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FC Bayern: Salihamidzic gibt Fehler zu und erklärt, wie Coutinho-Deal klappte

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Bild: imago/Lackovic
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"Hätten es besser machen können" – Salihamidzic gibt Fehler in Transferperiode zu

05.09.2019, 16:2805.09.2019, 17:00
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Endlich Ruhe im Transferkarton. Seit dem 2. September, 18 Uhr, dürfen die Bundesligisten keine Spielerwechsel mehr vollziehen, verpflichten werden dürfen nur noch vereinslose Profis.

Mit dem Schluss der Transferperiode ist auch das zweimonatige Wechseltheater beim FC Bayern beendet. Hasan Salihamidzic, von den Fans liebevoll "Brazzo" genannt, hatte es nicht einfach diesen Sommer. Bayerns Sportdirektor, verantwortlich für die Transfers, musste sich nämlich wegen vieler gescheiterter Deals Kritik gefallen lassen, in der Öffentlichkeit wurde er oft belächelt. Besonders das Wechsel-Theater um Leroy Sané, das sich über die halbe Transferperiode zog, erhöhte den Druck auf den 42-Jährigen.

Nach langem Hickhack um diverse Spieler veredelte der Ex-Profi aus Bosnien den Rekordmeister-Kader zuletzt aber doch noch mit zwei Topspielern: Weltstar Philippe Coutinho und Vizeweltmeister Ivan Perisic.

Gegenüber dem US-amerikanischen Sportmagazin "The Athletic" sprach "Brazzo" nun über den bayerischen Transfersommer und ließ ihn Revue passieren. Dabei gestand er Fehler ein, was zum Beispiel den nicht zustande gekommenen Wechsel von Chelsea-Talent Callum Hudson-Odoi betrifft. Außerdem verriet er, wie der Coutinho-Deal geklappt hat. Auch wehrte sich Bayerns Sportdirektor gegen Kritik...

Salihamidzic über...

... den gescheiterten Wechsel von Callum Hudson-Odoi

Als Salihamidzic öffentlich um die Dienste von Chelseas Nachwuchsstar Callum Hudson-Odoi warb, war der Klub aus London nicht besonders angetan davon, warf dem Bayern-Manager Unprofessionalität und mangelnden Respekt vor. Daraufhin blockte Chelsea alle Angebote für den Stürmer ab.

Chelsea s Callum Hudson-Odoi in action during the Premier League match at Stamford Bridge, London. Picture date: 22nd April 2019. Picture credit should read: David Klein/Sportimage PUBLICATIONxNOTxINx ...
Ätsch.Bild: imago images / Sportimage / david klein

Hasan Salihamidzic sagte dazu:

"Ich bin selbstkritisch genug, um zu gestehen, dass wir das besser hätten handeln können."

... den Coutinho-Deal mit dem FC Barcelona

"Es ist kein Geheimnis, dass wir einige Spieler auf dem Radar hatten, doch dann mussten wir reagieren, weil sich die Situation änderte", sagte Salihamidzic über den Transfer von Philippe Coutinho, der plötzlich Fahrt aufnahm, nachdem bekannt geworden war, dass Leroy Sané wegen einer Kreuzbandverletzung monatelang ausfallen wird.

Philippe COUTINHO (Bayern Muenchen),, re:Thiago ALCANTARA (FCB). in Lederhosen,Tracht,mit Weissbier,Bier ,zuprosten. FC Bayern Muenchen-Paulaner Foto Shooting zum Oktoberfest,am 01.09.2019. *** Philip ...
Weißbiertaufe.bild: imago images/sven simon

"Es war eine besondere Situation, die von der Marktdynamik getrieben wurde", erklärte Salihamidzic den Wechsel des Brasilianers, den Bayern vom FC Barcelona ausgeliehen hat:

"Er war plötzlich verfügbar und wir konnten reagieren."

Es sei eine ungewöhnliche Situation gewesen, die durch den Transfermarkt bedingt gewesen sei: "Coutinho war plötzlich auf dem Markt und wir waren dank unserer guten Beziehung zum Spielerberater und Barcelona in der Lage, zu reagieren. Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München AG, d. Red.) hat eines der besten Netzwerke im internationalen Fußball, ich kenne Coutinhos Manager. Alles hat gepasst. Wir sind sehr froh, dass er bei uns unterschrieben hat."

... Kritik an seiner Transferpolitik

Die Kritik, die sich Salihamidzic an seiner Arbeit und Transferpolitik gefallen lassen musste, mache ihm nichts aus: "Solange sie auf Fakten basiert und nicht Agenda-getrieben ist."

Muenchen, Deutschland, 19.08.2019, Vorstellung von Philippe Coutinho in der Allianz Arena, Sportdirektor Hasan Salihamidzic (FCB) schaut ( Munich Allianz Arena Bavaria Germany eu-images-01048-193078 * ...
Don't Panic.Bild: imago images / eu-images

"Brazzo" scheint sich durch öffentliche Tadel nicht aus der Ruhe zu bringen lassen. Die schlimmsten Entscheidungen im Fußball würden ohnehin getroffen, wenn Menschen in Panik gerieten und Dinge überstürzten: "Unsere Aufgabe war es, inmitten des ganzen Lärms ruhig zu bleiben. Wir waren entschlossen, Spieler zu holen, die das Team verbessern, und keine Transfers nur der Sache willen zu tätigen. Die Transferpolitik sollte nicht unter Druck durchgeführt werden".

Am Ende scheint Salihamidzic zufrieden mit dem Bayern-Kader, so wie er jetzt ist:

"Ich bin sehr froh, wie die Dinge gelaufen sind und überzeugt, dass wir eine Mannschaft haben, die es in Europa mit allen Teams aufnehmen kann."

Und wenn die Mannschaft doch nicht stark genug ist, dann kommt ja vielleicht im Winter noch Wunschspieler Leroy Sané. Zumindest heißt es laut "The Athletic", dass Bayern im Januar einen neuen Versuch starten will, den Nationalstürmer zu verpflichten.

(as)

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quelle: imago sportfotodienst
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