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"heute-show": "Die Jünger des Gurus Christian Lindner kaufen ihm alles ab!"

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Zieht über die FDP her: Oliver Welke in der "heute-show". Bild: zdf/screenshot
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"heute-show" ungläubig: "Die Jünger des Gurus Christian Lindner kaufen ihm alles ab!"

22.05.2021, 08:5222.05.2021, 08:59
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Wechselt Tom Cruise von Scientology zur FDP? Die "heute-show" (ZDF) hält es angesichts der neuen Sekte, "Die Christians", für möglich. Die "fanatischen Jünger des spirituellen Gurus Christian Lindner" seien "total verblendete neoliberale Spinner."

Die FDP, so meldete Oliver Welke in der "heute-show", sei neben "Amazon und Klopapier" der große Gewinner der Corona-Krise. Angesichts der stabilen Umfragewerte um zwölf Prozent sei beim Parteitag in einer "Mischung aus Optimismus und Größenwahn" sogar die Frage aufgetaucht, ob nicht auch die FDP einen Kanzlerkandidaten nominieren solle. Welke: "Klar, wer in Thüringen mit fünf Prozent den Ministerpräsidenten stellen kann, kann mit zwölf Prozent auch den Kanzler stellen." Parteichef Lindner kauften seine Jünger alles ab, sogar den Zaubertrick, wie man den Staatshaushalt sanieren wolle, ohne neue Schulden zu machen und zudem mit Steuersenkungen plane. Welke: "Wie soll das gehen?"

"FDP-Thinktank"-Idee: "Baut alle Straßen abwärts, bei Flüssen funktioniert es auch!"

Die Antwort darauf gab Olaf Schubert vom "grünen Thinktank" der FDP. Dort würden unter dem Motto "Innovation statt grüner Wohlstandskastration" kongeniale Ideen produziert. "Baut alle Straßen nur noch abwärts, damit die Autos rollen können, bei Flüssen funktioniert das ja auch." Oder: "Wir stehen voll auf digitale Lösungen: Scannt das CO2 und löscht es dann einfach." Schubert: "Sie sehen, die angestrebte Freigabe von Drogen zeigt zumindest bei uns schon Wirkung."

Hintergrund: Die FDP hatte sich beim Parteitag "aus Versehen" (Welke) beinahe für die Legalisierung harter Drogen ausgesprochen. Eine entsprechende Abstimmung wurde wiederholt, als man des Fehlers gewahr wurde.

Wurde "DJ Depri" Karl Lauterbach von Aliens entführt?

Hoffnung gebe es indes nicht nur für die FDP. "Deutschland impft sich in einen Rausch", meinte Welke, "Ich habe auf der Straße heute mehrmals lächelnde Menschen gesehen." Sogar der ewige Nörgler, Karl "Dr. Doom" Lauterbach, sei plötzlich gut drauf und feiere das Ende der großen Zeit der Pandemie. Das aber kam Welke spanisch, beziehungsweise außerirdisch vor. Seine Theorie: "Wurde Lauterbach von Aliens entführt und durch einen gut gelaunten Doppelgänger ersetzt?" Anders sei kaum zu erklären, warum der einstige "DJ Depri" jetzt als euphorischer "DJ InziDance" unterwegs sei.

Bei aller Freude über sinkende Inzidenzen und öffnende Außengastro wollte Welke nicht darüber hinwegsehen, dass die Politik erneut in alte fehlerhafte Schemata verfalle. "Der digitale Impfpass kommt erst Ende Juni, also viel zu spät. Immer das Gleiche", schimpfte Welke. "Die Macher von 'Wir haben uns zu spät um Masken gekümmert' und 'Wir haben uns zu spät um Tests gekümmert' bringen jetzt 'Wir haben uns zu spät um den digitalen Impfpass gekümmert'."

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"Viel zu spät": Oliver Welke geht das mit der Pandemie-Bekämpfung zu langsam.Bild: zef/screenshot

Sind im Herbst neue Impfungen fällig?

