Rasenflächen, kleine Waldstücke, einen See und mehrere Teiche – und das mitten in der Metropole New York City: Auf einer Fläche von insgesamt 3, 41 Quadratkilometern beherbergt der New Yorker Central Park eine große Artenvielfalt. Damit dient die "grüne Lunge" der Metropole Forschern jetzt als "Klima-Labor", um anhand des vielfältigen Ökosystems die Auswirkungen von Klimaveränderungen und Wetterextremen untersuchen zu können – und Erkenntnisse über die Herausforderungen für Städte in der Klimakrise zu finden. Im besten Fall sollen sich daraus Lösungen für klimabedingte Probleme ergeben.
Seit Anfang 2022 wird das "Central Park Climate Lab" von Wissenschaftlern der "Yale School of Environment", der Umweltorganisation "Natural Areas Conservancy" und der zentralen Parkverwaltung betreut. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wollen sie untersuchen, wie sich Klimaveränderungen und Wetterextreme auf das vielfältige Ökosystem des Parks auswirken und inwiefern Tiere und Pflanzen sich den veränderten Bedingungen anpassen.
Denn: Von der Klimakrise sind nicht nur Naturgebiete betroffen, sondern genauso auch Parks in Städten. Immer wieder sind auch sie Wetterextremen wie Hitze, Starkregen, extremer Kälte oder starkem Wind ausgesetzt. Im September 2021 setzte der Hurricane Ida weite Teile New York Citys unter Wasser. Innerhalb von nur einer Stunde gab es 80 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter über dem Parkgebiet.
Das Climate Lab bemängelt, dass, obwohl solche Wetterereignisse immer häufiger geschehen, die Städte nicht vorbereitet sind, weil es keine einheitlichen Richtlinien zum Schutz von Parkgeländen und der Vorbereitung auf klimabedingte Wetterextreme gibt.
Um einheitliche Richtlinien für Parks in Stadtgebieten zu entwickeln, sammelt das Forschungsteam des Climate Labs umfangreiche Daten. Sowohl über Satellitenaufnahmen, als auch über Messungen und Beobachtungen am Boden werden Informationen gesammelt, um Fragen zu beantworten, zum Beispiel: Wie viel CO2 kann ein Park binden? Wie viel Abkühlung kann ein Park einer Stadt und ihren Anwohnern bieten? Das Projekt soll also nicht nur die Probleme der Klimakrise für Stadtparks beschreiben, sondern auch Lösungen für die Zukunft finden.
(sp / mit Material von reuters)