
Lange war an Strandurlaub nicht zu denken – doch Europas Reiseländer erwarten nun wieder Touristen.Bild: getty / E+ / Pekic
14.06.2020, 12:3314.06.2020, 12:33
Ob ans Meer in Kroatien oder in die österreichischen Berge: Die
Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für
viele europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Urlauber und
Tourismusbranche schöpfen Hoffnung.
Doch ob der Sommerurlaub wirklich stattfinden kann,
dürfte auch an den Regelungen der Urlaubsländer selbst hängen.
Aufgehoben wird die Reisewarnung nach derzeitigem Stand
möglicherweise nur für 24 der 26 Partnerländer Deutschlands in der
Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien
und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht
Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und
Liechtenstein.
Die Aufhebung gilt ab 15. Juni. Spanien und Norwegen
sind davon wegen noch bestehender Einreisesperren vorerst
ausgenommen. Zu den Ausnahmen hinzukommen könnte auch Schweden.
Derzeit sieht das Auswärtige Amt die Kriterien für eine Aufhebung der
Reisewarnung hier noch nicht erfüllt.
Eine Reaktivierung der Reisewarnung für bestimmte Länder oder
Regionen je nach Entwicklung der Neuinfektionen ist möglich. Für mehr
als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union verlängerte die
Bundesregierung die Reisewarnung für Touristen bis zum 31. August.
Ausnahmen können für einzelne Länder gemacht werden, in denen die
Verbreitung des Virus ausreichend eingedämmt ist.
Österreich
Das Land erlaubt ab 16. Juni wieder das Reisen in fast
alle Länder der EU. Ausgenommen von diesem Schritt sind Schweden und
Portugal sowie das aus der EU ausgetretene Großbritannien. Auch nach
Spanien darf zunächst nicht gereist werden. Dies gilt aber eher als
Reaktion auf die spanische Vorgabe, Touristen erst ab 1. Juli ins
Land zu lassen. Für deutsche Touristen ist vor allem wichtig, dass
die Kontrollen an der Grenze zu Italien zum Beispiel am Brenner
entfallen. In Österreich selbst hat sich das öffentliche Leben weiter
normalisiert. Ab 15. Juni ist das Tragen von Mund- und Nasenschutz
nur noch in Bussen und Bahnen, in Apotheken, Praxen und Kliniken
sowie für Angestellte in manchen Dienstleistungsberufen Pflicht. Die
momentanen Infektionszahlen sind sehr niedrig.
Italien
Hier läuft der Tourismus langsam wieder an. Hotels melden
wieder Buchungen – auch wenn längst noch nicht alles offen ist. Nach
rund drei Monaten mit Corona-Beschränkungen herrscht seit 3. Juni
Reisefreiheit. Das Land öffnete seine Grenzen für Urlauber aus den
anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien,
Norwegen und der Schweiz.
Eine Virus-Quarantäne wird von ihnen nicht
mehr verlangt. Am 15. Juni sollen auch Kinos, Theater und Opernhäuser
wieder aufmachen dürfen. Allerdings sind viele Konzerte langfristig
abgesagt. Es gelten weiter Gesundheitsregeln, die meist strenger als
in Deutschland sind. An Flughäfen, Bahnhöfen sowie in Museen und an
anderen öffentlichen Orten müssen Reisende mit Fieber-Scannern
rechnen.
Am Strand, in Restaurants und Hotels gelten spezielle
Abstands- und Hygienevorschriften. Ausreichend Atemschutzmasken
sollte man stets dabei haben. Die Fallzahlen gehen in Italien stark
zurück. Mit Abstand die allermeisten Fälle hat weiter die Lombardei.
Reisende, die mit dem Auto über Österreich in das Mittelmeerland und
zurück wollen, müssen derzeit bei der Rückfahrt noch ohne
Zwischenstopp durchfahren.
Schweiz
Hotels, Restaurants, Museen, Seilbahnen und andere
touristische Einrichtungen proben mit einheimischen Gästen schon seit
einigen Wochen den Betrieb mit Hygiene- und Abstandsvorschriften.
Weil die Infektionszahlen seit April stark zurückgegangen sind,
dürfen ab 15. Juni nun nicht nur Gäste aus Deutschland und anderen
Nachbarländern, sondern aus der ganzen EU und mehreren weiteren
Staaten einreisen.
