Wenn die Traumreise zum Alptraum wird: Die Pleite des britischen Reiseunternehmens Thomas Cook hat weiterhin dramatische Folgen für Touristen.
Mehrere Medien berichten am Donnerstag über ein Video aus der Dominikanischen Republik.
Der hatte bereits am Mittwoch der "Mittelbayerischen Zeitung" berichtet: Nachdem die Insolvenz der deutschen Thomas-Cook-Tochter bekannt geworden war, seien er und die anderen Thomas-Cook-Touristen aufgefordert worden, noch einmal das Hotelzimmer zu bezahlen– andernfalls dürften sie ihre Hotelzimmer nicht mehr betreten und auch nicht abreisen.
Offenbar hatten die Hotelbesitzer Angst, kein Geld vom Reiseveranstalter mehr zu sehen. Einige Touristen weigerten sich, einige zahlten. "Aus Angst", wie Härtl sagte.
Erst als ein Vertreter der deutschen Botschaft gekommen sei, hätten sie schließlich doch wieder ihre Hotelzimmer betreten dürfen.
Auch gegenüber watson berichtete eine deutsche Touristin aus dem tunesischen Urlaubsort Hammamet von ähnlichen Erlebnissen. Auch sie wurde aufgefordert, ihre Reise erneut zu bezahlen, obwohl sie das bereits vor Abreise getan hatte. "Neuankömmlinge bekamen so lange kein Zimmer, bis sie die Gebühren für das Hotel nochmal bezahlten", berichtete die Touristin.
Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) würden deutsche Touristen, die eine Reise bei Thomas Cook Deutschland gebucht haben, "vermehrt" gezwungen, ein weiteres Mal für ihren Hotelaufenthalt zu zahlen.
"Die meisten Hotels verhalten sich sehr fair, aber es gibt leider auch andere Fälle, die völlig inakzeptabel sind", erklärte am Mittwoch DRV-Präsident Norbert Fiebig. Die Urlauber hätten ihren Reisepreis bezahlt. Es gebe keinen Grund, sie vor Ort festzuhalten.
Thomas Cook Deutschland stellte am Mittwoch Insolvenzantrag. Etwa 140.000 Urlauber waren zuletzt mit dem Unternehmen mit den Marken Thomas Cook, Neckermann, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen unterwegs. Die deutsche Tochter von Thomas Cook hat beim Bund einen staatlichen Überbrückungskredit in Höhe von 375 Millionen Euro beantragt.
(ll/mit dpa)