In der vergangenen Woche starteten über 50 Schauspieler eine Internetaktion und sorgten für einen lauten Aufschrei. Unter dem Hashtag #allesdichtmachen veröffentlichten Stars wie Ulrike Folkerts, Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur oder Heike Makatsch ironisch-satirische Videos mit eigenen Statements zur Coronapolitik der Bundesregierung. Weitere Hashtags wie #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer trendete innerhalb kürzester Zeit bei Twitter.
Liefers bedankte sich zum Beispiel mit Ironie "bei allen Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben." Einige Künstlerinnen wie Heike Makatsch oder Ulrike Folkerts haben sich mittlerweile von dieser Aktion distanziert und ihr Video gelöscht.
Oliver Pocher meldete sich im Anschluss dazu zu Wort und startete seine ganz eigene Offensive. Bei Twitter schrieb er: "Hallo, mein Name ist Oliver Pocher (Vollidiot) und ich bin Schauspieler (Vollidiot). Ich werde morgen jede Stunde ein Parodievideo zu #allesdichtmachen drehen, bis der Lockdown beendet ist." Später folgten auf Instagram Kurzclips, mit denen er sich humoristisch damit auseinandersetzte. In seiner neuesten Podcastfolge sprach der Comedian nun erneut über "einen der großen Aufreger dieser Woche".
Oliver Pocher stellte dazu fest: "Es hat einen schon sehr verwundert. Danach, als es nicht ganz zu Unrecht den Shitstorm darauf gab, ist einer nach dem anderen abgesprungen. Jan Josef Liefers ist relativ heftig in der Kritik, weil er den größten Namen vorneweg hat und als Mitinitiator da auch gesehen wird." Und weiter:
Amira pflichtete bei: "Ich habe das am Anfang gar nicht gecheckt. Ich finde das auch sehr fragwürdig, ob das denn unbedingt sein muss, wenn man so eine laute Stimme hat, sich so zu äußern. Es ist immer ein schmaler Grat. Das war ein Balancieren auf der Linie." Pocher fügte hinzu: "Man kann auch hier Sachen sagen, die man nicht gut findet. Es ist ja nicht nur von den Medien, dass über den Coronavirus so viel gesagt wird, er ist nachweislich da, es gibt Probleme damit. Wir haben das in Deutschland gut und dann mittelmäßig gehändelt, aber ich glaube, wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir in die Zielgerade dieser Pandemie einbiegen."
Hinsichtlich der Corona-Aktion kritisierte der Comedian schließlich: "Man kann sich einsetzen für Sachen, die wirklich wichtig sind, aber ich habe es nicht verstanden. Was sollte es jetzt genau sein? War es jetzt Kritik an der Regierung, an den Medien, dass überall Angst gemacht wird?" Dennoch mahnte Pocher mögliche Konsequenzen für die Schauspieler an: "Schreie nach Berufsverboten, das ist kompletter Bullshit!" Und weiter:
Amira meinte hingegen, dass das in einem Jahr keiner mehr wissen würde. Zum Schluss sagte der Komiker dazu: "Wenn man ihn als Schauspieler besetzt, hat das damit nichts zu tun. Es geht aber auch um Beliebtheit, da hat man sich keinen Gefallen getan. Ich fand das aber nur so wegen des nichtvorhandenen Lösungsansatzes. Diese Kampagne kann man machen. Es gibt aber Sachen, für die man sich mehr einsetzen könnte."
(iger)