Mund- und Nasenschutz wird empfohlen, wo es voll
werden kann, etwa in Seilbahnen, Bussen oder im Zug, aber
vorgeschrieben sind Masken nicht. Viele große Sommerfeste wie das
Montreux-Jazzfestival, das Filmfestival in Locarno oder das große
Festival der klassischen Musik in Luzern fallen zwar aus. Weil die
Beschränkung von Besucherzahlen aber immer weiter gelockert wird,
planen viele Veranstalter nun doch kleinere Kulturfeste.
Frankreich
In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber wieder geöffnet. In Paris dauert das noch bis Ende Juni. Auch die Restaurants empfangen seit letzter Woche im ganzen Land wieder Gäste. Weil Paris sehr schwer vom Virus getroffen wurde, darf dort erstmal nur auf den Terrassen im Freien getrunken und gegessen werden. Freizeitangebote sind nun wieder verstärkt möglich, alle Strände und Parks sind wieder zugänglich.
Große Museen und Monumente dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen. Berühmte Pariser Museen wie der Louvre oder das Musee d'Orsay öffnen allerdings erst in ein paar Wochen. Ab dem 25. Juni soll der seit Mitte März geschlossene Eiffelturm in Paris wieder geöffnet werden. Allerdings können Besucher dem Betreiber zufolge nur über die Treppen bis in den zweiten Stock des weltberühmten Bauwerks. Die Spitze und Aufzüge sollen zunächst geschlossen bleiben. Außerdem hält Frankreich an der Aufhebung der Grenzkontrollen am 16. Juni fest. Das heißt, dass deutsche Urlauber ab diesem Datum nach Frankreich reisen können.
Spanien
Bei Spanien-Freunden herrschte lange Ungewissheit. Seit
kurzem darf man zumindest den Sommerurlaub an der Costa del Sol oder
an der Costa Blanca planen. Ehe man aber in den Flieger steigen kann,
muss man sich noch ein bisschen gedulden: Erst am 1. Juli will der
einstige Corona-Hotspot seine Grenzen für ausländische Besucher
öffnen. Für die Behörden gilt weiterhin "Safety first". Man werde
garantieren, dass weder die Touristen noch die Bürger des Landes
Risiken eingehen werden, beteuerte Ministerpräsident Pedro Sánchez.
Der Countdown für Mallorca-Fans wird unterdessen kürzer als erwartet:
Mit bis zu 10.900 Urlaubern aus Deutschland, die ab dem 15. Juni nach
und nach auf die Balearen dürfen, testen Mallorca, Ibiza, Menorca und
Formentera den Ernstfall für den Sommerurlaub in Corona-Zeiten.
Portugal
Wer in der zweiten Juni-Hälfte Urlaub hat oder einen
Wochenendtrip plant und unbedingt auf die iberische Halbinsel möchte,
der kann nach Portugal reisen. Das Land will nämlich schon am 15.
Juni seine Grenzen für den ausländischen Tourismus öffnen. Dank einer
frühen Reaktion und strikter Maßnahmen war das Land am Atlantik viel
weniger von Covid-19 betroffen als etwa Spanien.
Griechenland
Athen hat angekündigt, dass Reisende aus 29 Staaten ab
15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können,
darunter auch Deutschland. Am 1. Juli soll die Lage erneut geprüft
werden; dann könnten weitere Staaten hinzukommen. Zunächst soll es
Flüge aus dem Ausland nur nach Athen geben. Ab dem 1. Juli sollen
auch die Regionalflughäfen für Flüge aus dem Ausland geöffnet werden.
Eine Corona-Kontrolle werde es stichprobenartig an den griechischen
Flughäfen nach Landung aus dem Ausland geben, teilte Athen mit.
Niederlande
Der Holland-Urlaub wird wieder möglich – aber nicht ohne
Einschränkungen. Urlaubsunterkünfte sollten unbedingt vorab
reserviert werden, heißt es in den amtlichen Mitteilungen für
ausländische Touristen. Stufenweise öffnen Bungalowparks und es
werden auch wieder Ferienhäuser vermietet. Seit dem 1. Juni können
sie jeweils von mehreren Familien gemeinsam genutzt werden.
