Europa ist im Fußballfieber: Seit die EM aus dem vergangenen Jahr 2021 nachgeholt wird, ist der Anblick von vollen Fußballstadien nach monatelangem Lockdown in etlichen Ländern schon fast wieder normal geworden. In erster Linie steht auch der Sport im Vordergrund – welche Mannschaften schaffen es durch die Gruppenphase, welche durch die K.O.-Runde?
Für Deutschland ist der Traum vom EM-Titel seit Dienstag ausgeträumt: Trainer Joachim Löw und sein Team konnten sich nicht gegen England durchsetzen. Unter anderem die "Let' Dance"-Jurorin Motsi Mabuse findet das allerdings nicht so schade, wie die meisten Fußball-Fans, denn sie denkt in erster Linie an die Pandemie.
Schon vor dem mit Spannung erwarteten Spiel, ausgerechnet im Corona-Risikogebiet Großbritannien, war Motsi nicht unbedingt zum Mitfiebern zumute: "Wir befinden uns in einer Pandemie! Ich finde, dieses ganze Fußball-Ding ist ein schlechter Scherz! Ehrlich gesagt interessiert es mich nicht, es macht mich einfach nur wütend!", stellte die Tanzlehrerin vor Anpfiff wutentbrannt in ihrer Instagram-Story fest.
Dennoch rang sie sich vor dem Match im Wembley-Stadion noch eine positive Bemerkung ab und wünschte der deutschen Mannschaft viel Glück. Nach dem Spiel dann jedoch wieder ganz andere Töne der Wertungsrichterin – beim Anblick der rund 45.000 Zuschauer, die größtenteils ohne Maske und Abstände im Stadion standen, ist Motsi offenbar mulmig geworden. Am Abend richtete sie ernste Worte an Deutschland:
Corona ist auch ein ganz besonderes Reizthema für Motsi, immerhin gab es mittlerweile schon zwei "Let's Dance"-Staffeln, die größtenteils ohne Publikum stattfinden mussten – worunter die Stimmung im Studio sehr gelitten habe, wie die Moderatoren und Juroren nicht müde wurden, zu betonen.
Und auch Motsis Tanzschule war monatelang Corona-bedingt leer, es gab lediglich Online-Kurse und auch jetzt laufen die Lerneinheiten erst ganz langsam wieder an. Im gleichen Atemzug volle Stadien zu sehen, konnte die Tänzerin offenbar nicht unkommentiert lassen.
Ebenfalls wenig Fußball-Laune wollte bei dem Medizin- und Wissenschafts-Kommunikator Marc Raschke aufkommen. Er fasste seine Gedanken dazu in einem neuen Instagram-Post zusammen und traf damit auf viel Zustimmung bei seinen fast 70.000 Followern:
Es sei für Raschke "erbärmlich mit anzusehen, wie Nationen, die vor Kurzem noch ihre Bevölkerung zur Mithilfe zur Eindämmung mobilisieren wollten" und nun vor dem Großevent der UEFA einknicken.
Er erinnerte sich ebenfalls daran, dass es Testveranstaltungen unter strengen Auflagen gab, bei denen getestet wurde, wie Konzerte kurz nach den schlimmsten Corona-Wellen wieder stattfinden könnten – die Besucher mussten dabei FFP2-Masken tragen und Abstände einhalten. Das sei bei der EM vollkommen in Vergessenheit geraten, etliche Infektionen nach Spielen habe es schon gegeben. Und weiter:
Innerhalb weniger Stunden sammelte er dafür Tausende Likes, in den Kommentaren geben die User Raschke recht: "Es ist nur noch traurig und macht mich wütend. Und ich hatte sehr lange sehr viel Verständnis."
(cfl)