Sat.1 zeigte am Mittwoch zur Primetime eine ungewöhnliche Doku: Fünf Mütter ziehen los, um einen Porno der anderen Art zu drehen.
Das Ziel: Ein Film, der Sex auf eine positive, natürliche Weise darstellt und anders als viele Mainstream-Pornos auf Wertschätzung auch gegenüber Frauen setzt, anstatt diese zum Objekt zu degradieren. Kurzum: Die Mütter wollten einen Pornofilm kreieren, den auch ihre eigenen Kinder angucken könnten.
Dazu casteten die Mütter unter anderem selbst die Darsteller ihres Filmes und ließen sich von alternativen und feministischen Porno-Produzentinnen inspirieren. Die Filmemacherin Paulia Pappel stand den fünf Müttern beispielsweise als Beraterin zur Seite. Außerdem besuchten sie ein Film-Set der Porno-Koryphäe Erika Lust. Der Tag hinterließ bei den Frauen einen bleibenden Eindruck – ebenso wie der Hauptdarsteller des Erika-Lust-Films, den die Mütter prompt für ihren eigenen Porno engagierten.
Zwischendurch bekamen sich die Frauen in die Haare, weil die Vorstellungen für den eigenen Film weit auseinandergingen. Sollen ein Mann und eine Frau beim Liebesakt gezeigt werden? Inwiefern bindet man gleichgeschlechtliche Liebe ein? Vermittelt man das Falsche, wenn mehrere Personen zugange sind? Darüber diskutierten die Mütter teils hitzig.
Am Ende entschieden sich die Frauen für eine Kombi: Ihr Film "Vanilla X" zeigt ein junges Paar tanzend in einem Club, das sich küsst und in eine Sex-Fantasie abdriftet. Während der Mann und die Frau miteinander schlafen, feiern die anderen Clubbesucher im Hintergrund weiter: Hier küssen sich zwei Männer, dort zwei Frauen, woanders schmiegen sich auch drei Personen aneinander.
Im Schnitt sahen 1,03 Millionen Menschen am Mittwochabend die Doku. Gerade beim jüngeren Publikum kam Sat.1 auf eine ordentliche Einschaltquote.
Doch die Zuschauer waren nicht unbedingt begeistert von dem, was sie sahen. Zumindest auf Twitter waren die Reaktionen sehr kritisch.
(hau)