Deutschlands schnellste Rennfahrerin Sophia Flörsch kennt sich gut aus mit Comebacks. Vielen Fans ist ihr Horror-Crash von Macau noch gut im Gedächtnis geblieben. Beim dortigen Formel-3-Rennen 2018 wurde ihr Rennwagen in Folge eines Crashs in die Luft katapultiert, überschlug sich mehrmals und landete schließlich demoliert hinter einem Fangzaun. Wie durch ein Wunder überlebte die damals 17-Jährige den Unfall und zog sich nur leichte Verletzungen zu.
Die Bilder von dem Unfall schockten die Motorsportwelt. Umso erstaunlicher war es, als Sophia Flörsch schon wenige Monate nach dem schweren Crash wieder Formel-3-Rennen fuhr. Aus Anerkennung dafür wurde sie schließlich mit dem prestigeträchtigen Laureus-Award für das "Comeback des Jahres" ausgezeichnet.
Jetzt steht die inzwischen 22-Jährige vor einem erneuten Comeback. Wie am Donnerstag bekannt wurde, wird sie zur kommenden Saison wieder in der Formel 3 an den Start gehen. Das deutsche PHM Racing Team hat Sophia Flörsch als Stammfahrerin verkündet. Die gebürtige Münchenerin ist damit Stand jetzt die einzige Frau im Fahrerfeld.
Das heißt auch, dass Sophia Flörsch künftig wieder Formel-1-Luft schnuppern wird. Die Rennen der Formel 3 finden nämlich im F1-Rahmenprogramm statt. Das heißt am selben Wochenende und auf derselben Strecke, auf der auch Max Verstappen, Lewis Hamilton und Co. fahren werden. Die deutsche Rennfahrerin kommt ihrem erklärten Traum, eines Tages Formel 1 zu fahren, mit der F3-Rückkehr also ein gutes Stück näher.
2021 war sie in der DTM und in der FIA-Langstrecken-WM im Einsatz, im Vorjahr in der European Le Mans Serie. Zudem ging sie in den vergangenen drei Jahren auch beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start.
Schon in der kommenden Woche werden die offiziellen F3-Testfahrten zwischen dem 14. bis 16. Februar in Bahrain stattfinden. Dann wird auch Sophia Flörsch erstmals ins Lenkrad greifen.
Sie blickt gespannt auf die kommenden Monate. "Ich bin wirklich aufgeregt und sehr glücklich, mit PHM Racing by Charouz diese Saison in die FIA Formula 3 zurückzukehren. Mein Ziel war es schon immer, mit den Besten der Besten zu fahren", sagte sie zu ihrer Nominierung.
Hinter PHM steckt der Investor Paul H. Müller, der sein Geld mit Online-Marketing-Analysen gemacht hat. Mit dem neuen Rennteam verfolgt er einen interessanten Ansatz: Es soll ein Non-Profit-Unternehmen werden, bei dem alle Einnahmen in die Ausbildung junger Rennfahrer:innen gesteckt werden. "Wir wollen eine Förderung vom Kart bis in die Formel 1", sagt er. "Die Formel 2 und Formel 3 sind da der nächste Schritt."