Im Juni kehrte mit "Black Mirror" eine der beliebtesten Serien bei Netflix zurück – die Fans hatten lange auf die sechste Staffel warten müssen, nun gibt es fünf neue Episoden der Science-Fiction-Anthologie. Unter anderem Salma Hayek, Kate Mara und Aaron Paul standen für die Folgen vor der Kamera.
Nach dem Release sorgt das jüngste Kapitel jedoch für viel Verwirrung unter den Fans. Die Serie weicht jetzt teils stark von ihrer bisherigen Linie ab, beziehungsweise wartet mit neuen Elementen auf. Das kommt nicht überall gut an, was sich an den Reaktionen auf Social Media ablesen lässt.
"Black Mirror" beschäftigt sich traditionell mit technologischen Neuerungen beziehungsweise beleuchtet den menschlichen Umgang damit. Das Ergebnis ist meist sehr düster, Happy Ends sind in der Serie nur äußert selten zu finden.
Eben diese gesellschaftskritische Note kommt für viele Fans in der aktuellen Staffel zu kurz. Eine Userin ist daher nach zwei gesehenen Folgen erst einmal "enttäuscht".
Daneben lehnen sich manche der neuen Episoden an (Sub-)Genres an, die bei "Black Mirror" bislang kaum oder gar nicht bedient wurden. "Loch Henry" beispielsweise surft auf der True-Crime-Welle mit, die derzeit bei den Streaming-Diensten boomt. Horror-Anleihen gibt es hingegen bei "Demon 79".
Ein Zuschauer rechnet daher auf Twitter mit der Serie ab und wettert: "'Black Mirror' Staffel sechs entfernt sich am Ende sogar komplett von der eigenen Marke." Für ihn hätte das Format "schon vor drei Staffeln enden sollen".
An anderer Stelle fällt das Urteil ein wenig versöhnlicher aus. Dieser Nutzer hält fest: "'Demon 79' aus 'Black Mirror' Staffel sechs mag vielleicht nicht mal eine 'klassische' 'Black Mirror'-Folge gewesen sein, aber es war die einzige Folge, bei der bei mir am Ende ein paar Tränchen geflossen sind." Die Episode "Mazy Day" erhält von dem Zuschauer allerdings nur zwei von fünf Punkten.
Sollte "Black Mirror" aufgrund der neuen Ausrichtung vielleicht sogar umbenannt werden? Dieser Vorschlag kursiert zumindest auch bei Social Media. Ein Zuschauer findet jedenfalls deutliche Worte: "Wenn keine Ideen mehr da sind, die ins ursprüngliche Konzept passen, ok – aber dann nennt es lieber anders."
Dass es Änderungen geben würde, hatte der Serien-Schöpfer Charlie Brooker zuvor schon angekündigt. Das Risiko, manche Fans zu verschrecken, wurde also bewusst eingegangen. Bei "Tudum" gab Brooker vor dem Release an: "Nicht jede Folge der neuen Staffel wird genau das sein, was ihr erwartet – aber das ist der springende Punkt."
Für Staffel sechs habe er sogar seine eigenen Prinzipien als Showrunner infrage gestellt – "teils als Herausforderung, teils, um die Dinge sowohl für mich als auch für das Publikum frisch zu halten".