Deutschlands Sprintstar Alica Schmidt hat in den vergangenen Tagen Schlagzeilen geschrieben – doch andere, als sie sich vor dem Turnier wohl gewünscht hatte. Am Freitag ist sie als Teil der deutschen 4x400-Meter-Staffel im Vorlauf ausgeschieden.
Skadi Schier, Alica Schmidt, Mona Mayer und Eileen Demes schafften als Siebte ihres Vorlaufs in 3:26,95 Minuten ebenso nicht das Weiterkommen wie kurz darauf Jean Paul Bredau, Marc Koch, Manuel Sanders und Emil Agyekum. Die Männer benötigten 3:00,29 Minuten und wurden Sechste ihres Rennens.
Von den fünf Staffeln des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist damit nur eine ins Finale eingezogen. Die deutsche 4x100-m-Staffel um Gina Lückenkemper kämpft am Freitagabend (19.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit um die Medaillen. Die deutschen Männer waren ebenso ausgeschieden wie die Mixed-Staffel über 4x400 m.
Vor allem die Mixed-Staffel hatte bei den Spielen für reichlich Wirbel gesorgt.
Sprinter Jean Paul Bredau hatte nach dem Vorlaufaus die Aufstellung kritisiert, weil seine Freundin Luna Bulmahn nicht berufen worden war. Diese hatte eine schnellere Saisonbestzeit gegenüber der stattdessen nominierten Schmidt vorweisen können.
Bulmahn hatte selbst zwischen den Zeilen ihren Unmut geäußert, woraufhin sie in der Folge vom deutschen Team in Paris ausgeschlossen wurde. Bredau musste sich vor dem Team für seine Kritik entschuldigen.
Alica Schmidt war nach dem Vorlauf-Aus am Freitag von "Bild" gefragt worden, ob sie in den vergangenen Tagen Kontakt zu Bulmahn hatte. Daraufhin wollte die 25-Jährige allerdings nicht antworten: "Ich möchte jetzt nicht weiter zu dem Thema etwas sagen. Es geht jetzt um die sportliche Leistung."
Auch als sie darauf angesprochen wurde, wie es um die Zukunft der Trainingsgruppe steht, die sie mit Bulmahn und Bredau in Berlin bildet, sagte Schmidt: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das ist auch eine Sache, die mein Trainer entscheidet."
Der DLV hatte sich Anfang der Woche gegen die Kritik an der Staffelaufstellung gewehrt. "Sie wurde mit Blick auf ein erfolgreiches Mixed-Staffelteam getroffen", hieß es vom Verband, und sei auch "gegenüber den Athletinnen und Athleten begründet" worden.
Auch Anfeindungen bei Social Media gegen seine Sportler:innen hatte der DLV nach dem Staffelärger verurteilt. "Diffamierungen, Anfeindungen oder Persönlichkeitsverletzungen werden wir über unsere Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt verfolgen", bekräftigte der Verband.
(mit Material der dpa und von AFP)