Ab dem
15. Juni sollen auf Campingplätzen und in Ferienparks Duschen und WCs
wieder zur Verfügung stehen; bisher war dies erst für den 1. Juli
vorgesehen. Seit dem 1. Juni empfangen die Museen wieder Besucher – vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Restaurants, Cafés,
Strandpavillons und Kneipen dürfen jeweils maximal 30 Gäste bewirten – allerdings auch nur die, die reserviert haben. Ab Juli sind dann
bis zu 100 Gäste erlaubt.
Belgien
Wie mehrere europäische Länder kehrt auch Belgien Mitte des
Monats ein Stück weit zur Reise-Normalität zurück. Vom 15. Juni an
öffnet das Land seine Grenzen für Reisende aus 31 europäischen
Ländern. Schon seit längerem dürfen Belgier zumindest wieder Besuch
von Verwandten aus dem Ausland empfangen. Zudem dürfen sie selbst zu
Verwandten oder zum Einkaufen in Nachbarländer wie Deutschland oder
die Niederlande fahren. Mittlerweile haben auch Restaurants, Cafés
und Bars wieder den Betrieb aufgenommen. Bei Urlaubern sind sowohl
die Nordseestrände im Norden des Landes als auch die belgische
Hauptstadt Brüssel und die Wallonie mit den Ardennen beliebt.
Großbritannien
Wer nach Großbritannien einreist, muss nach seiner
Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne. Verstöße werden mit einem
hohen Bußgeld bestraft. Fluggesellschaften und Reisebüros fürchten
durch die Regelung noch mehr Einbußen. Von der Quarantäne sind
Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln ausgenommen.
Die britische Regierung will mit der neuen Regelung eine zweite
Pandemie-Welle verhindern. Sie prüft aber eine Lockerung. Die
14-tägige Selbstisolation könnte demnach künftig nicht für
Verbindungen mit Ländern gelten, die die Corona-Krise gut im Griff
haben. Solche "Luftbrücken" könnten britischen Medien zufolge schon
im Juli eingeführt werden.
Irland
Auch in Irland gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht für alle Einreisenden. Zudem ist auch die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes stark eingeschränkt. Auch Restaurants, Pubs und Cafés bleiben noch bis Ende Juni geschlossen. Ein Urlaub in Irland ergibt daher zur Zeit nur wenig Sinn. Wann die Einreise wieder ohne Auflagen möglich sein wird, ist noch unklar.
Dänemark
Als eines der ersten Länder Europas hatte Dänemark im Kampf
gegen Corona am 14. März seine Grenzen dichtgemacht. Touristen und
andere Ausländer ohne konkreten Einreisegrund kommen seitdem nicht
mehr ins Land. Das warf die Reisepläne deutscher Frühjahrsurlauber
ebenso über den Haufen wie die Finanzen dänischer Ferienhausbesitzer,
deren Gäste zu einem großen Teil aus Deutschland stammen.
Nun öffnet
Dänemark seine Grenzen am 15. Juni zumindest wieder für Touristen aus
Deutschland, Island und Norwegen. Bedingung ist, dass sie mindestens
sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. Wer als
Deutscher ein Sommerhaus in Dänemark besitzt oder seinen Partner in
dem Land besuchen will, darf bereits seit Ende Mai wieder einreisen.
Schweden
Die Grenzen des skandinavischen Landes, das mit deutlich
lockereren Maßnahmen auf die Pandemie reagiert hat als der Rest
Europas und immer noch mit vergleichsweise hohen Corona-Zahlen zu
kämpfen hat, sind für deutsche Schweden-Urlauber nicht geschlossen – das schwedische Einreiseverbot gilt nur für Länder außerhalb der EU
und der Europäischen Freihandelszone. Mittlerweile fliegen wieder
einige Maschinen aus Deutschland nach Stockholm, die Fährverbindungen
etwa von Kiel, Rostock oder Travemünde werden ohnehin weitgehend
befahren. Und auch innerhalb Schwedens ist es seit einigen Tagen
wieder erlaubt, unbegrenzt von A nach B zu fahren.
