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Um sportlich erfolgreich zu sein, muss bei Fußball-Teams immer einiges passen. Das Verständnis auf dem Platz muss quasi blind auf einem hohen Niveau sein. Die Taktik, die sich der Trainer ausgedacht hat, muss gut umgesetzt werden und die Teamchemie muss stimmen. Wenn sich die Spieler untereinander nicht verstehen, ist zumindest zu bezweifeln, dass ein Team erfolgreich sein kann.
Davon abgesehen gehört aber auch eine gewisse Disziplin dazu. Sowohl auf dem Platz, wenn es darum geht, die Position zu halten oder Vorgaben des Trainers umzusetzen, als auch neben dem Platz.
Die neue, vierteilige Amazon-Doku "All or Nothing: Die Nationalmannschaft in Katar" offenbart nun, dass Bundestrainer Hansi Flick besonders mit einer Disziplinlosigkeit im WM-Quartier zu kämpfen hat.
Zunächst kommt Armel Bella-Kotchap zu einer Teamsitzung zu spät. Diese Szene kommentiert Flick lediglich mit einem Blick, fängt dann wie geplant mit seiner Sitzung an. Später, als es um die Vorbereitung auf das zweite Gruppenspiel gegen Spanien geht, ist es Julian Brandt, der den Raum, in dem ein weiteres Teammeeting stattfindet, zu spät betritt.
Hier siehst du im Video: Stefan Effenberg kritisiert Hansi Flick harsch:
Daraufhin beginn Flick sichtlich genervt einen Monolog: "Jetzt sage ich zu diesem Thema noch einmal etwas, um es festzumachen. Gestern waren es ein paar, die zu spät gekommen waren. Das ist auch etwas, was Respekt und Wertschätzung den anderen gegenüber betrifft. Das ist meine Meinung. Ich denke, ihr teilt das genauso, oder?" Die DFB-Stars antworten ihrem Trainer in diesem Moment nicht. Es herrscht kurz betretenes Schweigen.
Dann fährt Flick fort: "Ich weiß nicht, ob ich jetzt damit anfangen soll. Weil es genau das ist. Wir haben am Sonntag ein Spiel. Ein Finale, die letzte Chance, um im Turnier zu bleiben und ich erwarte von allen, dass sie es jetzt annehmen. Und nichts anderes."
Danach versucht er seine Spieler für das Spanien-Spiel weiter zu motivieren und den Fokus auf die sportliche Leistung zu setzen und nicht auf die Diskussion über die Kapitänsbinde, die während der WM in Deutschland kontrovers geführt wurde.
Seine Ansprache beendet er mit den Worten: "Uns traut keine Sau in Deutschland was zu. Schon vorher durften wir uns nicht auf die WM freuen. Jetzt nach dem Spiel ist die Stimmung so: 'Wie wollt ihr Spanien schlagen?' Ich erwarte von euch, dass ihr es allen zeigt. Da gehört dazu, dass wir pünktlich sind, wenn wir etwas haben. Ist das klar?"
Erneut antwortet keiner der Spieler. Also wendet sich Flick noch einmal direkt an sie, sagt: "Männer, wir können ruhig auch Emotionen zeigen und sagen: 'Na klar, ist es klar'."
Zu dieser Szene wird außerdem auch Oliver Bierhoff, der damalige Geschäftsführer der Nationalmannschaft, befragt. Er erklärt, dass für Flick Loyalität "ein wichtiger Aspekt" sei. Bierhoff fügt dann an: "Loyalität zu ihm, aber auch untereinander. Er will die Pünktlichkeit haben. Er will gewisse Linien eingehalten haben."
Doch auch die Ermahnungen von Flick haben am Ende nichts gebracht. Zwar zeigte das DFB-Team gegen Spanien ein starkes 1:1 und gewann das letzte Gruppenspiel gegen Costa Rica 4:2, trotzdem schied die Nationalmannschaft zum zweiten Mal nach 2018 bereits in der Gruppenphase aus.
