Jetzt ist es offiziell: David Alaba verlässt Bayern München. "Ich habe für mich persönlich die Entscheidung getroffen, nach dieser Saison etwas Neues zu machen und den Verein zu verlassen", sagte der langjährige Abwehrchef der Bayern in einer Pressekonferenz am Dienstag. Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, betonte er. Der Verein liege ihm sehr am Herzen, er sei ihm für vieles sehr dankbar. "Ich kann den Klub wirklich als Familie bezeichnen. Es war eine unglaublich schöne Zeit."
Nach 13 Jahren bei Bayern München habe er sich nach langen Überlegungen zu diesem Schritt entschieden, auch, um sich noch einmal sportlich weiterzuentwickeln, sagte der 28-jährige Österreicher. Er wolle nach reiflicher Überlegung aus seiner "Komfortzone rauskommen und eine neue Herausforderung" annehmen. Wo genau? Der Favorit heißt Real Madrid, doch auch dessen ewiger Rivale Barca darf noch hoffen. Er habe sich noch nicht entschieden, sagte Alaba, "ich werde mir da jetzt keinen Stress machen".
Finanzielle Aspekte seien bei seinem Abschied "kein Faktor" gewesen, beteuerte Alaba, mit den Bayern-Bossen sei er im Reinen. Wer sich im Verein darum bemüht habe, dass er bleibe, wird er gefragt. "Alle, wirklich alle", sagte Alaba, er habe große Unterstützung gespürt. Aber die Zwistigkeiten, all die Schlagzeilen über vermeintliche Geldgier? "Da wurde von außen viel reingefetzt", betonte er.
Alaba war 2008 in die Jugend der Münchner gewechselt und hatte im März 2010 sein Bundesliga-Debüt gefeiert. Von der Position des Linksverteidigers hat er sich zum Abwehrchef im Zentrum entwickelt, zuletzt half er auch immer wieder auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld aus. Alaba gewann in 415 Pflichtspielen (33 Tore) mit den Bayern zweimal das Triple und die Klub-WM (2013/2020) sowie sieben weitere Meisterschaften und vier zusätzliche DFB-Pokale.
Die Bayern hätten den auslaufenden Vertrag gerne verlängert, sahen sich aber nicht in der Lage, Alabas Forderungen zu erfüllen. Der teilweise auch öffentlich ausgetragene Streit, der sich daran entzündet hatte, sei inzwischen beigelegt, hatte auch Karl-Heinz Rummenigge zuletzt betont. "Er war immer ein angenehmer Mensch. Er engagiert sich nach wie vor total beim FC Bayern. Er ist ein absolut seriöser, lieber, netter Kerl, den wir alle mögen", sagte der Vorstandschef bei Sky Sport News: "Er hat es verdient, dass er bis zum letzten Tag beim FC Bayern gut behandelt wird. Wir werden uns in Freundschaft trennen."
Als Nachfolger haben die Münchner für Sommer den französischen Nationalspieler Dayot Upamecano verpflichtet. Der 22-Jährige kommt für 42,5 Millionen Euro vom Ligarivalen RB Leipzig und unterschreibt bis 2026. Für Alaba eine logische Wahl. "Es ist kein Geheimnis, dass er sehr viel Talent und Potenzial mitbringt", sagte er: "Er ist sehr robust und zweikampfstark, hat auch in der Spieleröffnung seine Qualitäten."
(andi/AFP)