Es war Helene Fischers einziger Live-Auftritt im Jahr 2022 in Deutschland: Am 20. August gab die Schlager-Sängerin ihr Konzert am Münchner Messegelände. Wobei der Ausdruck "Konzert" eigentlich untertrieben ist. Der Auftritt vor 130.000 Menschen glich eher einer XXL-Rekord-Show. Doch es lief nicht alles glatt bei dem gewaltigen Bühnenauftritt, weshalb die Veranstalter im Anschluss viele negative Kommentare und Beschwerden einstecken mussten. ZDF hat die Show nun in gekürzter Fassung ausgestrahlt – und damit erneut eine Welle der Kritik ausgelöst.
Ständig drohende Gewitter, Starkregen und die teilweise Evakuierung der Konzertbesucher:innen in die Messehallen machten das Helene-Konzert zeitweise chaotisch. Beinahe wäre das Mega-Event ins Wasser gefallen. Für die Fans eine Katastrophe: Schließlich war es das bislang größte Konzert in Helene Fischers Karriere und das einzige in Deutschland in diesem Jahr. So gaben die Veranstalter alles, um das Event stattfinden zu lassen.
Mit Erfolg: Die Schlager-Sängerin lieferte in strömendem Regen eine gewaltige Bühnen-Show ab. Die meisten Fans waren begeistert. Doch Kritik blieb nicht aus.
Im Netz machten etwa diverse Clips mit aufgebrachten Fans die Runde. Es hagelte böse Kommentare auf Social Media und YouTube. Kritisiert wurde unter anderem "diese Playback-Scheiße", die Organisation oder auch die teure Auswahl an den Essensständen.
Am vergangenen Samstag strahlte ZDF die ursprünglich zweieinhalb Stunden lange Show im 75-minütigen Konzertfilm "Helene Fischer – Wenn alles durchdreht" aus. Das nahmen zahlreiche Zuschauende offenbar zum Anlass, um erneut gegen die Sängerin und das Konzert auszuteilen.
So meldeten sich Zuschauer:innen, die das Konzert offenbar in München mitverfolgt hatten: "Im ZDF sieht das Helene-Fischer-Konzert ganz passabel aus. Hut ab, dieses Chaos so gut aussehen zu lassen", schrieb etwa ein Konzertbesucher auf Twitter mit einem Seitenhieb gegen die Veranstalter.
Ähnlich sieht das der Verfasser eines Beitrags, der schreibt: "Dieses Chaos tu ich mir nie wieder an, aber im TV wars ganz okay. Obwohl ich Helene liebe, war das das schlimmste Konzert ever!"
Ein Konzertbesucher nimmt erneut die schlechten Sichtverhältnisse beim 130.000-Leute-Konzert ins Visier. Er sei bei dem Konzert in München dabei gewesen und zeigt sich von der TV-Version "beeindruckt, Helene Fischer jetzt auch tatsächlich zu sehen."
Er findet es zudem schade, dass sie "in der TV-Fassung für das ZDF-Publikum fast alle Lieder vom neuen Album rausgekürzt haben." In der Tat sind im TV viele Songs der Schlager-Sängerin gekürzt oder völlig weggelassen worden.
Das stößt bei mehreren Zuschauenden offenbar auf Unmut. So schreibt ein Twitter-User, der laut eigenen Angaben auch in München dabei war: "Schade, dass so viele Lieder geschnitten wurden. Achterbahn, Vamos a Marte, Blitz, Null auf 100.. some of my faves!"
Und ein anderer kommentiert, offenbar völlig aufgebracht: "Ey ZDF, habt ihr wirklich Rausch und Vamos a marte gecuttet?"
Trotz der Negativ-Stimmen haben auch nach der TV-Ausstrahlung die positiven Kommentare von Fischer-Fans die Überhand. Sie zollen der Sängerin und den Veranstaltern "größten Respekt" für die Show trotz der schwierigen Bedingungen.
So schreibt ein Twitter-User: "Gerade auf der kleinen Regen-Hunderunde überlegt, dass andere bei so einem Sauwetter eine hochprofessionelle Zwei-Stunden-Bühnenshow mit Akrobatik und Publikumsüberflug abliefern müssen und können." Er sei zwar kein Fan von Helene Fischer, aber "das war großes Kino!" Und ein anderer findet: "Helene Fischer ist einfach eine beeindruckende Frau und ihre Performance der Hammer. Sie ist die deutsche Beyoncé!"
Die TV-Zusammenfassung war in Hiblick auf die Quoten übrigens ein voller Erfolg. Laut "Quotenmeter" schauten 3,01 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die ZDF-Fassung, davon waren 0,41 Millionen jüngeren Alters. Das macht einen Marktanteil von 13,1 Prozent, sowie 7,3 Prozent am jüngeren Markt.