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"Wer wird Millionär?"-Promispezial: Chris Tall verzweifelt am Wort "Farn"

Chris Tall 

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Chris Tall zeigte sich beim Promispecial von "Wer wird Millionär?" zeitweise ahnungslos.Bild: RTL / Stefan Gregorowius
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"Ich dreh durch – was ist ein Farn?": Chris Tall offenbart botanische Wissenslücke bei Promi-"Wer wird Millionär?"

19.11.2021, 08:14
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Kurz bevor die Weihnachtszeit beginnt, ist seit 26 Jahren traditionell auch die Zeit des RTL-Spendenmarathons. Und neben wahrlich penetranten Liveschalten zu Wolfram Kons im laufenden Programm des Senders, ist es zuverlässig auch die Zeit für ein Promi-Spezial von "Wer wird Millionär?". All das Geld, was die Prominenten, in dieser Ausgabe Evi Sachenbacher-Stehle, Guido Cantz, Jürgen von der Lippe und Chris Tall, erspielen, wird für verschiedene Projekte für Kinder in Not weltweit gespendet. Und diese Summe sollte nach Möglichkeit besonders hoch sein, immerhin kann damit viel Gutes bewirkt werden.

Chris Tall wird Sieger des Abends

Chris Tall, der 2018 schon mal bei Jauch auf dem Stuhl saß und damals 125.000 Euro gewann, nutzte das Geld, um eine Chris-Tall-Schule in Nepal aufzubauen. Natürlich ist das Engagement löblich und wichtig, aber ob jeder Promi immer sofort seinen Namen an alles heften muss, wo Unterstützungs- und Aufbauarbeit geleistet wird, darüber darf gestritten werden. Als Günther Jauch den Comedian mit einer Grußbotschaft von nepalesischen Schülerinnen und Schülern überraschte, wirkte der 30-Jährige dann doch gerührt. Nur diesmal konnte er das Geld nicht für seine Schule nutzen, seine Gewinnsumme, die höchste des Abends, kommt in den großen RTL-Spendentopf.

Moderator Günther Jauch (r.) mit seinen prominenten Kandidaten Jürgen von der Lippe, Guido Cantz, Evi Sachenbacher-Stehle, Chris Tall (v.l.)

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Jürgen von der Lippe, Guido Cantz, Evi Sachenbacher-Stehle, Chris Tall und Moderator Günther Jauch,Bild: rtl / Stefan Gregorowius

Zunächst sah es nicht gut aus für Chris Tall. Bei der 100-Euro-Frage musste der Hamburger zunächst grinsen, stand aber dann mächtig auf dem Schlauch. Die Frage lautete: "Wer aufgrund plötzlicher Flatulenzen ohne Zimmerpflanze aus dem Blumenladen stürmt, lässt womöglich an der Kasse einen..." A) Entwaichen, B) Zien, C) Farn, D) Sausn. Tall riet unbeholfen vor sich hin, Günther Jauch wies ihm recht auffällig den Weg.

Und doch, Chris Tall stocherte weiter im Nebel. Um die Zeit zu überbrücken, lieferten sich Jürgen von der Lippe und Günther Jauch einen amüsanten Wortwechsel. Jauch merkte an: "Flatulenz klingt ja nach einem lateinischen Partizip Präsens". Während Chris Tall ratlos schaute, griff von der Lippe den Spielball auf und fragte: "Aber wie bilden Sie den Plural von Flatus?". "Flatuus?", vermutete Jauch. Stimmt, genau wie der Hinweis: "Hilft allerdings überhaupt nicht weiter."

