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Eine Marketingfirma hat laut einem
Medienbericht im großen Stil öffentlich zugängliche Daten von
Instagram-Nutzern gesammelt und dauerhaft gespeichert.
- Dazu hätten auch Beiträge aus der sogenannten "Stories"-Funktion gehört, die nur einen Tag sichtbar sind, berichtete die Plattform "Business Insider".
- Die zu Facebook gehörende Plattform habe die Firma HYP3R nach Bekanntwerden der Recherchen von der Plattform geworfen und aufgefordert die Datensammlung einzustellen, sagte ein Sprecher dem "Business Insider".
Instagram-Nutzer können entscheiden, ob ihre Beiträge bei der
Foto-Plattform für alle oder nur für bestimmte User sichtbar sind.
Die öffentlich zugänglichen Bilder, Videos und Informationen können
dann auch nicht nur über die App, sondern auch über die Web-Version
von Instagram abgerufen werden. Die Firma HYP3R entwickelte Methoden,
die Dateien automatisiert einzusammeln und zu speichern.
Besonders interessant für die Firma waren laut dem Bericht von "Business
Insider" Instagram-Beiträge, die den Aufenthaltsort der Nutzer
enthielten. Auch die Ortsdaten seien ausgelesen und gespeichert
worden. Ein Service von HYP3R für Kunden wie Hotels sei dabei
gewesen, gesammelte Instagram-Beiträge von ihren Standorten zu
präsentieren. Zugleich hätten sie aber auch mit Werbeanzeigen gezielt
Nutzer ansprechen können, die sich bei der Konkurrenz aufhielten.
HYP3R baute eine Datenbank mit tausenden Standorten von Hotels,
Fitnessclubs oder Einkaufsläden auf.
Aus Sicht von Instagram verletzt die automatisierte Datensammlung die
Nutzungsbedingungen, HYP3R erklärte "Business Insider" dagegen, man
sehe keinen Regelverstoß. Der Fall ist zugleich ein Beispiel dafür,
wie auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen ausführliche
Nutzerprofile aufgebaut und von der Werbeindustrie genutzt werden
können. Dem Bericht zufolge nutzt HYP3R auch eine automatische
Bilderkennung bei den eingesammelten Fotos, um auszuwerten, was auf
den Bildern zu sehen ist.
Instagram hatte den Zugang zu Ortsdaten über die offizielle
Schnittstelle für Entwickler bereits im vergangenen Jahr gekappt.
Aber HYP3R habe einen Weg gefunden, trotzdem an die Informationen zu
kommen, schrieb "Business Insider". Zunächst unklar blieb, wieso
HYP3Rs automatisierte Datensammlung nicht von den Instagram-Systemen
entdeckt worden war.
(pb/dpa)