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WM 2022: Toni Kroos nimmt DFB-Team in Schutz – und stellt dennoch Forderung

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Toni Kroos ist nach der EM im vergangenen Jahr aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten. Bild: www.imago-images.de / imago images
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WM 2022: Toni Kroos nimmt DFB-Team in Schutz – und stellt dennoch Forderung

23.11.2022, 14:21
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Sei es die große Diskussion um die "One-Love"-Kapitänsbinde, das Schweigen der iranischen Nationalmannschaft bei der Nationalhymne oder das Knien der englischen Nationalmannschaft vor dem Anpfiff, um gegen Rassismus zu demonstrieren: Die WM in Katar zeigt bereits an den ersten beiden Spieltagen, dass Sport und Politik unweigerlich zusammengehören.

Besonders in Deutschland überstrahlte ein Thema aber alles: das Hickhack um die "One Love"-Kapitänsbinde. Im Vorfeld des Turniers wurde sie noch kritisiert und belächelt, doch mit dem Verbot durch die Fifa wurde ihr plötzlich eine enorme Bedeutung zugeschrieben.

Dass sich der DFB und die Spieler dem Druck der Fifa beugten, sorgte hierzulande für heftige Kritik und Diskussionen. Zudem steht auch weiterhin immer wieder der Ruf nach einem Boykott im Raum.

Nun nimmt jedoch Ex-Nationalspieler Toni Kroos seine ehemaligen Kollegen in Schutz. Schließlich waren sie es nicht, die das Turnier vor 12 Jahren nach Katar vergeben hätten. "Wir haben genügend Jungs, die sich bewusst sind, was in dem Land passiert", machte er in seinem Podcast "Einfach mal Luppen", den er mit seinem Bruder Felix veröffentlicht, deutlich.

Daher sei es nicht richtig, dass alle teilnehmenden Spieler und Protagonisten rund um das Turnier diese Entscheidung nun ausbaden sollen. Die Vergabe hatte Kroos schon früher mehrfach kritisiert und erklärt auch diesmal, dass er aber ein Gegner der WM in Katar sei.

"Wir haben unseren Sport nicht verraten – das waren Politiker und andere Leute."
Felix Kroos über die WM in Katar

WM 2022: Kroos kann Kritik an Spielern nicht verstehen

Für Spieler sei es im Laufe der Karriere aber häufig nur einmal möglich, an so einer WM teilzunehmen und "die sollen jetzt Politiker werden und das boykottieren, weil vor vielen Jahren diese Entscheidung getroffen wurde. Da gehe ich nicht mit", sagte der Mittelfeldspieler. Und sein Bruder Felix fügt hinzu, dass einige der DFB-Spieler bei der Vergabe selbst erst zwölf, 13 oder 14 Jahre alt waren: "Wie sollen die etwas dafür können?"

Nach dem Verbot der Fifa und der Drohung sportlicher Konsequenzen, wenn die Teams die "One Love"-Kapitänsbinde tragen, wurde auch die Forderung laut, dass die Mannschaft einfach aus Katar abreisen solle und bei einem Boykott als große Helden in Deutschland gefeiert werden.

Ein Vorschlag, den Toni Kroos komplett ablehnt, denn schließlich würden die Akteure vor Ort ihrem Lebenstraum nachgehe und erfüllen, daher ist er dagegen, "das auf dem Rücken der Spieler auszutragen." Die Fußballer vor Ort seien nicht verantwortlich, um politische Probleme zu lösen oder das Turnier zu boykottieren, damit sich Dinge ändern würden.

Ähnliches sagte bereits DFB-Präsident Bernd Neuendorf auf einer Pressekonferenz am Montag, als er den Rückzug von der verbotenen Kapitänsbinde erklärte.

WM 2022: Toni Kroos fordert klare Haltung

Dennoch formuliert Kroos auch eine klare Forderung in Richtung der aktuellen deutschen Nationalmannschaft. "Man kann schon von den Spielern erwarten, dass sie klare Aussagen treffen und auf gewisse Dinge aufmerksam machen und richtige Werte vermitteln."

Wenn man zudem mit Aktionen ein Zeichen setzen kann, dann solle man das aus der Sicht des Weltmeisters von 2014 auf jeden Fall tun. Ob das jedoch eine große Auswirkung auf die Situation im Land hat, stellt er infrage.

"Ich habe große Zweifel, dass, sobald die WM vorbei ist, es einen Effekt haben wird vor Ort."

Und so resümiert Felix Kroos: "Wir haben unseren Sport nicht verraten – das waren Politiker und andere Leute."

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