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"Markus Lanz": Kritik an UEFA wegen Regenbogen-Beleuchtung

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Moderator Markus Lanz diskutierte mit seinen Gästen die Debatte um die Regenbogen-Beleuchtung eines Stadions.Bild: screenshot zdf
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"Das ist komplett scheinheilig": UEFA bei "Markus Lanz" in der Kritik

24.06.2021, 07:38
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Deutschland steht im Achtelfinale der EM 2021 und muss sich in wenigen Tagen gegen England beweisen. Die ZDF-Talkshow "Markus Lanz" zeigte am Mittwochabend: Es lässt sich nicht nur über die Qualität einiger Fußballer im Spiel Deutschland gegen England gut streiten.

Auch die politische Dimension des Spiels wurde in der Sendung diskutiert, genauer die Absage der UEFA gegen ein Stadion in Regenbogenfarben.

Sportexpertin Gaby Papenburg fand diesbezüglich klare Worte und kritisierte den europäischen Fußballverband dafür stark. Unterstützung bekam sie dafür von Musiker und Moderator Giovanni Zarrella. Marcel Reif dagegen war sich sicher: Die UEFA konnte nicht anders handeln.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 23. Juni 2021:

  • Marcel Reif, Sportjournalist
  • Gaby Papenburg, Sportexpertin
  • Ewald Lienen, Fußballtrainer
  • Giovanni Zarrella, Musiker und Moderator

"Markus Lanz": Trennung von Sport und Politik nicht möglich

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Gaby Papenburg macht sich für Frauenrechte im Deutschen Fußballverband stark.Bild: screenshot zdf

Die Fußball-EM 2021 ist nicht nur eines der größten Sportereignisse in Zeiten der Pandemie, sondern in diesem Jahr auch anscheinend ein besonders politisches Ereignis. Dies zeigt auch die Absage der UEFA, an die Stadionbetreiber der Münchner Allianz-Arena, das Stadion in Regenbogen-Farben zu beleuchten, um damit ein Zeichen gegen Homophobie und für mehr Diversität zu setzen.

Laut Sportexpertin Gaby Papenburg habe sich die UEFA mit ihrer Reaktion jedoch selbst ein Bein gestellt. Bei "Markus Lanz" erklärte Papenburg:

"Eigentlich hat die UEFA sich ein klassisches Eigentor geschossen: Die ganze Welt redet über diesen Vorfall. Etwas Besseres kann in diesem Fall gar nicht passieren."

In ihren Augen sei die Reaktion der UEFA "komplett scheinheilig" gewesen. Sport und Politik voneinander trennen zu wollen, sei vielleicht ein gut gemeinter Ansatz – allerdings sei eine solche Trennung überhaupt nicht möglich.

Giovanni Zarrella: "Für gute Dinge gibt es keinen falschen Zeitpunkt"

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Giovanni Zarrella wurde als Sänger der Band Bro'Sis bekannt.Bild: screenshot zdf

Unterstützung für diese Position bekam die Sportexpertin dafür in der Runde von Fußballtrainer Ewald Lienen. Laut Lienen gehe es hier schließlich um nicht weniger als Menschenrechte. Außerdem fügte der 67-Jährige hinzu: "Die großen Sport-Organisationen haben die Vermischung von Großereignissen und Politik erfunden und haben es seit Jahrzehnten zugelassen."

Und auch Moderator Giovanni Zarrella kritisierte die Absage der EU an die Regenbogen-Beleuchtung. Er erklärte: „So ein Signal muss für mich immer erlaubt sein – immer.“ Und noch viel grundsätzlicher galt für Zarrella: „Für mich gibt es für gute Dinge nie den falschen Zeitpunkt.“

Marcel Reif nimmt UEFA in Schutz

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Sportjournalist Marcel Reif teilte die Meinung der anderen Gäste nur zum Teil.Bild: screenshot zdf

Einen etwas anderen Blick auf die Situation zeigte Sportjournalist Marcel Reif. Er verwies auf die Verlässlichkeit in der Einhaltung der Regularien und war sich sicher, der Versuch einer Regenbogen-Beleuchtung des Stadions in München "war gut gemeint, aber es war am Ende nicht gut durchgezogen".

Zwar sie der Zweck einer solchen Symbolwirkung absolut wunderbar, jedoch blieb Reif dabei:

"Ich glaube, sie konnten nicht anders handeln."

Reif, der das Spiel der deutschen Nationalelf gegen Ungarn kommentierte, fügte außerdem noch hinzu: "Das, was in Ungarn passiert ist, das wirst du nicht lösen, indem du nur das Stadion kolorierst."

Dem stimmte auch Fußballtrainer Ewald Lienen zu. Jedoch hätte ein solches farbenkräftiges Symbol laut Lienen durchaus ein probates Mittel sein können, um eine politische Botschaft gegen Viktor Orbàn zu senden. "Denn es ist eine Schande, was er gemacht hat", urteilte Lienen über den ungarischen Präsidenten.

Ob Kritik oder Ablehnung gegen die Entscheidung der UEFA – die Diskussion an diesem Abend hat einmal wieder gezeigt: Unpolitisch ist der Fußball auch keinen Fall und eine Trennung von Sport und Politik damit nicht nur künstlich, sondern auch unmöglich.

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