"Stranger Things"-Stars reagieren auf wilde Fan-Theorien – "das ist verrückt"
Keine andere Serie zieht das Publikum derzeit so sehr in ihren Bann wie "Stranger Things". Am 27. November startete die letzte Staffel des Sci-Fi-Hits auf Netflix.
Mit watson haben Caleb McLaughlin (Lucas Sinclair) und Noah Schnapp (Will Byers) nicht nur über absurde Fan-Theorien und Zukunftspläne gesprochen, sondern offenbaren auch emotionale Momente vom Set.
watson: Wie fühlt es sich an, das Kapitel "Stranger Things" nach all den Jahren abzuschließen?
Noah Schnapp: Es ist so traurig, aber aufregend. Diese Zeit wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Caleb McLaughlin: Die Show war ein großer Teil unseres Lebens. Wir sind mit ihr aufgewachsen und jetzt wohl Kinderschauspieler – oder nicht mehr. Jetzt sind wir Erwachsene. Die Show wird für immer Teil unseres Lebens sein. Sich davon zu verabschieden, ist ein bittersüßer Moment. Gleichzeitig können wir auf die Zeit zurückblicken und sagen, dass sie toll war und wie dankbar wir sind, diese Erfahrung gemacht zu haben.
Was war euer erster Gedanke, als ihr das Drehbuch der letzten Staffel gelesen habt?
Caleb: Beim Table-Read habe ich nicht geweint. Es war ein Slowburn, ein langsamer Aufbau vieler Emotionen. Ich habe innerlich geweint und versucht, es zusammenzuhalten.
Also sind keine Tränen geflossen?
Noah: Er [Caleb] hat am letzten Tag geweint. Was nur verdeutlicht, wie emotional es war. Dass selbst du emotional wirst, sagt sehr viel aus.
Caleb: Seit meiner Kindheit haben mir meine Eltern gesagt, dass ich von meinen Geschwistern am wenigsten geweint habe. Ich bin emotional, sensibel und einfühlsam, aber ich weine nicht. Daran erkennt man, dass die Serie uns alle sehr bewegt hat. Wir haben zusammen geweint.
Die Wartezeiten zwischen den Staffeln lagen zuletzt bei über drei Jahren. Könnt ihr den Frust der Fans verstehen?
Noah: Es hat aus gutem Grund lange gedauert. Es lohnt sich am Ende immer. Ich habe das Gefühl, dass die Leute erst dann erkennen, warum es so lange gedauert hat. Weil viel Arbeit und Liebe in unsere Show gesteckt wird, nichts überstürzt ist und jeder akribisch daran arbeitet, es perfekt zu machen. Wenn die Serie in 40 Jahren noch existiert und die Leute zurückblicken, wird niemand sagen, dass es zu lange gedauert hat.
Welche Fan-Theorie fandet ihr am absurdesten?
Caleb: Dass Eddie ein Zombie ist und zurückkommt. Das ist verrückt. Es gibt in unserer Show keine Zombies. Es heißt, er würde als Zombie oder Vampir zurückkommen. Die Fans fügen einfach irgendwelche fantastischen Charaktere hinzu.
Eddie ist ja nicht der einzige verstorbene Charakter …
Noah: Selbst bei Barb fragt man sich immer noch, ob sie zurückkommt. Babe, es sind fünf Staffeln vergangen, sie kommt nicht zurück.
Beschreibt eure Figur mit jeweils einem Wort – eins für Staffel eins, eins für Staffel fünf.
Caleb: Staffel eins: nervig... (lacht) Nein, ich sage leidenschaftlich. Staffel fünf: Kämpfer.
Noah: Staffel eins: ängstlich. Staffel fünf: stark.
Noah, in Staffel fünf erfahren wir, warum Will in Staffel eins ins Visier geriet – was war deine Reaktion, als du es erfahren hast?
Noah: Ich war aufgeregt, einfach mehr Hintergrundinformationen zu bekommen. Auch, wie sie die ersten fünf Minuten geschrieben haben und erklären, was im "Upside Down" passiert ist. Ich warte seit Jahren darauf, zu verstehen, was dort passiert ist. Das zu sehen, war befriedigend für meine Figur und als Zuschauer.
Caleb, die Freundschaft zwischen Lucas und Max war ein Highlight – wie gehst du mit dem Ende der Geschichte um?
Was ich an Max und Lucas liebe, ist, dass ihre Liebe auf Freundschaft aufgebaut ist. Und es wird auch eher als Freundschaft angesehen und weniger als Freund und Freundin, die Hals über Kopf ineinander verliebt sind. Es ist eine echte Liebe, die romantisch geworden ist.
Gab es Momente, in denen ihr einander am Set auf die Nerven gegangen seid?
Noah: Wenn man mit jungen Menschen im Alter von 10 bis 20 Jahren aufwächst, wird es natürlich Höhen und Tiefen geben. Keine Beziehung ist perfekt und natürlich hatten wir weniger schöne Momente und Auseinandersetzungen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. Ich hätte es auch nicht anders erwartet. Es sagt nichts über unsere Freundschaft aus. Wir sind alle beste Freunde. Es zeigt nur, wie echt sie ist.
Caleb: Wenn wir einander auf die Nerven gingen, war das wie bei Kindern, wir waren im Grunde genommen wie Geschwister. Irgendwann habe ich sie öfter gesehen als meine eigenen Geschwister. Dadurch hat sich unsere Beziehung verbessert.
Welcher Song aus den 80ern beschreibt die Stimmung der letzten Staffel am besten?
Noah: (singt) It’s the final Countdown…
Caleb: Ich finde, dass "Kids", ein früherer Soundtrack, diese Staffel gut repräsentiert. Es ist ein Moment, in dem sich der Kreis schließt und man die Entwicklung aller Charaktere über die letzten Staffeln hinweg versteht – nicht als Schauspieler, sondern als Figuren. Die ersten fünf Minuten, in denen man sieht, was Will in der ersten Staffel passiert ist, nachdem er verschwunden war, waren ein Vorgeschmack.
Was steht für euch nach "Stranger Things" an?
Noah: Ich mache erstmal meinen Abschluss. Ich bin gespannt, was danach kommt. Ich habe einige Drehbücher gelesen und mir Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen könnte. Ich freue mich darauf, für alles offen zu sein und nicht an die Serie gebunden zu sein. Vielleicht gehe ich auch ans Theater.
Caleb: Nach dieser Pressetour gehe ich auf eine weitere Pressetour für einen Animationsfilm, der "Goat" heißt. Ich bin gerne unterwegs. Ich war das ganze Jahr zu Hause, um mich auf all das vorzubereiten – deswegen freue ich mich schon darauf.
