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"Stern TV": RTL-Sendung löst bei Zuschauern Empörung aus

Moderator Dieter Könnes

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Die Reaktionen auf die neueste "Stern TV"-Ausgabe waren gespalten.Bild: RTL+
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"Stern TV": RTL-Sendung enttäuscht Zuschauer – Inhalt zu Transgender löst Empörung aus

06.02.2023, 11:07
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Die Gruppierung "Letzte Generation" sorgt nicht selten für Furore in Deutschland. Sie kleben sich auf die Straße und stören den Alltag von vielen Menschen, die nicht immer auf das Auto verzichten können. Der Aufschrei in den letzten Tagen hat aber mit Kleber nichts zu tun. Außerdem ist Transsexualität wieder ein Thema bei "Stern TV".

Klimaaktivismus: Der umstrittene Flug nach Bali

Aktivist:innen der Gruppierung "Letzte Generation" fliegen nach Bali und sollen monatelangen Urlaub in Asien gemacht haben. Ist es gerechtfertigt, klimapolitische Veränderungen zu fordern und sich dann selber ins Flugzeug zu setzen? Im Studio sitzt Jakob Beyer, Aktivist der "Letzten Generation", und stellt sich den Fragen des Moderators Dieter Könnes. Als Rechtfertigung für die Flugreise der Mitaktivist:innen bedient er sich an dem Argument, dass die Flugreise von Einzelpersonen nicht so viel CO2 verursacht wie die reichsten paar Prozent der Welt. Man dürfe sich in dieser Debatte nicht beschuldigen und gegenseitig "zerfleischen", so Beyer.

Sänger Jürgen Milski hat dafür kein Verständnis: "Auf die Straße kleben, aber dann selber nach Bali fliegen. Das ist alles kontraproduktiv." Jolina Mennen sitzt daneben und stimmt Milski zu:

"Klebt euch doch vor den Bundestag, damit die Politiker nicht zur Arbeit können, aber hört auf, die gesellschaftlichen Abläufe zu stören."

Dabei bezieht sie sich unter anderem auf Einsatzkräfte, die aufgrund von Aufständen der Gruppierung in ihrer Arbeit blockiert werden.

Ankündigung von massiven Störungen im ganzen Land

Die anwesenden Gäste plädieren für friedlichere Wege, auf die Klimaproblematik aufmerksam zu machen. Eine Mehrzahl der Klimaaktivist:innen haben bereits Nächte im Gefängnis verbringen müssen. 1,4 Milliarden Menschen seien weltweit im Rahmen der "Fridays For Future"-Bewegung friedlich auf die Straßen gegangen und das habe nichts gebracht, so Beyer. "Wir leisten zivilen Widerstand. Da müssen wir die Gefängnisstrafen in Kauf nehmen." Für die kommende Woche hat er massive Störungen im ganzen Land angekündigt: "Überall, wo öffentliches Leben ist, werden wir stören."

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Inhalt der Sendung löst Empörung aus

Vergangenen Mittwoch noch ging es bei "Stern TV" um die Aufklärung von Transgender-Themen und auch am Sonntag wird gefragt, ob wir in Deutschland zu viel darüber sprechen. Ungefähr 0,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sei trans, heißt es seitens RTL. Wie viel Aufmerksamkeit brauchen Transgender-Themen, wenn es nicht so viele Menschen betrifft? Das soll nun in der Sendung diskutiert werden. Auslöser dafür ist ein Arbeitsblatt aus einem Kölner Gymnasium, welches sich an Sechstklässler:innen richtet. In der Aufgabe heißt es:

"Zeynep fühlt sich im falschen Körper geboren. Sie*Er möchte sich so rasch wie möglich operieren lassen, um endlich als Mann leben zu können."

Die Schüler:innen sollen auf Basis dieser Information ein Urteil bilden, ob es sich bei Zeynep um einen Wunsch nach einer Transition handelt. Viele Eltern haben Beschwerden darüber geäußert, dass dieses Thema mit Elfjährigen besprochen werde.

Im Studio sitzen neben Jolina Mennen und Jürgen Milski nun Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbands, und Claudia Roberts, Familientherapeutin. Roberts und Milski zeigen eine sehr negative Haltung gegenüber dem Bestreben, Kinder mit dem Thema vertraut zu machen. "Die Kinder haben sowieso schon genug Entscheidungen zu treffen in dem Alter. Solche Themen verwirren sie nur noch mehr", sagt Therapeutin Roberts. Milski präsentiert sich in einer besonders verständnislosen Art und Weise: "Das ist viel zu früh. Ich glaube nicht, dass Kinder sowas wissen wollen." Betroffene sollten am besten in "spezielle Institutionen" gehen und sich da ihre Informationen holen und nicht "alle in einen Sog ziehen", heißt es von ihm.

Diese Aussagen und das Konzept der heutigen Sendung lösen bei Zuschauern Empörung aus:

Die Zuschauer plädieren für Aufklärung bei Kindern. Die Familientherapeutin meint: Das Thema bekomme zu viel Aufmerksamkeit und würde bei Familien für viel Durcheinander und Verwirrung sorgen.

Jolina Mennen spricht über Suizidgedanken

Anderer Meinung ist Andreas Bartsch, der am Sonntag als Präsident des Lehrerverbands das Arbeitsblatt seiner Kollegin aus dem Kölner Gymnasium verteidigt: "Die Schüler kommen mit einem gewissen Wissensvorsprung zu Schule. Die stellen Fragen und daran orientiert sich der Unterricht." Das Arbeitsblatt wird mit dem gesellschaftlichen Wandel gerechtfertigt. Schule sei ein Raum, in dem sowas problemlos besprochen werden soll, so Bartsch.

Jolina Mennen.

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Jolina Mennen war zu Gast bei "Stern TV".Bild: RTL+

Jolina Mennen, die selbst durch eine Geschlechtsumwandlung zur Frau geworden ist, unterstützt auch frühzeitige Aufklärung. Am besten vor Beginn der Pubertät. "Auch wenn es nur 0,5 Prozent der Menschen betrifft, spielt das trotzdem eine Rolle", sagt sie. Transgender basiere auf einer medizinischen Diagnose und sei deswegen im Sexualunterricht genau richtig, so Mennen.

Zum Schluss berichtet sie von ihren Suizidgedanken: "Dank der Operationen und Medikamente lebe ich heute. Ich hätte mir sonst das Leben genommen." Der gesamte Prozess bis zur geschlechtsangleichenden Operation dauerte für sie fünf Jahre. Sie hofft, dass durch ihren Auftritt bei "Stern TV" mehr Transparenz für das Thema geschaffen wurde.

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