Nach Anfangsschwierigkeiten liefs rund

Mit ein wenig Hilfe von Guido Cantz, dem Einzigen, der an diesem Abend überhaupt bereit war, aus den niederen Reihen vorzusagen, konnte die Frage dann schließlich richtig beantwortet werden. Von da an lief es auch besser für den 30-Jährigen. Bei der 64.000-Euro-Frage, eine zum Thema Fußball, rauschte Tall direkt weiter, kein Zögern nötig. Für die Beantwortung der 125.000-Euro-Frage, bekam er Unterstützung vom Telefonjoker Oliver Pocher. Der konnte die Frage: Wer wohnte bis zu seinem Tod 1941 in der Nähe von Utrecht im legendären "Haus Doorn" fehlerfrei beantworten. A) Kaiser Wilhelm II, B) Albert Einstein, C) Thomas Mann, D) Karl Marx – die richtige Antwort lautete A.

Bei der 500.000-Euro-Frage, einer zum Thema Autobahn, zockte Chris Tall. "Ich bin so viel auf der Autobahn, ich werde diese Frage jetzt beantworten", sprach er sich und dem Publikum Mut zu. "In der Nähe welcher Stadt kreuzen sich die längste und die zweitlängste Autobahn Deutschlands", wollte Günther Jauch wissen.

A) Dortmund, B) Hannover, C) Leipzig, D) Würzburg – Tall sprang auf, war dann aber recht sicher, dass Würzburg wegen der Kreuzung der A7 und der A3 die richtige Antwort sein musste. Da sag noch mal jemand, Reisen auf deutschen Autobahnen würde nicht auch einen Bildungsauftrag erfüllen. Immerhin sinnierte auch Tall, dass man ja manchmal die naheliegendste Lösung auch deswegen kennt, weil man es "aus Versehen mal weiß". Weil die Fallhöhe auf 500 Euro doch recht hoch war, wenn es um die gute Sache geht, sicherte der Hamburger einen möglichen Verlust ab. Weil das, was er tat "Harakiri" sei, würde er, im Falle einer falschen Antwort "16.000 Euro von mir dazugeben".

Musste er nicht, die vielen Fahrten auf deutschen Autobahnen haben sich gelohnt. Bei der Millionenfrage musste der Komiker dann passen, war aber mit der höchsten Gewinnsumme des Abends sehr zufrieden:

"Ich bin so glücklich, ich ruf sofort meine Mutter an."

Keine Lust mehr, lustig zu sein

Das musste natürlich bis nach der Sendung warten. Vor ihm hatten Jürgen von der Lippe und Evi Sachenbacher-Stehle je 64.000 Euro erspielt. Von der Lippe wollte während einer Frage im unteren 100-Euro-Bereich einen Witz reißen, was traditionell nicht gut bei Jauch ankommt. Der möchte wenigstens das Podest der ersten 500 Euro erklommen wissen, bevor er mit den Gästen ins Plaudern kommt. Jürgen von der Lippe murrte:

"Wenn Sie schon so anfangen, habe ich keine Lust mehr, lustig zu sein."
Jürgen von der Lippe

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Jürgen von der Lippe hielt sich mit Witzen zurück.Bild: rtl / Stefan Gregorowius

Anschließend hielt er sich dann, abgesehen vom Flatulenzaustausch, auch daran. Bei der Frage danach, was in Deutschland im Verhältnis 1:1000 vorkommt, befragte der Buchautor einen Kandidaten aus dem Publikum. Der führte ihn auf eine falsche Fährte, was von der Lippe dazu animierte, die richtige Antwort zu geben. Denn "irgendwas muss ich ja jetzt sagen". Für die vom Gast gegebene falsche Antwort, verteilte Günther Jauch 250 Euro, "weil er so viel Zweifel gesät hat, dass Sie sich anders entschieden haben."

ARD-RTL- Spendenmarathon

Der Gast spendete, wie ein weiterer an diesem Abend, seinen Geldgewinn für den Spendenmarathon. Der findet, wir erinnern uns, auf RTL statt. Während einer der zahlreichen Anmoderationen für eine Werbepause, verwies Günther Jauch aber auf den "ARD-Spendenmarathon". Na, in diesen Zeiten kann man schon mal ein wenig durcheinanderkommen, Hauptsache ist doch, dass am Ende Menschen unterstützt werden.

