Worauf der Titel der Serie "White Lines" anspielt, wird bereits in den ersten Sekunden des Trailers deutlich: Dort zieht ein Mann ein Boot durch seinen Garten, das auf dem Rasen eine weiße Spur hinterlässt: Kokain. Doch neben Drogen, die in Filmen und Serien zurzeit ein beliebtes Sujet sind, gilt es, einen Kriminalfall aufzuklären. Lohnt sich die neue Netflix-Serie "White Lines"?
In dem in Sepia-Tönen eingefärbten, zehnteiligen Drama geht es um einen Mordfall, der zwei Länder und zwei Zeitpunkte miteinander verbindet. 1999 verschwindet ein erfolgreicher britischer DJ auf der Party-Insel Ibiza. 20 Jahre später wird seine Leiche gefunden und es wird klar: Er wurde ermordet. Diese Entdeckung bringt seine Schwester Zoe dazu, auf die Balearen-Insel zu reisen und selbst zu ermitteln. Sie trifft sich mit alten Freunden ihres Bruders Axel, die sich verdächtig verhalten und sie versucht, seine letzten Tage zu rekonstruieren. In Rückblicken wird so von rauschenden Partys erzählt, aber auch, wie das spätere Mordopfer immer weiter in die Drogenszene hineinrutschte...
Zunächst einmal wegen des Showrunners Álex Pina: Von ihm stammt auch "Haus des Geldes", was die erfolgreichste nicht-englischsprachige Netflix-Serie überhaupt wurde. Die Produzenten von "White Lines" waren ebenfalls für "Haus des Geldes", aber auch für die britische Top-Serie "The Crown" verantwortlich. Da kommt also viel Gutes zusammen. Unter den Schauspielern sind vor allem viele junge Gesichter, die aber nicht weniger überzeugen. Die britische Hauptdarstellerin Laura Haddock ist zum Beispiel aus "Guardians of the Galaxy" und der TV-Serie "Luther" bekannt.
Ein weiterer Grund, die Serie zu schauen, sind die wunderschönen Bilder der spanischen Inseln: Von der blühenden Natur über sonnendurchflutete Poolszenen bis hin zu ekstatischen Partys ist alles dabei. Besonders, weil man dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie das alles wohl nicht live erleben kann, kommt die Serie genau zur richtigen Zeit. Vor dem Hintergrund des Brexits ist es außerdem bittersüß anzusehen, wie Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam in einer Serie spielen und eine internationale Geschichte erzählen.
Fun Fact: Die Dreharbeiten zur Serie fanden auf Mallorca statt. Wenn ihr ganz genau hinschaut, erkennt ihr ja vielleicht die eine oder andere Ecke aus dem Malle-Urlaub.
Durch die Corona-Pandemie konnten neben Filmprojekten auch einige Synchronisationen nicht umgesetzt werden. So ging beispielsweise bereits die Miniserie "Hollywood", die Anfang Mai bei Netflix veröffentlicht wurde, ohne deutsche Synchronisation an den Start. Die Tatsache, dass der Trailer von "White Lines" auf dem deutschsprachigen Youtube-Account von Netflix auf Englisch mit Untertiteln erschien, spricht eher dafür, dass wir die Serie ebenfalls nur mit Untertiteln werden genießen können.
Allerdings ist es sowieso zu empfehlen, die Serie im Original zu schauen, da das Ensemble aus spanischen und britischen Schauspielern besteht und man somit ein noch besseres Gefühl für die internationale Geschichte bekommt.
(si)