
Koala-Weibchen Anwen hat sich von ihren Brandverletzungen erholt und ist wieder in Freiheit.Bild: Lindsay Moller Productions/Port Macquarie Hastings Council/dpa
23.04.2020, 15:4023.04.2020, 15:40
Erinnert ihr euch noch? Zu den großen Katastrophen des Jahres zählen auch die Buschfeuer in Australien. Doch während sich Corona hartnäckig hält, sind die Brände längst gelöscht. Nun gibt es auch für die von den Feuern schwer gebeutelten Koalas gute Nachrichten.
Nach den schweren Buschbränden im Südosten von
Australien sind diesen Monat 26 verletzte Koalas wieder wohlbehalten
in die Wildnis zurückgebracht worden. Darunter ist auch Anwen (4),
das erste Weibchen, das nach einem Feuer ins Koala-Krankenhaus von
Port Macquarie gekommen war, wie die Klinik am Donnerstag mitteilte.
Anwen hatte sich demnach die Arme schwer verbrannt. Wie sie sich in
sechs Monaten erholt habe, sei erstaunlich. Sie sei nun aktiv und
frech unterwegs.
Brandgebiete haben sich schnell erholt
"Es ist für uns ein herzerwärmender Tag. So viele Tiere wieder in
ihren früheren Lebensraum, einige sogar an ihrem eigenen Baum
auszusetzen, macht uns sehr glücklich", sagte Klinikchefin Sue
Ashton. Wegen des Regens hätten sich ihre Gebiete deutlich früher als
erwartet erholt, heißt es in der Mitteilung.
In der Koala-Klinik an der Ostküste des Kontinents wurden während der
Feuer insgesamt 49 Tiere behandelt. Für die nur in Australien
heimischen Beutelsäuger waren die Brände besonders verheerend, da die
Tiere nicht vor Feuer fliehen, sondern in ihren Bäumen sitzen
bleiben. Allein im am schlimmsten betroffenen Bundesstaat New South
Wales soll die Population nach Angaben der Umweltorganisation WWF
schätzungsweise um 80 bis 85 Prozent zurückgegangen sein.
Bei den verheerenden Buschbränden zwischen September und März wurden
etwa 12.5 Millionen Hektar Land zerstört, das entspricht etwa einem
Drittel der Fläche von Deutschland.
(pcl/dpa)