Diese "Wer wird Millionär"-Sendung war die erste, die nach 1,5 Jahren wieder mit Publikum stattfand. Es gab immer wieder die Einblendung, dass alle Beteiligten geimpft oder genesen und getestet worden sind. Deswegen muteten die Trennwände zwischen den Promis, die ziemlich niedrig waren, dann doch eher seltsam an. Bevor jeder Prominente auf dem Stuhl Platz nehmen durfte, schritt Jauch auf die Gruppe zu und hielt kurz Smalltalk, damit Stuhl und Tisch desinfiziert werden konnten.

"Sie machen das ganz toll"

Evi Sachenbacher-Stehle war vor ihrem Auftritt sehr nervös, wie sie gestand, versicherte dem Moderator aber: "Sie machen das ganz toll". Immer schön, anderen Mut zuzusprechen. Sie selbst schlug sich wirklich gut und erspielte, wie auch Jürgen von der Lippe, 64.000 Euro. Die Frage, bei der die doppelte Olympiasiegerin passen musste, war eine, die zeigt, dass es immer Hoffnung und gute Menschen gibt.

Es ging darum, wer für seine weltberühmte Erfindung kein Patent angemeldet hatte. Die richtige Antwort, Wilhelm Conrad Röntgen, kannte Sachenbacher-Stehle nicht, genauso wenig wie die Motivation Röntgens, seine Idee allen zugänglich zu machen, damit sie der Menschheit helfe.

Evi Sachenbacher-Stehle

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Evi Sachenbacher-Stehle zeigte sich nervös.Bild: rtl / Stefan Gregorowius

Ein Telefonjoker für fast alle

Ausgerechnet Guido Cantz, der seine Kolleginnen und Kollegen immer wieder mit Tipps unterstützte, konnte für den guten Zweck nur 32.000 Euro einsammeln. Die Frage, für welche Auszeichnung eine Gebühr von knapp 50.000 Dollar fällig ist, für A) Oscar, B) Nobelpreis, C) Walk oft Fame- Stern, D) Guinnessbuch der Rekorde, konnte weder er, noch sein Publikums- oder der Telefonjoker richtig beantworten.

Guido Cantz

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Guido Cantz verließ sich auf einen Quiz-Champion am Telefon.Bild: rtl / Stefan Gregorowius

Der Mann am Telefon, Sebastian Jacoby, der Jäger aus der ARD-Quizshow "Gefragt-Gejagt", war an diesem Abend besonders beliebt. Drei der vier Prominenten hatten ihn auf die Telefonliste setzen lassen. "War günstiger im Dreierpack", lachte Guido Cantz. Half ihm am Ende aber nix, Jacoby konnte die richtige Antwort nicht geben.

Die hätte eine Medizinstudentin im Publikum aber geben können, sie hatte sich fürs Antworten gemeldet, Cantz sich aber gegen Sie entschieden. Günther Jauch suchte, nachdem der Moderator erklärte, die Frage nicht beantworten zu können, das Gespräch mit der jungen Frau. Sie wusste die richtige Antwort. "Das sollte der Redaktion 500 Euro wert sein", machte sich Jauch für sie stark. Und schob hinterher, dass sie die bitte nicht, wie die anderen Gäste, spenden möge.

"Als Medizinstudentin" könne sie "sicherlich eine Verwendung finden". So ging der Abend dann für alle versöhnlich zu Ende. Chris Tall freute sich über das hervorragende Ergebnis nach dem holprigen Start, die anderen Promis über ihre erspielten Summen und die Tatsache, sich nicht blamiert zu haben, das Publikum über die Sendung und die bedürftigen Kinder über die insgesamt 660.000 Euro, die am Abend erspielt wurden.

Und Günther Jauch hat vielleicht noch eine kleine Weile Freude an diesen ganz besonders schönen Antwortmöglichkeiten:

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