Ein weiteres Fragezeichen weniger, was den internationalen Fußball und die Corona-Pandemie betrifft: Auslaufende Verträge gelten bis zum faktischen Saisonende, das Transferfenster soll verlegt werden.
Die Fifa hat auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit grundlegenden Anpassungen reagiert und damit wohl auch ein mögliches juristisches Chaos verhindert – der Fußball-Weltverband ermöglicht auch vertragsrechtlich die Verlängerung der Saison über das reguläre Ende am 30. Juni hinaus.
"Ablaufende Spielerverträge enden normalerweise mit Saisonende. Da der Spielbetrieb in den meisten Ländern eingestellt wurde, endet die laufende Saison nicht wie ursprünglich angenommen. Aus diesem Grund sollen Verträge bis zum effektiven Ende der Saison verlängert werden", teilte die Fifa am Dienstagabend mit: "Diese Regelung sollte der ursprünglichen Intention der Parteien bei Vertragsabschluss entsprechen, während die sportliche Integrität und Stabilität gewahrt bleiben."
Eine ähnliche Regelung gilt für Verträge, die mit Beginn der neuen Saison beginnen sollen: "Diese Verträge erst wirksam, wenn die neue Saison effektiv beginnt."
Die Fifa hoffe und erwarte, dass die Richtlinien "weltweit befolgt werden", hieß es in der Mitteilung über die Empfehlungen einer Arbeitsgruppe mit Vertretern von Spielern, Vereinen, Ligen, nationalen Verbänden und Kontinentalverbänden.
Damit wird sich auch das Transferfenster später als üblich öffnen – wenn denn der Fußballbetrieb überhaupt wieder aufgenommen und die Saison nicht national und international doch noch abgebrochen wird. Man strebe flexible Lösungen an, "damit die betreffenden Transferfenster zwischen das Ende der alten Saison und den Beginn der neuen Saison verschoben werden können", ließ die Fifa wissen.
Bislang begann die Sommer-Wechselperiode stets am 1. Juli und endete in den meisten Ligen am 31. August. Mittlerweile könnten die nationalen und internationalen Verbände wohl von Glück sagen, wenn im Spätsommer überhaupt erst die Saison 2019/20 regulär beendet ist – der Spielbetrieb in der Bundesliga etwa ruht mindestens bis zum 30. April. In den Europapokalwettbewerben kann wohl frühestens im Hochsommer gespielt werden.
"Auch wenn diese Richtlinien und Empfehlungen nicht alle Probleme lösen, sollten sie für die nächste Zukunft zumindest für eine gewisse Stabilität und Gewissheit im Fußball sorgen", erklärte Fifa-Präsident Gianni Infantino. Aber, schloss der Schweizer: "Die Gesundheit kommt zuerst – und erst danach der Fußball."
(as/sid)