André Voigts Stimme zittert, er fängt an zu weinen. Denn Voigt kann einfach nicht fassen, was er da am Mittwochabend im Wolfsburger Stadion auf der Tribüne beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft miterleben musste.
In einem um Mitternacht veröffentlichten Live-Video auf Facebook schildert der Gründer und Chefredakteur des Basketballmagazins "Five" seinen Besuch in der VW-Arena bei der Partie Deutschland gegen Serbien.
Sofort merkt man ihm an, dass er aufgewühlt ist:
Voigt war mit seinen Eltern, seiner Frau und seiner zweijährigen Tochter im Stadion. Hinter ihm: Drei offensichtlich alkoholisierte Zuschauer, die "viel Scheiße" erzählt hätten. Man habe schon gemerkt, dass da etwas im Block gäre und rumore.
Wie Voigt in seinem Facebookvideo schildert, wurde ihm das zu viel. Er habe sich umgedreht, und die drei Zuschauer mit ihren Aussagen konfrontiert, sie gefragt, ob sie Rassisten seien.
Dann sei innerhalb weniger Minuten im Block durchdekliniert worden, was sich momentan nur im Internet abspiele – Voigt sei übel beschimpft worden. Der Journalist zeigte sich in dem Facebook-Video erschüttert über das "totale Fallenlassen jeglicher Menschlichkeit":
André Voigt fehlen die Worte, er bebt innerlich, muss kurz innehalten. Keiner habe irgendetwas gegen die rassistischen Äußerungen gesagt. Im Gegenteil: Es folgte sogar ein "Heil Hitler", und Sätze wie "nicht mal mehr 'Zigeunerschnitzel' darf man sagen", "in Deutschland läuft einiges schief", man bräuchte wieder einen "kleinen Österreicher".
An dieser Stelle im Video kommen Voigt die Tränen, was ihm etwas unangenehm ist ("Boah, ist das gerade peinlich"):
Sein eindringlicher und wichtiger Appell, bevor das Video nach fünf Minuten und zwei Sekunden endet, lautet:
(as)