Das 4:2 gegen Costa Rica sorgte am Donnerstagabend für ein frühes WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft. Denn das Weiterkommen hing auch von dem Ergebnis des Parallelspiels Japan gegen Spanien ab. Die Japaner feierten einen überraschenden 2:1-Sieg und ziehen damit als Sieger der Gruppe E ins Achtelfinale ein.
Nach dem Spiel stand Bundestrainer Hansi Flick bei ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek und WM-Experte Bastian Schweinsteiger zum Interview. Dass Flick nicht die beste Laune haben wird, war zu erwarten. Doch nicht nur Esther Sedlaczek musste einiges einstecken, mit einer Aussage von Bastian Schweinsteiger war Flick so gar nicht einverstanden.
Das Interview ging schon mit viel Zündstoff los. Bei der Frage von Sedlaczek, was gerade überwiege: "Wut, Sprachlosigkeit, ...", fiel Flick der Moderatorin direkt ins Wort und sagte: "Sprachlos – ich muss ja erst einmal antworten. Sprachlos bin ich nicht."
Er könne das Spiel ganz gut deuten. "Ich war in der ersten Halbzeit von der Mannschaft enttäuscht. Ich war richtig sauer. Das habe ich ihnen auch so gesagt." Chancen hätte die Mannschaft ohne Ende gehabt. Leichtfertigkeiten hätten den Gegner dann ins Spiel gebracht.
Flick betonte allerdings auch: "Die Enttäuschung ist riesengroß. Das müssen wir erst einmal verarbeiten."
Anschließend konfrontierte Sedlaczek Hansi Flick mit einer Einschätzung von Bastian Schweinsteiger, der zuvor in der Spielanalyse der Auffassung war, dass andere Teams mehr brennen würden.
Hansi Flick polterte sofort los: "Nein, das ist absoluter Quatsch" und fragte in Schweinsteigers Richtung: "Basti, woran machst du das fest?" Bastian Schweinsteiger setzte zu einer langen Erklärung an. Rechtfertigte seine Einschätzung mit fehlender Konzentration, unterbrochenen Umschaltmöglichkeiten. Alles in allem hätte er sich mehr von der Partie und dem Team erwartet.
Flick war die Anspannung und der Ärger über Schweinsteigers Einschätzung anzusehen. Der WM-Experte schob hinterher: "Gegen Spanien haben wir es gut gemacht. Aber bei mir ist der Funke nicht übergesprungen. Das meine ich mit brennen. Nicht, dass die Mannschaft vorne nicht brennen würde."
Darauf antwortete Flick nüchtern: "Das ist so. Wir haben Tore bekommen, deshalb sind wir ausgeschieden." Er stellte aber auch klar: "Aber, dass die Mannschaft nicht brennt, sehe ich nicht so."
Und wieder muss Sedlaczek einen Seitenhieb einstecken. Auf die Frage, was man hätte besser machen müssen, antwortete Flick: "Das ist jetzt direkt nach dem Spiel. Meine Enttäuschung ist riesengroß. Ich weiß, dass das immer gerne gefragt wird. Aber das habe ich schon häufiger gesagt: Mein Trainerteam und ich haben gute Arbeit gemacht."
Schweinsteiger schob Richtung Esther Sedlaczek nach: "Hansi hat nicht viel falsch gemacht."