Wer mit dem Auto
oder Zug über Dänemark gen Norden reisen möchte, der sollte aber auch
die dänischen Regelungen im Blick behalten: Auf der Webseite der
dänischen Polizei heißt es dazu derzeit, dass eine Reise nach
Schweden etwa für Menschen mit ständigem Wohnsitz in Deutschland als
"anerkennenswerter Zweck" für eine Erlaubnis zur Durchreise in
Dänemark gilt. Das Auswärtige Amt in Deutschland wies unterdessen
darauf hin, dass Schweden derzeit die "Pandemiekriterien" für eine
Aufhebung der Warnung nicht erfülle. Bleibt das so, wird die
Reisewarnung für das EU-Land nicht aufgehoben.
Norwegen
Mit einem Sommerurlaub in den norwegischen Fjorden dürfte
es nach jetzigem Stand schwierig werden. Die norwegischen Grenzen
sind für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund seit Mitte März
dicht. Norweger dürfen in ihre Heimat zurückkehren, müssen dann aber
zunächst für zehn Tage in Quarantäne. Erst Mitte Mai hatte die
Regierung mitgeteilt, dass Norwegen-Urlauber damit rechnen müssten,
dass das Einreiseverbot bis zum 20. August Bestand haben wird. Am
Freitag gab die Regierung bekannt, dass zumindest Dänen ab dem 15.
Juni nach Norwegen reisen können. Bis zum 20. Juli will man sich in
Oslo anschauen, ob man die Grenzen für Reisende aus einzelnen anderen
nahe gelegenen europäischen Ländern öffnen könnte. Der Status für
deutsche Urlauber bleibt also: Abwarten.
Island
Die stark vom Tourismus abhängige Insel im Nordatlantik gibt
Urlaubern ab dem 15. Juni die Möglichkeit, sich direkt bei der
Einreise auf Corona testen zu lassen. Damit will die isländische
Regierung internationalen Touristen eine Alternative zur seit April
vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft geben.
Island-Reisende können auch mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen
am Flughafen nachweisen, coronafrei zu sein. Kinder sind von den
Tests ausgenommen.
Türkei
Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und
darauf, dass auch die Reisewarnung für Drittländer bald aufgehoben
wird. Präsident Recep Tayyip Erdogan will in den kommenden Tagen mit
Kanzlerin Angela Merkel darüber sprechen. Er glaube, dass Touristen,
die in die Türkei kommen wollten, nicht daran gehindert werden
könnten, sagte er. Flughäfen und Hotels bereiten sich schon auf
ausländische Touristen vor.
Die Einrichtungen müssen sich an
zahlreiche Richtlinien halten, an Stränden etwa gilt ein
Sicherheitsabstand, am Pool gibt es nur abgepackte Handtücher und in
Flughäfen und Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die
Regierung hat ein Zertifikationsprogramm entwickelt, an dem sich
Gastronomen und Hotels freiwillig beteiligen können. Auch deutsche
Firmen wie der TÜV Süd stellen Inspektoren.
Zypern
Zypern hat seine Flughäfen für Touristen aus einigen Ländern
geöffnet. Urlauber aus Deutschland und zwölf anderen Staaten können
ohne Quarantänepflicht auf die Insel fliegen. Es gibt lediglich eine
Bedingung für die Einreise: Bis zum 20. Juni müssen die Gäste sich
vor der Einreise einem Coronatest unterziehen. Danach dürfen
Touristen und andere Reisende aus Deutschland, Österreich, Malta,
Griechenland, Israel, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Slowenien,
Litauen, Norwegen, Dänemark und Ungarn frei einreisen. Sollten
Reisende während ihres Aufenthalts auf Zypern an den Folgen einer
Coronavirus-Infektion erkranken, will die Regierung der Inselrepublik
nach eigener Aussage die Kosten übernehmen.
Kroatien
Das stark vom Tourismus abhängige Land an der Adria mit
seiner langen Küste und den vielen Inseln kann es kaum erwarten, dass
die europäischen Grenzen endlich aufgehen. Kroatien erlaubt
Bundesbürgern wieder die Einreise ohne Nachweis von Gründen. Die
Lockerung betrifft auch die Bürger neun weiterer EU-Staaten:
Österreich, Slowenien, Tschechien, die Slowakei, Polen, Ungarn,
Litauen, Lettland und Estland. Reisende aus diesen Ländern müssen
künftig an der Grenze lediglich erklären, wo sie sich aufhalten
werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden
können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt.
