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Deutschrap-Urgestein droht Newcomer – Streit wegen #deutschrapmetoo

LGoony stichelte gegen Rap-Urgestein MC Bogy – und bekam von ihm die volle Breitseite zurück.
LGoony stichelte gegen Rap-Urgestein MC Bogy – und bekam von ihm die volle Breitseite zurück.Bild: Screenshot / Instagram / lgoony
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Beef wegen #deutschrapmetoo: MC Bogy droht LGoony mit Konsequenzen

05.08.2021, 10:20
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Deutschrap hat den nächsten großen Beef hervorgebracht – dieses Mal geht es um den Einfluss von Feminismus auf die Rap-Szene. Aufgeflammt war das Thema vor einigen Wochen, als die Influencerin Nika Irani den Rapper Samra beschuldigte, sie vor rund einem Jahr vergewaltigt zu haben. Etliche weitere Frauen sammelten unter dem Hashtag #deutschrapmetoo ähnliche Erlebnisse mit weiteren männlichen Künstlern.

Im Zuge dessen wurde Samras Plattenvertrag bei Universal auf Eis gelegt, Nimo musste sogar eine neue Single wegen gewaltsamer, sexistischer Texte wieder zurücknehmen. Diese neuen Debatten um Feminismus im Rap haben eine neue Ebene erreicht, die nicht allen Urgesteinen der Szene zu passen scheinen. Viel Kritik regt sich beispielsweise vom Berliner Rapper MC Bogy – er fordert, dass man keine Raptexte zensieren sollte und prägte den Ausspruch 'Make HipHop great again".

Der Kölner Rapper LGoony äußerte sich von Anfang an unterstützend gegenüber #deutschrapmetoo, schilderte seine Erfahrungen zum Thema sexuelle Gewalt, die er Backstage bei Shows und Festivals zwischen weiblichen Fans und Rap-Kollegen mitbekommen hat. Nun äußerte er sich wieder zum Thema und stichelte gegen MC Bogy – das blieb nicht ohne Konsequenzen.

So kam der Beef zwischen LGoony und MC Bogy ins Rollen

HipHop, so twitterte LGoony, der mit bürgerlichem Namen Ludwig Langer heißt, sei schon lange "keine unverstandene Jugendkultur mehr", die man verteidigen müsse. Man sehe in letzter Zeit deutlich, dass ein Großteil der Szene auch 2021 noch sehr konservativ denke. Ob es nun hierzulande sei, oder in den USA. Der "Grünweiße Scheine"-Interpret ergänzte: "Reicht mit Kulturglorifizierung".

Der Tweet allein löste noch nicht allzu viel Wirbel aus. Als er jedoch ein Foto von MC Bogy und einigen Mitgliedern seines Dunstkreises mit einem Seitenhieb kommentierte, nahm der Beef Fahrt auf. Bogy schrieb zunächst in seinem Post: "Make HipHop great again! Zur Hölle mit #deutschrapmetoo und jeder anderen dreckigen Agenda." LGoony stellte daraufhin dazu fest:

"40-jährige Männer, die Feminismus zum Feindbild ausrufen, weil sie der Meinung sind, durch ein weltoffenes Mindset und das Aufzeigen von szeneinternen Missständen wird die Kultur beschnitten. 'Make HipHop great again', einfach nur peinlich."

Zunächst verlagerte der 42-Jährige die Auseinandersetzung in die DMs auf Instagram, wie LGoony mit einem Screenshot bewies. Bogy schrieb ihm ohne Umschweife: "Du ekliger Hurensohn, fahr zur Hölle und lass HipHop in Ruhe, und für die Respektlosigkeit gibt's noch Konsequenzen."

Der "Hunnies im Club"-Interpret setzte in seiner Instagram-Story noch einen drauf, indem er ein Foto von Langer postete und mit einem Einschussloch am Kopf versah. "Das sowas entsteht, hätten wir Pioniere nicht gedacht... Und ich werde diesem Freak nicht irgendwas widmen, außer eine Benimmschelle...", ließ er seine Fans schon drastischer formuliert wissen.

MC-Bogy-Streit gerät zunehmend außer Kontrolle

Im Verlauf des Mittwochs ging der Beef noch einseitig weiter. Bogy setzte einen Post nach dem anderen gegen das Lichtgang-Mitglied ab, der wiederum fleißig repostete. Die Drohungen wurden dabei immer konkreter: "Ich überlege schon am 6. August ihn auf seinem Konzert im Yaam zu besuchen... Ich denke, es wird ein großartiger Realtalk, und er kann mir auch dann gerne erklären, was 'alte weiße Männer' sind und er kann mich dann auch über diese geniale #deutschrapmetoo-Kampagne informieren", deutete er an.

Danach solle es, wenn es nach ihm ginge, weiter in den Gemeindepark Lankwitz gehen, wo man eine "Menge Ruhe für 'Fanfragen' der besonderen Art" habe. Zum Hintergrund: Bogy alias Moritz Christopher Udem wurde wegen bewaffnetem Raub verhaftet und saß in Untersuchungshaft. Auch einen SEK-Einsatz habe es bei Bogy gegeben, wie er selbst seinerzeit auf Facebook bestätigte.

LGoony wird von MC Boogy bedroht.
LGoony wird von MC Boogy bedroht.Bild: Screenshot / Instagram / lgoony

Und offensichtlich schaffte es MC Bogy, seine Fangemeinde gegen den Kölner aufzupeitschen. Er veröffentlichte eine Collage aus Drohungen und Hassnachrichten, die ihn erreichten. "Du wirst nie wieder in Berlin auftreten, du kannst mit jedem kommen, egal bei welcher Plattenfirma du bist oder ob du alleine bist" und: "Wir sehen uns im Yaam", hieß es von Bogy schließlich.

Ironisch daran: Mit LGoonys Aussage, wie konservativ die Deutschrap-Szene wirklich ist, dürfte mit den Reaktionen darauf eindeutig bewiesen worden sein. Wie die Auseinandersetzung der beiden weitergeht, bleibt abzuwarten.

(cfl)

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