Die FIFA sorgt bei der WM in Russland weiter mit fragwürdigen Strafen für Kopfschütteln. Am Donnerstag bekam Kroatien die zweithöchste Geldbuße während der Endrunde aufgebrummt: 60.256 Euro (70.000 Schweizer Franken) – wegen falscher Getränke. Ein Strafbefehl in selber Höhe erhielten am Freitag die Schweden, weil sie "unautorisierte Werbung auf Spielerausrüstung" gezeigt hätten. Es ging offenbar um ein Logo auf den Socken, die die Spieler unter den Stutzen getragen haben.
Die Kroaten hatten im Spiel gegen Dänemark Flaschen auf dem Spielfeld genutzt, die nicht von FIFA-Sponsoren stammten. Die bislang höchste Einzelstrafe hatte der Weltverband gegen Argentinien verhängt (90.383 Euro), allerdings wegen einer ganzen Reihe an Ausfällen, die sich die Fans im Spiel gegen Kroatien geleistet hatten.
Hinter den Argentiniern in der Sündertabelle steht Serbien, das schon 74.546 Euro zahlen musste. Der Kriegsverbrecher-Vergleich von Trainer Mladen Krstajić, gemünzt auf den deutschen Schiedsrichter Felix Brych, kostete die Serben allerdings nur 4.304 Euro.
90.383 Euro wegen Fehlverhalten der Fans (Prügeleien, Werfen von Gegenständen, homophobe und beleidigende Rufe, Missachtung von Marketing- und Medien-Regeln im Spiel gegen Kroatien).
46.436 Euro für Fehlverhalten der Fans im Spiel gegen die Schweiz wegen Zeigens diskriminierender Banner, Werfens von Gegenständen.
Jeweils 4.304 Euro für Verbandspräsident Slavisa Kokeza und Trainer Mladen Krstajić wegen unsportlicher Äußerungen nach dem Spiel gegen die Schweiz. Krstajić hatte gefordert, dass den deutschen Schiedsrichter Felix Brych vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu stellen.
8.600 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans im Spiel gegen Costa Rica.
17.198 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans im Spiel gegen Brasilien.
60.256 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Nutzung von Getränken von Nicht-FIFA-Sponsoren auf dem Spielfeld) im Spiel gegen Dänemark.
11.179 Euro nach Fan-Ausschreitungen im Spiel gegen Argentinien
60.195 Euro wegen Verstoßes gegen die Werberichtlinien im Achtelfinale gegen die Schweiz – die schwedische Spieler hatten "unautorisierte Werbung auf der Spielerausrüstung" getragen.
55.951 Euro wegen Fehlverhalten von Offiziellen (unerlaubtes Betreten des Platzes, zu vielen Personen in der Coaching-Zone) und Fans (Werfen von Gegenständen).
30.128 Euro wegen des Fehlverhaltens "mehrerer Mitglieder der Schweizer Nationalmannschaft", die sich im Spiel gegen Costa Rica ohne Akkreditierung "Zugang zum Spielfeld erzwungen" hatten.
Jeweils 8.608 Euro Strafe für Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka wegen Zeigens der Doppeladler-Geste, Stephan Lichtsteiner erhielt aus demselben Grund ein Bußgeld von 4.304 Euro.
8.608 Euro für homophobe Rufe der Fans gegen Manuel Neuer während des 1:0-Sieges gegen Deutschland.
12.911 Euro für Fehlverhalten der Fans (Werfen von Gegenständen) im Spiel gegen Schweden.
17.216 Euro wegen Fehlverhalten der Fans im Spiel gegen Australien (Werfen von Gegenständen, Zeigen von sexistischen Bannern, Missachtung des FIFA-Prozedere vor dem Anpfiff).
8608 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans.
Je 4.304 Euro Geldbuße für die DFB-Mitarbeiter Uli Voigt und Georg Behlau wegen unsportlichen Verhaltens im Spiel gegen Schweden.
8608 Euro für Fehlverhalten der Fans (Zeigen eines Nazi-Banners) im Spiel gegen Uruguay.
(tl/afp)