Hallo Deby,
oder hallo Schwester, Leidensgenossin, Gleichgesinnte. Schließlich weiß ich, nein, wir Singles wissen alle sehr genau, wovon du sprichst, wenn du sagst, dass du einfach niemanden kennenlernst. Und auch nicht weißt, wo und wie das gehen soll.
Wir Tinderer waren wohl auch alle schon da, wo uns die App keine neuen Kandidaten oder Kandidatinnen aufzeigen konnte und wir uns entmutigt fragten, ob das jetzt wirklich schon alles war, das sich da tummelt.
Dann das mit dem Freundeskreis oder dem Radius, in dem man sich bewegt. Alles schon x-fach gehört, meine Liebe. Und: Auch ich selber habe mich schon x-fach über genau diese Punkte ausgelassen.
Dennoch bin ich aber dafür, dass wir ausbrechen. Um Veränderungen zu erwirken, müssen wir aktiv werden. Ich habe mir vorgenommen, jede Woche mindestens in ein Restaurant, in ein Café oder in eine Bar zu gehen, die ich noch nicht kenne. Das kann etwas um die Ecke sein oder ein Ort, der in einem anderen Quartier liegt.
Und siehe da: Das Erkunden neuer Plätze in der eigenen Stadt macht mir mächtig Spaß. Es geht mir dabei gar nicht primär darum, Männer kennenzulernen. Und doch bin ich noch nie so oft ins Gespräch mit coolen Jungs gekommen wie aktuell.
Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich mich ein bisschen wie eine Touristin in der eigenen Heimat fühle. Dieses Ferien-Feeling verleiht mir eine Leichtigkeit, die es ganz offensichtlich sowohl mir als auch Männern einfach macht, in Kontakt zu kommen.
Ob und was dann wirklich daraus wird, ist hier gar nicht so wichtig, finde ich. Ich weiß natürlich sehr wohl, wovon du sprichst, wenn du sagst, dass sich die Männer alle Türen offen halten wollen. Diese Spezies ist wirklich sehr breit vertreten.
Trotzdem: Egal, wie ruhelos jemand ist, gegen die Liebe kommt er nicht an. Ich bin sehr überzeugt davon, dass es in diesem Fall kein Krampf ist, andere Optionen loszulassen, um sich auf jemanden einzulassen. Das aber ist Schicksal. Zum Glück.
Was ich sagen will: Lass los, lebe, geh aus, schau dich um, schau hin, hab Spaß, versuche Augenkontakt zu halten und experimentiere ein bisschen mit der Männerwelt.
Und wenn dann irgendwoher der eine kommt, das kann wirklich schon morgen in der Warteschlange deines Lieblingssupermarktes sein, und du dich verliebst, wirst du dich gar nicht mehr fragen müssen, ob du eine Beziehung willst. Es wird einfach passieren. Und es wird super sein.
Freu dich drauf. Bis dahin aber mach aus diesem Single-Zirkus da draußen deine ganz eigene Manege, in der du die Primaballerina bist (und möglichst viel guten Sex hast).
Viel Glück,