Um
längere Wartezeiten zu vermeiden, können Urlauber schon vor der
Einreise ein Formblatt auf der Webseite "entercroatia.mup.hr"
ausfüllen.
Slowenien
Das EU-Land zwischen Alpen und Adria lässt seit dem 8.
Juni Reisende aus Deutschland und 16 anderen europäischen Ländern
ohne Auflagen einreisen. Wer dort Urlaub machen will, muss nicht
einmal mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Darüber hinaus können
Bürger aus diesen sowie anderen Ländern im Transit durch das kleine
Land reisen. Slowenien dient jenen Deutschen als Durchreiseland, die
mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren. Es verfügt selbst über
einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter
touristischer Infrastruktur. Seit dem 1. Juni sind wieder alle Hotels
geöffnet. Im öffentlichen Raum und bei Freizeit-Aktivitäten ist ein
Mindestabstand von anderthalb Metern einzuhalten.
Tschechien
Das Land der Burgen und Schlösser hat seine Grenzen
bereits für Bürger aus Deutschland, Österreich, der Slowakei und
Ungarn geöffnet. Die monatelang menschenleere Prager Altstadt füllt
sich allmählich wieder mit Leben. Mehrtägige Hotelgäste belohnt die
Hauptstadt mit kostenlosen Kulturgutscheinen. Reisende treffen auf
ein Land, das vom Coronavirus weitgehend verschont geblieben ist. Ab
dem 15. Juni bekommen auch Touristen unter anderem aus Norwegen, der
Schweiz, Bulgarien, Rumänien und Griechenland grünes Licht. Wie das
Innenministerium inzwischen klargestellt hat, müssen sich Briten,
Schweden, Franzosen, Italiener und Spanier noch gedulden.
Bulgarien
Das Urlaubsland am Schwarzen Meer rüstet sich für eine
Sommersaison unter Corona-Auflagen. Die soll für ausländische
Touristen etwa aus Deutschland am 1. Juli beginnen. Bulgarien gehört
zu den Ländern, die relativ gering von der Coronavirus-Pandemie
betroffen sind. An den langen Badestränden stehen die Liegestühle
bereits in großen Abständen. Dosierspender mit Desinfektionsmitteln
sowie Isolierräume für Coronavirus-Fälle sollen zum Standard gehören.
Die kleineren Hotels nehmen bereits heimische Touristen auf. Doch
Bulgariens Fremdenverkehr hängt stark von Auslandsflügen ab, über die
es noch keine Klarheit gibt. Deswegen herrscht große Ungewissheit für
die großen Hotels, die vor allem Feriengäste aus dem Ausland
unterbringen. In dem Balkanland sind Restaurants, Cafés, Museen,
Kinos sowie Fitnesszentren und Shoppingmalls wieder geöffnet.
Polen
Das Land hält bis zum 12. Juni an Kontrollen an den Grenzen zu
anderen EU-Ländern fest. Über eine eventuelle Verlängerung dieser
Regel wird die Regierung voraussichtlich gegen Ende dieser Frist
entscheiden. Das Land bleibt solange für Ausländer geschlossen.
Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für
Lastwagenfahrer und Diplomaten. Hotels, Einkaufszentren sowie
Restaurants und Cafés sind mittlerweile wieder geöffnet. Das gleiche
gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Schwimmbäder und
Fitnessstudios sollen demnächst wieder öffnen dürfen.
Ägypten
Nicht Europa, doch ein beliebtes Reiseziel für Europäer. An
Ferienorten wie Hurghada und Scharm el Scheich soll schrittweise
wieder Normalität einkehren – so die Hoffnung. Hotels dürfen für
einheimische Urlauber seit 1. Juni bei 50 Prozent Belegung bereits
wieder öffnen. Dafür erhielten bisher rund 150 Hotels eine
entsprechende Genehmigung. Für Urlauber aus dem Ausland sind die
Grenzen aber nach wie vor dicht. Deutschlands Botschafter Cyrill Nunn
warnte am Dienstag in einem Landsleute-Brief vor "weiter steigenden
Gesundheitsgefahren" und riet den in Ägypten verbleibenden Deutschen,
erneut über eine Heimreise nachzudenken. "Das ägyptische
Gesundheitssystem stößt derzeit an seine Grenzen", schrieb Nunn.
(vdv/dpa)