Das Krypto-Thema war mir lange egal....Bis ich die Geschichte vom 12-jährigen Erik Finman hörte. Im Krypto-Steinzeitalter 2011 überredete er seine Eltern sein College-Geld in Bitcoin anlegen zu dürfen. Schwupps, war der kleine Glückspilz mit 18 Millionär und predigt seitdem, wie unnötig ein Uniabschluss als Teenage-Millionaire sei.
Genauso faszinierend fand ich die Geschichte des legendären Typs, der vor acht Jahren Lust auf Pizza hatte und beschloss, sie mit der damals unbekannten Digitalwährung zu bezahlen. 10,000 Bitcoins für zwei Pizzen. Schön blöd, heute wäre sein Abendessen 85 Millionen Euro wert.
Denn im vergangenen Jahr stieg der Bitcoin-Preis von mickrigen 1000 US-Dollar auf sagenhafte 20.000 an. Kaum eine Währung ist so volatil, was bedeutet, dass man schnell Geld verdienen, es genauso schnell aber wieder verlieren kann. Bitcoin-Land ist also der neue Wilde Westen des Internets und entweder man ist mutig wie ein Goldgräber oder man lässt die Finger davon. Was würde watson tun? Nach Gold graben natürlich! Was ein 12-jähriger kann, können wir schon lange.
Watson mit Kryptohandel schnell reich machen!
Watson nimmt 300 Euro in die Hand und investiert jeweils 100 in Bitcoin und zwei andere Digitalwährungen namens Ethereum und Ripple. Dann berichte ich regelmäßig, ob wir schon reich sind, was wir uns schon alles davon kaufen könnten, ob die Blase schon wieder geplatzt ist und was sonst noch so los ist in der Krypto-Welt.
So wie fast jedes Internet-Abenteuer beginnt auch meines mit dem Download einer App. Denn wer Bitcoin&Co. erwerben will, muss längst nicht mehr selbst zum Hacker werden, sondern kann das entspannt auf einer Online-Börse tun. Die einfachste und beliebteste heißt "Coinbase". Und da ich Geisteswissenschaften studiert habe und in Mathe immer eine 5 hatte, entscheide ich mich natürlich für sie.
Auf Coinbase kann man vier Währungen kaufen: Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash. Ich interessiere mich nur für die ersten beiden. Nachdem ich um meine Identität zu beweisen meinen Ausweis abfotografiert habe und meine Kreditkarten-Daten angegeben habe (nein, ich habe keine Angst), kann es losgehen.
Coinbase ist wirklich kinderleicht zu bedienen (Achtung, Suchtgefahr!). Ich kann die Preise checken und mir beeindruckend ansteigenden Grafik-Kurven anschauen, die verdeutlichen, wie der Preis letztes Jahr durch die Decke ging. Unter "Konten" kann ich Kryptocoins einkaufen. Da gibt es tatsächlich nur zwei große Buttons namens "Kaufen" und "Verkaufen". Ich hyperventiliere wie ein Investmentbanker in "The Wolf of Wall Street".
Etwas enttäuscht bin ich aber doch, dass meine 100 Euro Einsatz nur mickrige 0,0119729 Bitcoins ergeben. Und dabei kaufe ich zum Niedrigpreis. Seitdem Japan seine größte Krypto-Börse schärfer reguliert, ist der Bitcoin-Preis auf unter 8000 Euro gefallen. Nun gut, trotzdem gekauft. Soll man ja, wenn die Preise fallen, oder? Dazu kommen noch 100 Euro ETH (kurz für Ethereum) zu einem Preis von 604 Euro. Dafür kriege ich immerhin 0,1612935 Ether für watsons Krypto-Kaffeekasse.
Aber halt, wir wollten ja noch eine vierte Währung, namens Ripple kaufen. Ripple gibt es noch nicht so lange und ist nur um die 0,70 Cent wert, aber Bill Gates ist Fan und dann sollten wir es auch sein. Dankt es mir, wenn der Preis nächstes Jahr durch die Decke geht.
Um Ripple zu kaufen, gibt es Tauschbörsen und Wallets. Ich entscheide mich für ein Wallet, also eine digitale Brieftasche mit dem sympathischen Namen "Toast Wallet". Sie verspricht, so einfach zu bedienen zu sein, dass meine Oma das könnte und so sicher wie eine Schweizer Bank zu sein. Na dann.
So einfach wie Coinbase ist die Brot-App dann aber doch nicht. Ich muss mir eine PIN und mehrere originelle Sätze ausdenken und aufschreiben. Dann bekomme ich eine sehr lange Zahl ausgespuckt, die tatsächlich eine Adresse auf der Blockchain (sozusagen die digitale Buchhaltung hinter den Kryptowährungen) ist. Um da jetzt Ripple-Coins drauf zu bekommen, muss man eines wissen (ich brauche ein paar Stunden Gegoogle dafür): Man muss seine Bitcoin oder Ether erst in Ripple umtauschen bevor man es an sein Ripple-Wallet schicken kann. Da Coinbase aber kein Ripple hat, brauche ich eine weitere App, die das kann. Ich stoße auf eine namens "Evercoin". Dort muss ich Absender, also der Ort wo meine Coins auf Coinbase liegen, und Empfänger (meine Ripple-Wallet-Adresse) eingeben und meine Bitcoin an Evercoin schicken, damit sie sie in Ripple umwandeln (Nerv).
Ich schicke 100 Euro, bzw 0,014 Bitcoin an Evercoin. Dafür nimmt mir Coinbase irgendwie krass viel Geld weg und schreibt etwas von einer "Miner Fee" (Mist! Aber auch: Wow, ich bin ein Miner?!). Evercoin lässt mich dann schnappatmend lange warten, bis es mir 158 Ripple ausspuckt und an mein Toast Wallet schickt.
Geschafft! Da sitzen sie nun, 158 Ripple-Coins, gekauft zu einem Preis von 63 cent pro Coin. Nun heißt es abwarten und Kurse checken. Die nächste Folge Krypto-Kolumna kommt!
Und damit ihr ab sofort euren Senf zu Bitcoin& Co. dazugeben könnt, hier die interessantesten News aus dem Krypto-Universum: