
Mario Gómez (l.) und Matthias Sammer freuen sich abseits eines Champions League-Spiels auf die Nachberichterstattung. Bild: Hufnagel PR / Ulrich Hufnagel / Ulrich Hufnagel
Fußball
27.06.2022, 15:2227.06.2022, 15:22
Mit Rasenballsport Leipzig, Red Bull Salzburg, den New York Red Bulls und Red Bull Bragantino in Brasilien ist der österreichische Limonaden-Gigant mittlerweile vierfach im Fußball vertreten. Anlässlich zahlreicher Transfers innerhalb der RB-Gruppe (u.a. Péter Gulácsi 2015, Naby Keïta 2016, Konrad Laimer 2017) liegt die Annahme nahe, dass die kleineren Clubs jungen Spielern direkt oder indirekt ein Sprungbrett in die wesentlich prestigeträchtigere Bundesliga bieten sollen.
Dieser Theorie widerspricht Ex-Nationalspieler Mario Gómez am Montag im "Kicker"-Interview: "Das wird oft behauptet, stimmt aber einfach nicht. Das wurde auch nie von Oliver Mintzlaff oder unserem Board so gefordert." Er fügt an: "Wir wollen, dass New York und Bragantino als eigenständige Klubs in ihren Ligen top sind."

Konrad Laimer (M.) wechselte 2017 von Salzburg nach Leipzig.Bild: imago images / imago images
Seit Januar ist der 36-Jährige technischer Direktor bei Red Bull Soccer International, wo er für die langfristige sportliche Entwicklung der Standorte Leipzig, New York und São Paulo verantwortlich ist. "Salzburg hingegen ist aufgrund der Uefa-Regularien operativ komplett eigenständig", verrät er dem Sportmagazin. "Red Bull ist zwar Hauptsponsor, aber das ist keine andere Partnerschaft als beim VfB Stuttgart mit der Mercedes-Benz-Bank oder dem FC Bayern mit der Telekom."
Mintzlaff überzeugte Gómez von Position bei RB
Im Gespräch mit dem "Kicker" erklärt Gómez seine neue Position in der Red Bull-Verband: "Wir wollen globale Strukturen schaffen, verbinden und antreiben, damit die Leute vor Ort in den Klubs erfolgreich sein können."
Seine eigene Rolle: Er pflegt den Austausch mit den Trainern und Sportdirektoren und zum Teil auch mit Spielern. "Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin, diese Kräfte miteinander zu verbinden, damit man unterschiedliche Meinungen hört und sich eine bessere eigene Meinung bilden kann", erklärt der Ex-DFB-Star.
Nach seiner Rückkehr zum VfB Stuttgart hatte der 78-malige Nationalspieler 2020 seine Karriere beendet. Seit letztem Jahr gehört er zum Fußball-Experten-Team von Amazon Prime.
Von seiner nun neuen Aufgabe bei RB hatten ihn wohl insbesondere die Gespräche mit Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff überzeugt: "Ich habe mich mit Oliver über einen langen Zeitraum über das globale Thema ausgetauscht und gemerkt, dass dieser Job eine großartige Kombination und Herausforderung für mich ist."

Oliver Mintzlaff ist seit 2016 Geschäftsführer von RB Leipzig und steht in engem Austausch mit Mario Gómez. Bild: imago images / imago images
Gómez mache das nicht, "um auf der Visitenkarte Red Bull stehen zu haben. Ich habe mich ganz bewusst für diese Aufgabe entschieden, weil ich es wahnsinnig spannend finde."
Gómez: "Alle brasilianischen Spieler träumen von Europa"
Mit Red Bull Bragantino (ehemals: Clube Atlético Bragantino) betreut Gómez einen Club, der ein Jahr nach der Übernahme wieder in die höchste brasilianische Spielklasse aufstieg und ins Finale der Copa Sudamericana (äquivalent zur Uefa Europa League) einzog. In New York hat die Energydrink-Kette dagegen mit den ganz eigenen Herausforderungen der MLS zu kämpfen. Im Zuge des Gesprächs betont Gómez immer wieder die Eigenständigkeit der Klubs in Brasilien und den USA.
Trotzdem möchte er den Leipzig-Fans die Hoffnung auf einen brasilianischen Ballkünstler im RB-Dress nicht ganz verderben: "Alle brasilianischen Spieler träumen von Europa. Und wenn wir dann tatsächlich einen solchen Spieler entwickeln sollten und dieser zu Leipzig passen würde, dann wäre es schön, wenn er auch in Leipzig landet. Aber es ist überhaupt nicht der Masterplan, in Bragantino Spieler für Leipzig zu entwickeln. Sondern das Ziel ist auch dort, Titel zu gewinnen."
(kpk)
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