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WM 2022

DFB-Team: Bundestrainer Hansi Flick gesteht Fehler bei WM in Katar ein

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Hansi Flick enttäuschte mit der Nationalmannschaft bei der WM in Katar und schied in der Gruppenphase aus, jetzt gesteht er einen Fehler.Bild: Imago Images / Teamfoto
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DFB-Team: Bundestrainer Hansi Flick gesteht Fehler bei WM in Katar ein

06.09.2023, 14:57
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Die vergangene Winter-WM in Katar geht in der Geschichte des DFB als Debakel ein. Nach der Weltmeisterschaft 2018 in Russland schied die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick erneut in der Gruppenphase aus, scheiterte letztlich wegen der schlechteren Tordifferenz.

Der gesamte Turnier-Auftritt des deutschen Teams war dabei von den Diskussionen rund um die "One Love"-Binde geprägt. Immer wieder wurden auch Stimmen laut, dass das Team von den politischen Diskussionen zu abgelenkt gewesen sei, um sportlich erfolgreich zu sein.

DFB-Regelbruch von Flick im Nachhinein als Fehler bezeichnet

Am Ende lenkte das DFB-Team ein, trug eine von der Fifa vorgeschriebene Binde und tauschte sie gegen die "One Love"-Binde ein. Auch, weil der Weltverband "sportliche Konsequenzen" in Aussicht gestellt hatte.

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In einer anderen Sache jedoch setzte sich der DFB über Fifa-Regeln hinweg. Am Tag vor dem wichtigen, zweiten Gruppenspiel gegen Spanien war Bundestrainer Hansi Flick allein vom Teamhotel ins Presse-Zentrum nach Doha gereist. Laut Fifa-Statuten hätte Flick mit einem Spieler zur Spieltagskonferenz erscheinen müssen. Der DFB wollte allerdings seinen Akteuren die Fahrt ins über 100 Kilometer entfernte Medienzentrum ersparen.

Hier siehst du im Video: Stefan Effenberg kritisiert Hansi Flick harsch:

In der vierteiligen Amazon-Doku "All or Nothing: Die Nationalmannschaft in Katar", die ab 8. September abrufbar ist, erfahren die Zuschauer:innen die Gedanken hinter der Entscheidung. So erklärt der damalige Geschäftsführer der Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, dass es eine lange Diskussion mit der Fifa im Vorfeld gegeben habe: "Es gab Gespräche darüber, dass man einen Spieler am Tag vor dem Spiel nicht drei Stunden ins Auto setzt, damit er zehn Minuten eine Pressekonferenz hält, wenn man auch Alternativen anbietet. Das kann man kritisieren, aber es war unsere Entscheidung."

"Im Nachhinein betrachtet, war es ein Fehler. In dem Moment hatte ich nur die Bedürfnisse und die Belastung der Spieler im Kopf."
Bundestrainer Hansi Flick sieht einen Fehler während der WM in Katar ein.

Die Kamera begleitet Flick in der Doku auf dem Weg zur Pressekonferenz. Im Auto findet ein kurzes Briefing statt, bei dem ihm erklärt wird, dass diese Fifa-Regel klarmachen würde, dass es nicht um den bestmöglichen Sport oder die Spieler gehe, wenn sie einen Tag so eine Reise auf sich nehmen müssten. Auf die Rückfrage, ob er mit dieser Aussage einverstanden sei, sagte er sogar: "Klar. Wir können es auch noch schärfer machen." Das zeigt, dass Flick in diesem Moment voll und ganz hinter der Entscheidung stand.

Allerdings: Nur wenige Szenen später wird ein Interview mit Flick gezeigt, das nach der WM geführt wurde. In die Kamera gab er klar zu: "Im Nachhinein betrachtet, war es ein Fehler. In dem Moment hatte ich nur die Bedürfnisse und die Belastung der Spieler im Kopf. Den Blick für die Journalisten und deren Bedürfnisse war mir in diesem Ausmaß nicht klar. Deswegen muss man einfach sagen, würde ich es in dieser Form nicht mehr machen."

Später gab der heute 58-Jährige auch zu, dass es eine Sache sei, "die dir viel Energie zieht". Ob es jedoch zu viel Energie war, ist nicht klar zu beantworten. Letztlich wurde der DFB mit einer Geldstrafe von über 10.000 Euro belegt, die die Fifa als "Verwarnung" angesehen hatte. Das Ausscheiden in der Gruppenphase konnte der gesparte Fahrtweg für einen Spieler aber nicht verhindern.

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