Vom Leid der Hausärzte berichtete Dr. Sebastian Puffpaff von der Kassenärztlichen Vereinigung Niederrhein. "Wir haben alle gesagt 'Bringt uns was zum Impfen'. Warum nur? Waren wir besoffen? Jetzt werden wir überrannt und kommen zu nix anderem mehr." Zu schaffen machten vor allem "asoziale Rentner", die auf Biontech bestünden, weil "ihnen die eigenen Enkel scheißegal sind." Puffpaff: "Wir baden aus, dass die Politiker nicht einfach sagen: Ü60 kriegt Astra – Bastra!" Puffpaff hatte nen dicken Hals: "Mir steht's bis hier. Ich impfe jetzt bis September durch und dann können mich alle am Ar... lecken. Dann bin ich weg auf den Malediven."

Als Welke von den neuesten Studien berichtete, wonach eventuell wegen der neuen Mutanten bereits im Herbst weitere – erneute – Impfungen anstehen könnten, glitt Puffpaff in den kichernden Wahnsinn ab.

Riester-Rente: Regierung lässt die Bürger im Stich

Noch schlechter als den Hausärzten geht es der Riester-Rente. Die wurde gerade 20 Jahre alt, aber "Gratulanten gab es keine", so Welke. Stattdessen sei das Projekt durch die GroKo zu Grabe getragen worden, indem der Garantiezins von 0,9 auf 0,25 Prozent gesenkt worden sei. "Die Riester-Rente ist tot", meinte Welke. "Die Idee war ja nicht ganz falsch", relativierte Welke, "der Fehler war, dass man sie den Versicherern zum Fraß vorgeworfen" habe. Noch elf Millionen Menschen würden einzahlen – und von den Versicherern mit zu hohen Gebühren und Verwaltungskosten überzogen. "Man muss 100 Jahre alt werden, um wenigstens das rauszubekommen, was man eingezahlt hat", meinte Welke. "Die Riester-Rente ist nicht reformierbar", meinte Welke und forderte die Politik auf, dies einzusehen: "Wenn das Pferd tot ist, dann steig ab, sagt der Indianer."

Welkes Gegenvorschlag: "Wir brauchen ein kostengünstiges, transparentes Produkt, einen Staatsfond vielleicht, der Gewinne nicht für sich, sondern für seine Anleger machen will." Aber die Regierung lasse die noch elf Millionen Riester-Einzahler im Stich. "Die Politik will zwar prüfen, aber im Dialog mit den Versicherern." Welke zynisch: "Klar, vor dem Trockenlegen des Sumpfs erst mal die Frösche fragen."

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Welke erklärte auch die Riester-Rente für tot.Bild: zdf/screenshot

Bahn statt Kurzflüge? "Was für 'ne Scheißidee!"

Ein besinnliches Wort zu den Pfingstfeiertagen richtete Domprobst Dietmar Wischmeyer an die "Gemeinde". Pfingsten werde ja das Ausgießen des Heiligen Geistes gefeiert. Und der möge doch bitte dort vergossen werden, wo er sich zuletzt rar machte – in den aktuellen Wahlprogrammen der Parteien. Wischmeyer erinnerte an die "wunderbare Nebeneinkünftevermehrung der heiligen Annalena" und den Plan der Grünen, Kurzstreckenflüge zu streichen und dafür die Bahn auszubauen. "Welche Bahn? Meinen die diesen gleisgebundenen Entschleunigungsgaranten?" Wischmeyers Resümee: "Und der Herr sprach: Was für 'ne Scheißidee!"

Eine Dosis heiligen Geistes könnte, so der Domprobst, auch die Linke vertragen, die die Auflösung der NATO und stattdessen ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands fordere. Wischmeyer: "Der Warschauer Pakt ist auferstanden. Hosianna und Nastrovje!"

(tsch)

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