Vom 7. bis 9. Juli feierten Christian Lindner und Franca Lehfeldt ihre Hochzeit auf Sylt. Etwa 140 Gäste reisten an, darunter allerdings nicht nur Familie und der private Freundeskreis, sondern auch die liebsten Kollegen aus dem Bundestag. Somit benötigte nicht nur das Brautpaar, sondern auch dessen Gäste einen umfangreichen Personenschutz. Die Kosten dafür übernahm der Steuerzahler, wozu der Bund sich nun äußerte.
Für seine Hochzeit stand der Finanzminister zuletzt in der Kritik. Der Bundestagsabgeordnete Christian Görke (Die Linke) fragte das Bundesfinanzministerium daher an, die übernommenen Kosten transparent zu machen. Die Antwort der Staatssekretärin des Ministeriums Katja Hessel lag dem "Business Insider" nun vor. In diesem heißt es:
Ebenso sei die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertreten der Bundesregierung rein privat gewesen, weshalb angefallene Kosten auch privat getragen werden müssten. Dazu zählen allerdings nicht der Personenschutz und das Nutzen von "personengebundenen Dienstkraftfahrzeugen", welche einen großen Teil der Kosten ausgemacht haben werden.
Auf den Hochzeitsfotos sind zahlreiche Polizeiwagen zu sehen, etliche Polizisten sperren die Kirche ab, um Personen wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Justizminister Marco Buschmann oder etwa den CDU-Parteivorsitzenden Friedrich Merz zu schützen. Insofern dürfte die Antwort der Staatssekretärin für Kritiker keinesfalls zufriedenstellend sein, immerhin wurde der Preis der Sicherheitskosten an keinem Punkt erwähnt.
Ursprünglich wären jedoch höchstwahrscheinlich noch deutlich höhere Kosten angefallen, da Lindner seine Hochzeit zuerst in der Toskana plante. Aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen soll dies dann aber nicht möglich gewesen sein.
Unter anderem hatte Komikerin Ilka Bessin, auch bekannt als Cindy aus Marzahn, die Belastung für die Steuerzahler durch die Hochzeit stark kritisiert. Auf Instagram betonte sie, dass eine private Veranstaltung auch privat finanziert werden sollte. Es wäre zudem ein "tolles Statement, wenn man das Ganze selbst bezahlen würde und man diese Steuergelder für die Sanierung unserer Schulen nehmen würde und für die anderen Baustellen, die wir so haben".
(crl)