immer bizarrer: Die geleakte Abrechnung von Herthas Ex-Trainer Jürgen Klinsmann schockte gestern den ganzen Hauptstadtklub. In dem 22 Seiten langen Dokument "Zusammenfassung: Zehn Wochen Hertha BSC" wird ein Bild eines völlig kaputten Klubs gezeichnet. Nun tauchte auch eine Bewertungsliste über jeden einzelnen Hertha-Profi auf.

In dem Dokument, das die "Bild" am Mittwoch veröffentlichte, steht unter anderem: "Der Klub hat keine Leistungskultur, nur Besitzstandsdenken und es fehlt jegliches Charisma in der Geschäftsleitung." Zu den Beziehungen der Profis zu Geschäftsführer Michael Preetz zitiert das Magazin: "Es gibt eine Lügenkultur, die auch das Vertrauensverhältnis der Spieler mit Preetz zerstört hat." Beispiel: Stürmer Dodi Lukebakio habe gesagt, Preetz hätte ihm einen Stammplatz versprochen.

Zudem werden "jahrelange katastrophale Versäumnisse von Michael Preetz in allen Bereichen, die mit Leistungssport zusammenhängen" kritisiert. Auch Präsident Werner Gegenbauer bekommt sein Fett weg: Klinsmann beschreibt ihn unter anderem als "völlig übel gelaunten Präsident".

Aus Klinsmanns Umfeld hieß es dazu am Mittwoch, dass es sich um ein internes Papier für Klinsmann und einen Partner handele. Diese interne Bestandsaufnahme und Analyse sei geleakt worden.

Klinsmann bewertete jeden einzelnen Spieler

Wer gedacht hätte, dass das alles ist, der irrt. Nun legte die "Bild"-Zeitung nochmals nach und veröffentlichte eine Art Bewertungsliste über jeden Spieler im Hertha-Kader. Diese sei von Klinsmann angefertigt worden. Das Urteil ist vernichtend: Vielen Hertha-Profis wird darin Qualität und auch ein finanzieller "Mehrwert" abgesprochen. Selbst so manch erfahrener Akteur dürfte beim Lesen der geleakten Passagen geschockt sein.

Über den ehemaligen Bayern-Keeper Thomas Kraft heißt es in dem Dokument laut "Bild": "Ständig krank oder verletzt, keinen Mehrwert mehr. Vertrag auslaufen lassen." Die gesamte Torhüter-Situation sei demnach nicht "Bundesliga-Standard". Über die Innenverteidiger Karim Rekik heißt es: "Guter Innenverteidiger, aber nicht leidensfähig." Nationalspieler Niklas Stark sei ebenfalls ein guter Innenverteidiger, aber oft verletzt. Lukas Klünter sei technisch zu schwach.

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Der "zu alte" Salomon Kalou (l.) und der "nicht leidensfähige" Karim Rekik. Bild: imago images/Metodi Popow

Der ehemalige Champions-League-Sieger Salomon Kalou sei mit 35 Jahre zu alt und satt. Bei Sturmkollege Dodi Lukebakio wurde laut des Berichts vermerkt: "Großes Talent aber nicht leidensfähig, gekauft für 20 Mio, aber eher unter der Rubrik Fehleinkauf von Preetz." Alexander Esswein sei schlichtweg "nicht gut genug."

Manche Spieler werden auch gelobt

Immerhin: Einige Spieler kommen auch mit einer guten Bewertung davon. Jordan Torunarigha sei ein Top-Talent und ein großer Mehrwert mit über 20 Millionen sei möglich. Maxi Mittelstädt sei ebenfalls ein Top-Talent. Vladimir Darida sei ein super Teamspieler, wie auch Per Skjelbred. Marius Wolf, Leihspieler von Borussia Dortmund, habe eine "super Einstellung". Ihn solle "man kaufen, und dann Mehrwert erzeugen." Vedad Ibisevic wird als "Super Typ, leider zu alt" geführt. Abwehr-Ass Dedryck Boyata gilt im Papier als "Top-Mann."

Besonders interessant: Die unter Klinsmann für knapp 80 Millionen Euro gekauften Winter-Neuzugänge schneiden sehr gut ab. Neben dem Namen von Santiago Ascacibar steht: "Mega-Talent, argentinischer Nationalspieler, gekauft für 12 Mio, weit höherer Mehrwert machbar innerhalb kürzester Zeit." 15-Millionen-Neuzugang Matheus Cunha gilt im Dokument als "Mega-Talent", der über 20 Millionen Euro teure Krzysztof Piatek als "Torjäger, mit großer Chance auf Mehrwert."

Ob die Liste ein Nachspiel für Klinsmann haben wird, ist nicht ausgeschlossen. Hertha BSC verkündete, dass der Klub rechtliche Schritte prüfe. Eine Reaktion des Teams gab es bisher noch nicht.

(bn)

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