Die Kameras, die Bühne, das Rampenlicht: All das macht Felix von Jascheroff offenbar nicht viel aus. Doch es gibt auch Situationen, in denen der Star aus "GZSZ" alles andere als souverän wirkt.
Jetzt spricht der Schauspieler erstmals über eine Angst, die viele betrifft, die aber nur wenige öffentlich machen. In einem Interview zeigt er sich ungewohnt verletzlich und macht anderen Betroffenen damit Mut.
Felix von Jascheroff hat Agoraphobie – eine Erkrankung, die ihn in Alltagssituationen stark belastet und nicht selten in Panikattacken mündet.
Die Krankheit ist oft missverstanden. Es geht nicht um bloße Platzangst, sondern um die Angst vor Orten oder Situationen, aus denen man im Ernstfall nicht schnell entkommen kann.
Für den 43-Jährigen beginnt das Unwohlsein, sobald sich Menschenmengen bilden. Körperlich äußert sich das bei ihm in Form von unwillkürlichen Reaktionen: "Bei mir ist es dann teilweise so, dass ich Ticks bekomme. Ich nenne es mein kleines Tourette", erzählt er im RTL-Interview. Dann beginnt er zu klatschen, zu pfeifen oder zu weinen.
Ein besonders prägendes Erlebnis machte ihm seine Krankheit bewusst: Nach einem Konzert, bei dem er als Musiker auftrat, versammelten sich plötzlich zahlreiche Fans um ihn. Von den Sicherheitskräften wurde er zwar rasch abgeschirmt, dennoch kam es zu einem emotionalen Zusammenbruch.
Seine Kleidung wurde zerrissen, Menschen schrien und griffen nach ihm. Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, überrollte ihn.
Noch schlimmer wurde es an Silvester 2020. Mit seiner Verlobten Sophie war er in Paris, direkt am Eiffelturm. Plötzlich umgaben ihn riesige Menschenmassen. Die Situation hat er noch bestens in Erinnerung:
Seine Partnerin Sophie wich ihm nicht von der Seite. Sie beruhigte ihn, machte sogar bei seinen Ticks mit. Diese Unterstützung, so erzählt er heute, sei unbezahlbar gewesen.
Am "GZSZ"-Set hingegen kennt er jedes Detail. Dort fühlt er sich sicher. Die Angst, sagt er, sei geblieben, aber er habe gelernt, sie zu akzeptieren: "Ich bin jetzt an dem Punkt, dass ich sage: Es gehört zu mir. Ich mache mir sogar einen Spaß draus."
Seine wichtigste Botschaft an andere Betroffene: Sprecht darüber. Die Angst zu verstecken helfe niemandem. Offenheit hingegen kann befreien.