Am 21. Januar geht Caren Miosga erstmals mit ihrem eigenen ARD-Talk auf Sendung, der nach ihr selbst benannt ist. Die 54-Jährige übernimmt den bisherigen Sendeplatz von Anne Will um 21.45 Uhr. Anfang Januar teilte sie bereits Einblicke in einem "Spiegel"-Interview und erklärte: "Wir wollen keinen Krawall inszenieren, wir möchten die Runde nicht so besetzen, dass alle einander die Köpfe einhauen."
Nun gibt es neue Details zu ihrer Show-Premiere am Sonntag. Die Ankündigung eines prominenten Gasts sorgt für Aufsehen.
Am Freitag bestätigte der NDR: Friedrich Merz wird in Caren Miosgas Sendung auftreten. Das Thema der Ausgabe lautet: "Merz richtet die CDU neu aus – wird Deutschlands Zukunft konservativ?" Diskutiert werden soll unter anderem die Frage, wie sich die CDU künftig von der AfD abgrenzen möchte.
Friedrich Merz wird mit Blick auf die nächste Bundestagswahl neben Markus Söder und Hendrik Wüst als Kanzler-Kandidat in der CDU gehandelt. Wen genau die Partei ins Rennen schickt, entscheidet sich nach aktuellem Stand nach den Landtagswahlen in diesem Jahr.
Dass sich Friedrich Merz bei Caren Miosgas ARD-Premiere blicken lässt, ist durchaus ungewöhnlich. In der Sendung von Miosgas Vorgängerin Anne Will hatte er sich in den vergangenen Jahren nämlich gar nicht mehr blicken lassen.
Im vergangenen November erinnerte sich Anne Will im Rahmen einer Podiumsdiskussion an eine Gesprächsrunde mit Olaf Scholz, Annalena Baerbock und eben Friedrich Merz zurück, die vor rund drei Jahren stattfand. "Seitdem ist er nie wiedergekommen", wurde sie in der "Süddeutschen Zeitung" zitiert.
Die Themen hätten Friedrich Merz wohl nicht gefallen und auch nicht die Frage, was er vom Gendern halte. Von Caren Miosga erhofft sich Friedrich Merz womöglich eine andere Ausrichtung.
Übrigens ist Friedrich Merz nicht der einzige Gast, den die Moderatorin am Sonntag in ihrer Show begrüßen wird. Auch die "Zeit"-Journalistin Anne Hähnig sowie der Soziologie-Professor Armin Nassehi diskutieren über die CDU.
Caren Miosga verriet im Januar dem "Spiegel" über ihre neue Sendung: "Ich möchte, sooft es geht, mit Einzelgesprächen beginnen. Ich glaube, dass Politikerinnen und Politiker anders antworten, wenn sie nicht das Gefühl haben, dass in der Runde lauter Rottweiler lauern, die sich gleich auf sie stürzen."
Zudem erklärte sie, grundsätzlich auch mit Vertreter:innen der AfD sprechen zu wollen. "In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen", stellte Miosga fest. Dies gelte "allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei".
"Nach Ansicht von Caren Miosga und der Redaktion ihrer neuen Sendung hat Friedrich Merz in seiner Funktion als Bundesvorsitzender der CDU und als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag 2024 ein entscheidendes Jahr vor sich", teilt der NDR auf watson-Nachfrage mit.
Unter anderem stehe zur Diskussion, "ob Friedrich Merz sich als Kanzlerkandidat der Union aufstellen lassen wird und welche Ziele sich die CDU bei den drei wichtigen Landtagswahlen in den Bundesländern, Thüringen, Sachsen und Brandenburg, in denen die AfD derzeit hohe Umfragewerte verzeichnet, setzt". Dies sei "Grund genug, ihn als ersten Gast zu 'Caren Miosga' einzuladen". Mit harten Nachfragen seitens der Moderatorin dürfte also zu rechnen sein.